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Mein nerviger Nachbar.. {Min Yoongi FF} ~BTS~

Mit 18 endlich mit der Schule fertig und dann fürs Studium in die Großstadt... Darauf hast du natürlich gar keine Lust. Wieso kann diese blöde Uni nicht in dieser schönen und ruhigen Kleinstadt, die du deine Heimat nennst, liegen! Und zum ganzen Übel kommt noch hinzu, dass dein neuer Nachbar sich eine Freude daraus macht, dich zu provozieren...

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    Da hatte ich endlich die Schule beendet und schon fängt das Studium an! Hat man denn nie eine Pause von diesem Höllenhaus!

    Stundenlanges Lernen und als Belohnung gibt es dann noch mehr zu lernen! Dazu muss ich auch noch in die stressige Großstadt ziehen und mich von meinem ruhigen und sorglosen Leben auf dem Dorf verabschieden.

    In der Stadt rieche ich schon die stinkenden Abgase. Ich will zurück nach Hause... Bleib stark! Nur drei Jahre, dann hast du's geschafft! Nur drei Jahre... Nur...

    Ich schleppe meine gefühlt vier Tonnen schweren Koffer zu dem Wohnblock, in dem ich laut Google Maps nun für eine Zeit lang leben werde. Sieht von außen sogar noch herunter gekommener aus, als ich erwartet hätte! Wie toll! Ich schaute auf mein Handy, um nachzusehen, in welcher der Wohnungen ich denn jetzt genau wohnen würde. Der siebte Stock! Keine Aufzüge und nur Treppen! Yay! Ich LIEBE Bewegung! Das kann echt super werden!

    Nach einer halben Ewigkeit komme ich dann auch mal verschwitzt und völlig aus der Puste oben an. Nach einer zwei-minütigen Verschnaufspause krame ich in meiner Jackentasche und suche nach meinem Wohnungsschlüssel.

    Nach ewig langem und erfolglosem Kramen, bekomme ich einen halben Herzinfarkt. Bevor ich dann aber aus dem Fenster springe und Suizid begehe, realisiere ich glücklicherweise noch früh genug, dass der Schlüssel die ganze Zeit in einem der Koffer war. Ich schäme mich für mein äußerst dummes Verhalten und hole den Schlüssel aus einer Seitentasche meines Koffers. Ich öffne die Tür und schaue in meine fast leerstehende Wohnung, die erfreulicherweise sauber ist.

    Zum Glück habe ich so eine tolle Familie, die sich extra die Mühe macht, den ganzen Weg hierhin zu fahren und schonmal ein paar Möbel aufzubauen. Ich schiebe meine Koffer in das Zimmer mit dem Bett und sehe mich etwas um. Kaum zu fassen, dass diese mickrige Wohnung fast genau so viel wie unser großes Haus auf dem Land kostet. Ich hole den Bettbezug aus meinem Koffer und mache mein Bett bereit. Erschöpft schmeiße ich mich danach auf es und bin kurz davor einzuschlafen, als mein Magen plötzlich laut knurrt und ich erschrocken meine Augen öffne. Vielleicht sollte ich etwas essen... Das Problem ist nur, dass ich nichts zu essen habe und noch weniger Lust einkaufen zu gehen.

    Ich kann aber schlecht irgendwas kochen, wenn ich nichts in der Küche habe... Genervt holte ich alle Küchenutensilien aus einem Karton und legte sie einfach einigermaßen geordnet in die Küchenvorrichtungen. Als ich fertig war nahm ich mir meine Jacke, mein Portemonnaie und meinen Zimmerschlüssel. Unten an der frischen Luft angekommen, fängt mein ganzer Körper an plötzlich zu zittern. Wieso muss es denn so kalt sein! Als ich hochblicke, fällt mir auf, dass die Straßenlaternen eingeschaltet wurden und ich merke, wie die Sonne langsam untergeht. Bei mir zuhause habe ich mich immer auf den Zaun neben meinem Haus gesetzt und mir den Sonnenuntergang angesehen. Kaum zu erwarten, dass ich so etwas Tiefgründiges getan habe... Aber da war es wirklich schön und jetzt verdecken mir diese blöden Hochhäuser die Sicht. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke bis obenhin zu und ging los.

