Ich konnte nicht anders als leicht zu lächeln, was ihm einen überraschten Blick entlockte. „Ich setzte mich halt für die Sachen ein die ich liebe. Was ist mit dir Kate? Irgendwas für das du dich einsetzt?“ Ich sah ihn überrascht, aber mit klopfendem Herzen an. Er hatte mich Kate genannt. Er war der einzige der mich je so genannt hatte, aber es hörte sich so gut in meinen Ohren an. Ich zuckte mit den Achseln. „Was willst du jetzt von mir hören? Dass ich es liebe Reinblut zu sein und dafür einstehe?“ Er schüttelte sofort den Kopf. „Um ehrlich zu sein hätte ich lieber eine ehrliche Antwort.“ „Was lässt dich denken dass die Antwort gerade eben nicht ehrlich war?“ Fragte ich schlagfertig und sah zu ihm was eindeutig ein Fehler war. Er sah mir tief in die Augen und ich konnte mich einfach nicht mehr von ihm und seinen schokoladenbraunen Augen lösen. Das wohlige Kribbeln in meiner Magengrube schwoll gefährlich an und ein kalter Schauer überlief meinen Rücken als er weiter redete. „Vielleicht weil du dich in letzter Zeit anders verhältst oder vielleicht ist das nur eine Wunschvorstellung meinerseits.“ Verwundert sah ich ich an. Warum sollte er sich sowas wünschen? Warum würde er überhaupt auch nur einen Gedanken daran verschwenden? Immerhin redeten wir normalerweise nicht mal miteinander, geschweige denn dass ich ihn auch nur ansah was mir, nun da ich ihn direkt vor mir hatte, so lebendig, nicht erklären konnte. In seinen unendlich braunen Augen schien sich alles das widerzuspiegeln dass ich mir für mich nur wünschen konnte. Ehrlichkeit, Besonnenheit, Lebendigkeit und vor allem die durch diese hervorgerufene Hoffnung. Die Hoffnung daran, dass das Leben etwas Schönes war, etwas für uns bereithielt für dass es sich lohnte zu kämpfen. Ich bewunderte ihn dafür, beneidete ihn darum, was ich mir als Reinblut eigentlich nicht einmal erlauben dürfte. Aber was konnte ich schon an meinen Gefühlen ändern?
Ich schluckte hart als er mich so reuevoll und traurig ansah. Ich fühlte mich schlecht. Ich sollte nicht weinen, nicht vor ihm. Ich sollte ihm kein schlechtes Gewissen machen, er hatte nichts falsch gemacht. Überhaupt nichts. „Shaileen.“ Meinte er und seine Stimme ließ mir einen warmen Schauer über den Rücken laufen. „Ich ähm
. ich hab nur was im Auge.“ Meinte ich stotternd und sah wie er seine wunderschönen Lippen zu einem traurigen Lächeln verzog, das darauf deutete, dass er es besser wusste. „Was würdest du tun, wenn du die Möglichkeit hättest, den größten Fehler deines Lebens zu begehen weil das der sichere Weg ist anstatt den unsicheren, aber richtigen zu gehen.“ Ich sah ihn fragend an. Was hatte das denn für einen Zusammenhang? Ich zuckte mit den Achseln und meinte bemüht gefasst. „Ich war eine Ravenclaw. Ich würde das machen, das am logischsten wäre.“ Lüge. Würde ich nicht. Ich würde zögern und denken bis mein Gehirn anfangen würde zu rauchen und dann beide Chancen schon lange verpasst haben. Er machte einen großen Schritt auf mich zu und sah mir tief in die Augen, wobei ich mich schon lange in dem endlosen blau der seinen verloren hatte. „Nur gut, dass ich ein Gryffindor war.“
Breit grinsend und die Hände voll mit Einkäufen, lief ich in die Küche und stellte, unter dem Gewicht der Tüten stöhnend, die Einkäufe ab, bevor ich mir seufzend mit dem Handrücken über die Stirn fuhr. Also so schnell würde ich keine Großeinkäufe mehr alleine machen. „Das nächste Mal kannst du auch einfach nach Hilfe fragen, weißt du?“ Bei dem Klang der dunklen, rauen und wohlbekannten Stimme, die unvorbereitet an meine Ohren drang, zuckte ich augenblicklich zusammen. Mein Herz schlug doppelt so schnell wie es zuvor geschlagen hatte und ich hörte das Blut nur so in meinen Adern rauschen. Langsam und leise Gebete gen Himmel schickend, drehte ich mich um. Super, da hatte ich die Bestätigung. Es gab keinen Gott, oder Himmel. Gebete waren nämlich offensichtlich sinnlos. Denn da stand er vor mir. Seine schmalen Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen, was seine makellosen und weißen Zähne entblößte. Ich merkte wie sich die feinen Härchen auf meinen Armen aufstellten und verfluchte meinen Körper augenblicklich dafür, dass er sich in seiner Nähe einfach nicht beherrschen konnte. Immer noch nicht. Ich hatte ihn seit meinem Abschluss gemieden, was erstaunlich gut funktioniert hatte. Ich hatte schon gedacht, endlich über ihn hinweg zu sein und jetzt tauchte er hier auf, einfach so um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Super. Wirklich.
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