Wenn ich meine Kindheit mit einem Objekt verband, ist dies ohne Zweifel immer die alte halb zerfallene Weltkarte über meinem Bett. Sie besaß kleine Bildchen von den Kulturen und Landschaften der Länder und Kontinente, wie es typisch für Kinderweltkarten ist. Ich konnte an Regentagen Stundenlange die kleinen verzweigten Grenzlinien beobachten und mir ausmalen, wie ich auf einen der Schneebedeckten Berge stieg, oder auf einer der hohen Wüstendünen entlang surfte. Ich wusste später, dass dies alles nicht meine Träume, sondern die meines Opas waren. Ihm hatte die Weltkarte gehört, bis er einen Monat vor meiner Geburt verstorben war und eine Lücke im Leben meiner Alleinerziehenden Mutter hinterließ, die es nun zu füllen galt. Ich sollte so sein wie mein Großvater. Er war ein Abenteurer gewesen, von dem man nie wusste woher er heute kam und morgen ging. Vielleicht wäre eine bessere Beschreibung, dass die Reise sein Zuhause war. Und auch mich prägte stets die Neugierde, wie groß und weit die Welt auf der Karte wohl in Wirklichkeit war. Doch nach Zeit des Studierens und Wachsens, wurde mir bewusst, dass Kinderträume nie der Realität entsprechen würden. Ich kam zurück nach Seoul, meine Mutter musste einsehen, dass ich nie so wie mein Großvater sein würde. -Bluedaydreams
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