    Ungefähr im Zentrum angekommen, habe ich schon Kopfschmerzen von dem ganzen Lärm. Vielleicht bin ich auch etwas pessimistisch. Etwas sehr pessimistisch. Hier sind so viele Geschäfte, aber keins, wo man Lebensmittel bekommt? Total verirrt laufe ich an einigen Klamottenläden und Drogerien vorbei. Wo bin ich überhaupt? Werde ich heute wieder nach Hause finden? Oder muss ich hier in der Kälte verhungern?

    In einer kleinen Entfernung sehe ich ein mir bekanntes Schild. Ein Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht. Ein Lebensmittelladen! Zumindest werde ich nicht mehr verhungern! Mit schnellen Schritten lief ich los.

    Im Laden kann ich mich gar nicht entscheiden.. Etwas Einfaches.. Ich kann schließlich nicht wirklich kochen... Ich schaute auf meine Armbanduhr. Schon 19:43 Uhr? Ich griff das Nächstbeste und bezahlte es an der Kasse. Froh nun alles zu haben, begab ich mich nach draußen. An den Weg kann ich mich jetzt auch wieder erinnern. Vielleicht ist der Tag ja doch nicht so schlimm...

    Beim Laufen sah ich mich in der Großstadt um, so viele Hochhäuser... und so viele helle Lichter.. ganz anders als zuhause...

    Plötzlich stieß ich gegen etwas und fiel auf den Boden. Autsch. Geirrt, der Tag ist doch total ätzend..

    Als ich hochblickte, sah ich einen Mann mit schwarzen Haaren.,, Kannst du nicht mal aufpassen, wohin du gehst?", sagte er etwas genervt. Was für ein Blödmann... Er hätte doch auch aufpassen können, oder nicht? Ich schickte ihm meinen schlimmsten Todesblick.,, Pff..", gab er nur von sich und ging an mir vorbei. Ich sitze immer noch auf dem Boden und bin bereit alles und jeden umzubringen... Besonders ihn...

    Beruhigung.. Beruhigung.. Jemanden zu töten ist illegal, also sollte ich dies vielleicht lieber lassen.. Schließlich steht meine Zukunft auf dem Spiel...

    Hätte er mir nicht wenigstens hoch helfen können! Ach, ist egal.. es ist in Ordnung... Karma wird ihn irgendwann noch treffen..

    Ich stand auf, nahm meine Tüte und ging weiter. Zumindest habe ich noch zur Wohnung gefunden. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Ich stellte die Tüten auf den Küchentresen und räumte die Lebensmittel an ihren Platz.

    Dann kochte ich mir mit meinen „überragenden" Kochkünsten mein Abendessen und ging dann nach dem Essen total erschöpft ins Bett. Was für ein scheiß Tag.. Morgen wird's besser... Hoffen wir mal..

    Als ich am nächsten Morgen aufwache, bin ich ausgeschlafen... Ich und ausgeschlafen..! Was ist denn heute los! Vielleicht wird der Tag ja doch noch ganz akzeptabel! Lächelnd stand ich auf und ging zur Tür, um etwas frische Luft reinzulassen.

    Als ich die Tür öffne und sehe, wer aus der Tür nebenan kommt, traue ich meinen Augen nicht. Das Arschloch von gestern ist mein Nachbar!

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    ,, Och nö.." gab ich flüsternd und mit einem geschockten Blick von mir.,, So sieht man sich wieder", sagte er mit einem schadenfrohen Lächeln. Ok, ganz ehrlich, pfeifen wir mal auf die Gesetze. Früher oder später werde ich ihn umbringen.

    ,, Schöner Schlafanzug", sagte er hämisch grinsend. Aus Reflex sah ich an mir herunter. Ich hatte meinen Giraffen-Jumpsuit und meine pinken Hässchen-Pantoffeln an. Vielleicht hätte ich mich vorher umziehen sollen.. Trotz allem bereue ich nichts, schließlich ist dieser Schlafanzug extremst gemütlich. Außerdem ist es mir egal, was dieser Idiot sagt...

    Ausdruckslos sehe ich ihn an, drehe mich um, gehe wieder zurück in meine Wohnung und knallte die Tür hinter mir zu.

    Wieso! Wieso jemand so unfreundliches! Wahrscheinlich werde ich ihm sowieso nicht allzu oft über den Weg laufen. Hoffe ich zumindest...

