2
Die Hierarchie
FlussClan
Anführer: Kohlenstern, dunkelbrauner Kater mit gelben Augen.
2. Anführer: Wasserbach, weiße Katze mit hellgrauer Pfote und blauen Augen. Mentorin von Muschelpfote.
Heilerin: Eisblatt, blaugraue Katze mit eisblauen Augen.
Heiler-Schüler: Schneckenpfote, weißer Kater mit ringelförmigen, dunklen Schattierungen auf dem Fell, blaue Augen.
KRIEGER
Samtfuß: hellgraue Katze mit grünen Augen und einer Narbe auf der Stirn, Mentorin von Regenpfote.
Dunkelkralle: starker, dunkler Kater mit langen Krallen, gelbe Augen. Mentor von Dohlenpfote.
SCHÜLER
Regenpfote, dunkelgraue Katze mit schwarzen Augen.
Dohlenpfote, schwarzer Kater mit grauem Nacken- und Brustfell, silberne Pfoten und hellblaue, fast weiße Augen, schwarz umrandet.
Muschelpfote: schwarze Katze mit weißem Kopf und rotem Schwanz, grüne Augen.
KÖNIGINNEN
Meeresschweif: schwarze Katze mit blauen Augen. Mutter von Pfützen- Dunkel- und Rabenjunges.
JUNGE
Pfützenjunges: schwarz-braun gefleckte Katze mit blauen Augen.
Dunkeljunges: dunkelbrauner Kater mit gelben Augen.
Rabenjunges: schwarzer Kater mit blauen Augen.
ÄLTESTE
7
ÜBERRASCHUNG
"Alle Katzen, die alt genug sind, sich ihre eigene Beute zu fangen, mögen sich bei dem großen Baumstamm zu einer Clan-Versammlung einfinden!", jaulte Kohlenstern. Überall aus dem Wald tauchten Katzen auf: große, kleine, junge, alte, dunkle und helle. "Ich habe euch herbei gerufen, weil ich ein Junges zum Schüler machen möchte. Dieses Junge, aufgezogen von Samtfuß, die vor einem Mond wieder als Kriegerin für den Clan da sein wollte, wird nun Schneckenpfote werden." Der Anführer sah sich kurz um, dann miaute er: Samtfuß, du hast dieses Junge groß gezogen, obwohl es nicht dein eigenes ist. Du wirst Mentorin von Schneckenpfote wer-"
"Nein! Stopp!", ertönte ein Jaulen vom Rand der Lichtung. Eine blaugraue Katze stürmte vor.
"Nanu?", wunderte sich der schwarze Kater. "Was hast du dagegen, wenn dieses Junge zur Schülerin wird, Eisblatt?"
"Also…" Eisblatt trat verlegen von einer Pfote auf die andere. "Ich hatte einen Traum. Vor sechs Monden. Der Mond stand am Himmel, und die Sterne bildeten eine sechs neben ihm. Da wusste ich, dass ich bald einen Heiler-Schüler bekommen werde. Dann, heute Nacht, habe ich geträumt, ich wäre nachts auf der verzweigten Eiche. Auf der Eiche waren ganz viele Schnecken- mit und ohne Haus. Und sie bildeten eine Pfote. Da wusste ich, dass Schneckenpfote mein Schüler werden soll."
Schneckenpfote schnappte nach Luft und hustete. Eisblatt leckte ihm schnell mit der Zunge über die Brust, und er hörte auf. "Geht's wieder?", fragte sie besorgt.
"Ja", krächzte Schneckenpfote, "ich war nur so überrascht."
Eisblatt nickte. "Ich auch. Ja, äh…was sagst du dazu, Kohlenstern?"
"Nun…", Kohlenstern räusperte sich. "Wenn der SternenClan dir Schneckenpfote als Schüler geschickt hat…so soll es sein!"
Eisblatt senkte den Kopf und Schneckenpfote berührte ihre Nase, wobei sie sich ziemlich strecken musste.
8
NORMALER ALLTAG?- KEINES WEGS!
"Dunkelkralle, du gehst mit mir und Samtfuß. Samtfuß, nimm bitte Regenpfote mit auf die Morgenpatrouille. Alles klar soweit? Eisblatt. Heute möchte ich, dass du zur Sandgrube gehst und Schneckenpfote dort ein paar Kniffe beibringst. Verstanden? Dann an die Arbeit." Wasserbach entfernte sich und trug nun nacheinander allen Katzen auf, was sie zu tun hatten. Samtfuß ging zum Schülerbau, um Regenpfote bescheid zu sagen. Dunkelkralle ging schon mal ein paar Schritte in Richtung Hohlstamm, einem dicken, hohlen Baumstamm, der einzige Weg, um aus dem Lager heraus in den Wald zu kommen, wenn man nicht durch die Dornenhecken und -Büsche wollte.
"So! Regenpfote, wir sind jetzt bei der verzweigten Eiche. Bei Vollmond treffen sich hier alle Clans, bei diesem Treffen gilt der Waffenstillstand. Unser Territorium endet bei diesem Zweibeinerweg dort.", erklärte Samtfuß. Die dunkelgraue Schülerin hörte ihr aufmerksam zu und nickte. "Hinter dem Zweibeinerweg beginnt das Territorium des-" Samtfuß hielt mitten im Satz inne und sah sich erschrocken um.
