„Brauchst du Hilfe?“ Ich zuckte leicht zusammen, als ich seine warme Stimme hinter mir vernahm und ein warmer Schauer lief mir über den Rücken. Ich hörte, wie seine Schritte auf mich zu kamen und schon in der nächsten Sekunde stand er neben mir. Ich hörte ihn seufzen als er meinte: „An deine Muggel Angewohnheiten muss ich mich aber nicht anpassen, oder?“ Mit diesen Worten schwang er seinen Zauberstab und schon in der nächsten Sekunde flogen die Teller und das Geschirr nur so um mich rum. Ich verdrehte meine Augen. Nicht einmal in Ruhe Geschirr spülen konnte man. Nach ein paar Minuten stand all das dreckige Geschirr blitzblank auf einem Stapel neben mir und er grinste mich zufrieden an. Ich verdrehte erneut die Augen und meinte dann: „Ich mag Geschirrspülen:“ Er lachte sein raues, angenehmes Lachen, das augenblicklich wieder einen warmen Schauer über meinen Rücken laufen ließ. „Ich bin der Meinung man kann mit seiner Zeit was Besseres anfangen.“ Ich lachte leise und setzte schon dazu an, zu fragen was er denn bitte besseres mit seiner Zeit anfangen wollte, als er sich hinter mich stellte und vorsichtig meine Haare aus meinem Nacken strich. Augenblicklich jagte es mir einen Schauer über den Rücken und das Kribbeln in meinem Magen machte sich breit. Er legte eine seiner großen Hände auf meine Hüfte und begann schon in der nächsten Sekunde meinen Nacken mit kleinen Küssen zu übersähen. Das Kribbeln in meinem Magen schwoll zu einem Maximum an, während sich auf jedem einzelnen Zentimeter meiner Haut eine Gänsehaut ausbreitete. Automatisch legte ich meinen Kopf noch eher nach links. Ich spürte, wie ihm ein zufriedenes Lächeln über die Lippen huschte, während er weiter seine weichen, warmen Lippen über meinen Nacken gleiten ließ. Ich wusste nicht, wo er seine plötzliche Sicherheit hernahm. Aber es gefiel mir. Ich konnte es mir trotzdem nicht ganz verkneifen grinsend zu sagen: „Geschirrspülen ist immer noch ein besserer Zeitvertreib.“ Ich war überrascht darüber, wie gefasst sich meine Stimme anhörte. Mein Körper befand sich nämlich schon lange im Ausnahmezustand. Ich spürte wie er von mir abließ und drehte mich in dieser Sekunde zu ihm um, sodass ich ihm direkt in seine dunkelblauen Augen sehen konnte. Wenn es nicht schon längst um mich geschehen war, war es das spätestens jetzt. Er sah mich mit einem schelmischen Grinsen in seinem Gesicht an, schlang einen Arm um meine Taille und zog mich damit näher zu sich. Unsere Gesichter trennten nur noch Millimeter und er brach den Blickkontakt nicht ab. Ich konnte seinen warmen Atem auf meine Haut spüren, spürte den Sanften Druck seiner Hand auf meiner Hüfte. Sein Duft umhüllte mich und jede Zelle meines Körpers schien mich zu ihm zu ziehen. „Da wäre ich mir aber nicht so sicher.“ Meinte er dann grinsend, bevor er endlich seine warmen, leicht rauen Lippen auf meine legte. Es war, als ob Feuerwerke in meinem Magen explodierten und sich gleichzeitig mein Bauch über meinen Kopf stülpte. Ich konnte keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen.