    Heute sollte ich mich noch ein bisschen ausruhen, bevor morgen mein erster Studientag beginnt.

    Bis jetzt habe ich nur das Nötigste an Möbeln, der Rest wird nach ein paar Tagen nachgebracht. Hungrig mache ich mich auf den Weg in die Küche. Ich nehme mir das Müsli, das ich gestern gekauft habe, schütte es mir in eine Schüssel und nehme mir Milch aus dem Kühlschrank.

    Mit einer vollen Schüssel Müsli gehe ich wieder zurück in mein Zimmer und schalte den Fernseher ein. Leider läuft so wie jeden Vormittag nur Assi-TV und ich muss mich mit einer Folge,, Richterin Barbara Salesch" zufrieden geben. Ich frage mich immer noch, wer sich eigentlich alle diese Geschichten ausdenkt.

    Nach einer kurzen Zeit bin ich aber irgendwie nur noch von der schlechten Schauspielerei genervt und schalte den Fernseher erstmal wieder aus. Für ein paar Minuten starre ich gedankenverloren an die Decke.

    Somit beschloss ich dann, mich kurz an meinen Schreibtisch zu setzen und schon mal meine Sachen zu ordnen. Eigentlich brauche ich nur meinen Laptop, mein Portemonnaie, meinen Studentenausweis und etwas zu trinken für morgen. Ich packe alles bis auf meinen Laptop in die Tasche. Leider funktioniert das WLAN noch nicht, deswegen kann ich leider keine Serien gucken.. Mein Vater meinte es sollte irgendwann innerhalb der nächsten drei Tage laufen. Ich nehme meinen Laptop und schließe ihn ans Ladekabel.

    Irgendwie überwinde ich mich dann doch und räume schon einmal alle meine Sachen in die schon bereits vorhandenen Regale und Schränke. Ich sollte mir echt mal mehr zulegen. Mir fällt auf, dass das Shampoo schon fast leer ist und ich mache mich auf den Weg zu einer Drogerie.
    //Zeitsprung
    Am Abend gehe ich noch duschen und früh ins Bett, damit ich am nächsten Morgen zumindest einigermaßen fit bin.
    //Noch ein Zeitsprung
    Dass ich so früh ins Bett gegangen bin, hat so gut wie gar nichts gebracht. Ich bin trotzdem totmüde. Frühaufstehen ist einfach nichts für mich. Ich ziehe mich um und frühstücke noch schnell, bevor ich losgehe. Dann ziehe ich mir meine Jacke und Schuhe an, prüfe noch einmal, ob ich alles dabei habe, und gehe aus der Vordertür. Ich schließe sie ab und laufe den Flur entlang, als gerade die Wohnungstür meines „geliebten" Nachbarn aufging. „Guten Morgen...", sagte ich etwas genervt, aber aus Höflichkeit. Schon schenkte er mir wieder sein Lächeln, bei dem man sofort wieder etwas Schlimmes erwarten würde.,, Guten Morgen, heute mal keine pinken Hässchenpantoffeln?"

    ,, Nein, heute mal nicht. Aber ich muss jetzt auch!", sagte ich schnell mit einem vorgetäuschtem Lächeln. Mit großen Schritten ging ich zum Ende des Flurs, um da nur festzustellen, dass ich in die falsche Richtung gegangen bin. Och man, peinlich.. Aber die Türen sehen auch alle gleich aus! Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, drehe mich schnell um und gehe noch schneller zum richtigen Ende.,, Falsche Tür?", fragte er hämisch. „Nein, ich wollte nur etwas nachsehen!" „An der Wand?" „Ja. Genau." Beim Treppenhaus nahm ich immer gleich zwei Stufen gleichzeitig. Schnell weg hier!

    Nur noch zwei Stufen und dann geschafft! Ich springe ab, knicke aber mit dem Fuß um und falle volle Kanne gegen die Glastür... Das ist mir jetzt nicht ernsthaft passiert... Ich will mich umbringen... Das hat niemand gesehen, oder! Vorne = niemand, rechts = niemand, links = niemand und hinten...
    Oh nein...,, Ja, stimmt wohl. Du hast wirklich keine Augen im Kopf", sagte er lachend. Nun will ich nicht nur ihn, sondern auch mich umbringen. Tolle Leistung! Er schaut noch einmal auf mich herab und geht dann grinsend an mir vorbei aus der Tür. Wie ich ihn nicht leiden kann!