Regenpfote schaute ihre Mentorin fragend an. "Was ist denn?", miaute sie. "Wessen Territorium ist das hier? Was seht ihr alle? Was-" Auch Wasserbach und Dunkelkralle waren jetzt wie zu Stein erstarrt, standen mit offenen Mäulern da und schnüffelten.
"Sei still!", zischte Dunkelkralle und unterbrach hiermit die kleine Schülerin. "Wir riechen DonnerClan-Katzen!"
"DonnerClan?", fragte Regenpfote interessiert, "Ist das hier das DonnerClan-Territorium?"
"Ich hab doch gesagt: still!", fauchte Dunkelkralle ärgerlich.
"Oh.", machte Regenpfote und schwieg. Plötzlich ertönte ein lautes Fauchen und ein grauer Kater kam mit angelegten Ohren aus dem Gebüsch gesprungen. "Dornenklaue!", jaulte Wasserbach und stürzte sich auf ihn. "Verschwinde von unserem Territorium!"
Doch der Krieger dachte gar nicht daran. Er holte mit einem Schwanzschnippen noch mehr DonnerClan-Krieger zu sich. Bald rollten auch die anderen Katzen im herum: Wasserbach wehrte sich gegen eine zierliche braune Kriegerin, während Dunkelkralle tapfer gegen zwei Krieger seiner Größe gleichzeitig kämpfte. Nur Regenpfote hatte sich zurück gezogen und wich immer wieder den anderen Katzen aus. Dann machte sie plötzlich kehrt und rannte in Richtung ihres Lagers davon. "Jetzt lauf doch nicht weg, Regenpfote!", heulte Samtfuß verzweifelt. "Hilf uns lieber!" Sie war kurz abgelenkt, da machte es plötzlich WUMM und die harte Pfote von Reiswind sauste auf sie herab. Sandfuß taumelte. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie fiel nach hinten um. Bin ich tot, dachte sie, oder träume ich nur? Plötzlich wurde ihr etwas vor das Maul geschoben, und sie öffnete kurz die Augen, nur einen Spalt breit, um zu sehen, was da vor ihr lag. Es waren Beeren. Rote Beeren. Todesbeeren, durchfuhr es sie. "Damit wir auch wirklich sicher sein können, dass sie tot ist…", murmelte Reiswind, die sich über die Katze gebeugt hatte. "Sie hat gegen meine Tochter gekämpft, das hat sie jetzt davon. Wenn sie noch nicht tot ist, dann werde ich eben noch ein bisschen nachhelfen…" Dornen und Disteln, fluchte Samtfuß innerlich. Ich muss diese Beeren wohl in den Mund nehmen, brauch sie ja nicht zu schlucken… Die weißgraue Kriegerin des DonnerClans schob ihr die Beeren grob ins Maul. Samtfuß ließ es über sich ergehen. Reiswind saß neben ihr und wartete. Dann legte sie eine pfote auf Samtfuß' Herz. Sie spürte, dass es pochte. "Ich Esel!", miaute Reiswind. "Sie muss die Beeren ja auch noch schlucken! Aber wenn ich ihr sage: 'schluck bitte die Beeren runter', macht sie das ja eh nicht. Hm…" Reiswind überlegte und Samtfuß wurde mulmig. Wenn Reiswind sie dazu brachte, die Beeren zu schlucken, würde sie sofort sterben. Es sei denn, Eisblatt war in der Nähe. Ach ne, die wollte ja bis Sonnenuntergang mit Schneckenpfote trainieren. In der Sandgrube. Sie versuchte sich daran zu erinnern, was Eisblatt ihr mal gesagt hatte, wie man jemanden, beispielsweise eine kranke Katze, die nicht bei Bewusstsein ist, dazu bringen kann, Kräuter oder Beeren herunterzuschlucken. Ah, ja, man musste ihr…irgendwie die Kehle massieren oder so etwas. Aber, wenn Reiswind so darauf aus war, dass sie starb, warum brachte sie sie dann nicht einfach um? Damit es für sie…schmerzhafter war? Da hörte sie Reiswind murmeln: "Ah, stimmt ja…ich muss sie massieren. An der Kehle massieren. Sie begann, ihre Pfote leicht an ihrer Kehle auf und ab zu reiben. Samtfuß biss die Zähne zusammen. Nicht schlucken, nicht schlucken, nicht schlucke, ermahnte sie sich selbst. Doch der Reiz wurde immer stärker, bis…schluck. Sofort bekam die Kriegerin heftige Krämpfe und Zuckungen. Sie fühlte ihre Pfoten nichts mehr, hörte nichts mehr. Doch eine Sache hörte sie noch. Einen Triumphschrei von Reiswind. Doch dann wurde sie noch ein letztes Mal von einem schmerzenden Krampf durchzuckt und dann war alles vorbei.
"NEIN!" Dunkelkralle sprang auf Samtfuß zu. "Nein, nein, nein!" Er tippte mit der Pfote auf die leblose Katze und Reiswind lachte hämisch. "Du warst das!" Dunkelkralle fuhr herum und warf sich auf die Kriegerin. Diese quiekte überrascht auf. Dunkelkralle presste sie zu Boden und fuhr ihr mit der Kralle übers Gesicht. "Möchtest du, dass ich dich auch töte?", fauchte er.
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