„Hätte nicht erwartet das du pünktlich bist.“ Mit diesen Worten begrüßte er mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Wenigstens nicht überpünktlich.“ Stichelte ich und er lachte leise. „Diejenigen, die den schlechtesten Gebrauch ihrer Zeit machen, sind die Ersten, die sich über deren Kürze beschweren.“ Meinte er grinsend und ich sah ihn überrascht an. Es brauchte nicht lange, bis ich dieses Zitat von Jean de La Bruyére wieder erkannte. Umso überraschter war ich jedoch, dass er es kannte. Ich brauchte eine Weile um meine Worte wieder zu finden. „Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht.“ In meiner Stimme war die Bewunderung für ihn klar rauszuhören, jedoch quittierte er das nur mit einem einfachen Lächeln und setzte sich in Bewegung. Ohne ein weiteres Wort tat ich es ihm nach und die nächsten paar Minuten liefen wir einfach stillschweigend nebeneinander her. Erst als sämtliche Stimmen verschwunden und ich weit und breit niemanden mehr sehen konnte, begann er zu reden. „Wer war das mit deinem Auge?“ Fragte er und ich sah unweigerlich auf den Boden vor mir. „Sehr direkt.“ Meinte ich nur und sah dann wieder zu ihm auf. „Ich dachte wir fangen mit dir an?“ „Sorry aber mit einem blauen Auge kann ich nicht dienen.“ Schmunzelte er. „Ich auch nicht.“ Erwiderte ich sofort. „Mehr.“ Verbesserter er mich und ich seufzte leise. „Die dunklen Schatten unter deinen Augen sehen aber auch nicht viel besser aus.“ Meinte ich weiter und er zog eine Augenbraue hoch. Es war offensichtlich dass ich ablenkte und das wusste er auch. Zu meiner Verwunderung ging er jedoch nicht weiter darauf ein. „Hab nur ein bisschen wenig Schlaf bekommen in letzter Zeit.“ „Weil?“ Fragte ich weiter und er sah mich mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht kopfschüttelnd an. „Dafür dass du sonst kaum redest bist du ja ganz schon Direkt.“ „Sagt der Richtige.“ Konterte ich. „Und schlagfertig, verstanden.“ Lachte er leise, bevor das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand. Ich sah wie sich seine Gesichtszüge verspannen, bevor er meinte: „Der gleiche Grund warum 50% der Slytherins zur Zeit schlecht schlafen.“ Ich wusste sofort auf was er anspielte.
Müde und voll ließ ich mich auf sein Sofa fallen, nachdem ich mich vom Rest seiner Familie verabschiedet hatte. Er hatte mich gefragt noch ein bisschen zu bleiben und ich tat nichts lieber als das. Der Tag war ein voller Erfolg gewesen. Er war wieder mehr er selbst, auch wenn ich bemerkte wie oft ein trauriger Schleier über sein Gesicht fiel. Ich hatte das Gefühlt die Wiedereröffnung des Geschäfts hatte ihm gut getan und konnte es immer noch kaum fassen, dass er sich tatsächlich meinen Rat zu Herzen genommen hatte. Er setzte sich neben mich auf das Sofa und lächelte mich an. Ich lächelte sofort zurück und ein wohliges Kribbeln machte sich in meinem Magen breit. „Ich glaube du darfst deinen Bestand noch einmal komplett erneuern, so viel wie heute weggegangen ist.“ Meinte ich lächelnd und er lachte leise. „Hab schon vorgesorgt.“ „So organisiert kenn ich dich ja gar nicht.“ Stichelte ich und er lächelte. „Hab anscheinend von dir gelernt.“ Eine Weile sahen wir uns nur lächelnd an. Ich war froh hier zu sein. In England, in London. Aber viel mehr hier bei ihm. Ich hatte oft an ihn gedacht. So gut wie an jedem freien Moment den ich hatte. Ob in Thailand an einem verlassenen Strand saß, durch die vollen Straßen New Yorks lief oder den Sonnenaufgang von einem Felsvorsprung in den Alpen betrachtete. Immer wieder hatte sich sein Gesicht den Weg in meinen Kopf gebahnt. „Danke.“ Meinte er plötzlich und ich sah ihn verdutzt an. „Das alles wäre ohne dich nicht passiert.“ Ich lächelte sanft. „Das alles wäre ohne Fred nicht passiert.“ Ich sah, wie er bei dem Namen seines Bruders kurz zusammenzuckte, mich dann aber fragend ansah. „Er hat mir einen kleinen Denkanstoß verpasst, sonst hätte ich ihn kaum weitergeben können.“ er lächelte. „Ich dachte schon, du hast meinen Brief gar nicht bekommen.“ Ich lächelte. „Deine Eule müsste in zwei Wochen wieder da sein.“ Meinte ich dann. „Ich war in China.“ Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. „Da musst du jetzt aber noch einmal mit mir hin. Wegen meine überhasteten Abreise bin ich gar nicht dazu gekommen, die Chinesische Mauer zu sehen.“ Meinte ich grinsend und sein Lächeln wurde weich. „Du hast deine Weltreise gemacht?“ Fragte er überrascht und ich nickte lächelnd.
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