Wellensittiche sind Schwarmtiere
Die Beliebtheit der Wellis als Haustiere ist zwar seit anderthalb Jahrhunderten ungebrochen, aber ebenso lange gelten auch die Bedingungen für die Haltung eines gesunden Sittichs. Dabei ist das eigentlich schon der erste Fehler, denn ein einzelner Wellensittich wird niemals lange gesund bleiben und vor allem seelischen Schaden durch die Einzelhaltung nehmen. Denn von Natur aus sind die Wellis Schwarmtiere, in ihrer australischen Heimat leben daher nicht selten 20 bis 100 oder sogar wesentlich mehr Vögel zusammen.
Deshalb solltet ihr niemals nur einen Wellensittich halten. Besser ist mindestens die Paarhaltung, denn in ihrer natürlichen Umgebung bleiben die Sittiche in der Regel ihr Leben lang mit einem Partner zusammen. Einen wirklichen Ersatz zu einem oder mehreren Artgenossen gibt es deshalb nicht, denn nicht mal ihr selbst könnt das leisten. Um Vereinsamung und daraus entstehende Verhaltensstörungen – die Vögel beginnen zum Beispiel damit, sich selbst zu verletzen oder die Federn auszurupfen – von vorneherein zu vermeiden, ist eine Haltung im Schwarm also optimal. Ansonsten verstehen sich aber auch Pärchen gut, wenn es nicht gerade zwei Weibchen sind.
Obwohl ihr kein adäquater Ersatz für andere Wellensittiche seid, ist es trotzdem wichtig, eine Vertrauensbasis zu den Vögeln aufzubauen. Das ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil die Wellis regelmäßige Freiflugzeit brauchen und es daher wenig hilfreich ist, wenn sie Angst vor euch haben. Eingewöhnung und Zähmung werden allerdings einige Zeit brauchen. Gerade wenn ein Wellensittich in eine neue Umgebung kommt, braucht er mindestens ein paar Tage, vielleicht sogar zwei bis drei Wochen, bis er sich daran gewöhnt hat und wieder zur Ruhe gekommen ist. In dieser Zeit empfiehlt es sich, bei der Käfighaltung zu bleiben. Erst danach solltet ihr mit dem Zähmen beginnen.
Weil Wellensittiche grundsätzlich aktiv und zutraulich sind, eignen sie sich auch
als Haustiere für Kinder. Die sollten aber schon ein gewisses Alter erreicht haben, damit sie zum einen die Bedürfnisse der Vögel wirklich einschätzen können (also kein Lärm, keine plötzlichen Bewegungen, um die Wellis nicht zu erschrecken) und sich zum anderen auch ihrer Verantwortung bei der Pflege bewusst sind.
Umgekehrt müssen auch die Wellensittiche für den Umgang mit den Menschen sensibilisiert werden, was besonders bei solchen Vögeln, die ihr in einer Zoohandlung kauft, ein langwieriges Unterfangen sein kann – die haben oft genug vor allem schlechte Erfahrungen gemacht und lassen sich daher viel schneller von Menschenhänden ängstigen. Zur vorsichtigen Annäherung könnt ihr zunächst einige Male am Tag eure Hand in den Käfig halten. Sobald die Reaktion nicht mehr aus wildem Herumflattern besteht, kann dem Welli auch Futter aus der Hand angeboten werden. Dass ein Wellensittich handzahm wird, kann übrigens nicht garantiert werden. Mit ausreichender Geduld und intensiver Zuwendung ist es zwar absolut möglich, allerdings lassen sich längst nicht alle Vögel dazu erweichen.
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