    Ich stehe auf, klopfe mir den Dreck von der Jeans und gehe immer noch etwas beschämt aus der Tür. Auf dem Weg zur Uni versuche ich immer noch das, was gerade passiert ist, zu verdrängen. Ich habe mich richtig lächerlich gemacht! Und dann auch noch vor ihm!

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    Müde rieb ich mir die Augen, als ich die Schlüssel zu meiner Wohnung aus meiner Jackentasche fischte und diese kurz darauf ins Schloss steckte. Ich hielt mir gähnend die Hand vor den Mund, während ich die Tür langsam aufschob, meinen Rucksack hinter mir herschleppend, und wieder zuknallte. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, das Bett in mein Blickfeld gelangend, und ich hätte Freudentränen weinen können. Die Tasche warf ich in die nächstgelegene Ecke und schmiss mich förmlich auf die weiche Bettwäsche. Es waren nun zwei Wochen, seitdem ich hier eingezogen war und mich dementsprechend auch schon einigermaßen eingelebt hatte. Überraschender Weise verliefen diese zwei Wochen sogar ruhig und ich besaß gar nicht mal so oft den Drang danach, irgendjemanden abzustechen, sodass es zu nichts kam, was ich hätte irgendwie bereuen können. Und bevor ich es bemerken konnte, versank ich schon in das Land der Träume, in welchem ich auf einer Avocado reitend einen Zombie mit einer Gabel abstach. Ich sollte wirklich weniger Guacamole essen, wenn ich Horrorfilme gucke.
    Plötzlich aber wurde ich aus meinem wundervollen, fabelhaften Schlaf gerissen, woraufhin ich geschockt die Augen aufriss und mich langsam aufrichtete. Die Lampen hatten sich irgendwann von allein ausgeschaltet, aufgrund von so einem Techno-Licht-Haus-Kontroll-Dings, welches mein Vater eingebaut hatte und von welchem ich ohnehin nichts verstand. Doch kommen wir mal wieder zum Thema, um das es gerade geht. Irgendwas hat meinen Schönheitsschlaf gestört und dieses etwas muss ziemlich lebensmüde sein. Okay, eigentlich war es gar nicht ein etwas, sondern ein jemand, welcher momentan irgendwelche komischen Geräusche von sich gab. Jetzt kommt hier mal gar nicht auf falsche Ideen, ihr Hoes. Ich meine damit kein Stöhnen. Sofort drehte sich mein Kopf zu meinem Wecker, jener auf meinem kleinen Nachtschrank platziert war, und ich musste zur Beruhigung tief durchatmen, als ich die Uhrzeit sah; Drei Uhr nachts. Interessiert, um welche Art von Geräuschen es sich handelte, die man um drei Uhr nachts von sich geben könnte, drückte ich mein rechtes Ohr gegen die Wand. Rappt der Typ gerade etwa? Hat der sonst keine Hobbies? Somit schlug ich mit meiner linken Faust gegen die Tapete und schrie ein „Ich will schlafen, du Penner!“, ehe es wirklich leiser wurde und ich mich beruhigt wieder unter die Decke kuschelte. Und gerade, gerade, wo ich kurz davor war, wieder einmal abzudriften; Genau dann, ja genau dann, war es plötzlich doppelt so laut und ich war jetzt offiziell bereit, die Kettensäge aus meinem imaginären Keller zu holen. Abrupt stand ich auf, schnappte mir meine alte, dünne Big-Time-Rush-Decke, wickelte mir diese um den Körper und stürmte aus meiner Wohnung. „Du Blödmann, mach die Tür auf!“, forderte ich ihn auf, kräftig gegen seine Tür klopfend, bis diese schließlich wirklich geöffnet wurde. „Guten Abend“, grinste der Schwarzhaarige mich aber nur stumpf an, was ich ironisch erwiderte. „Es ist drei Uhr nachts, was zur Hölle tust du?“ „Oh, nur noch etwas proben. Warum? Gefällt’s dir?“ „Ich warne dich, reiz‘ mich nicht und lass mich einfach in Frieden schlafen.“ „Und was, wenn nicht?“ „Dann tret‘ ich dir so hart in den Hintern, dass du zum Mond katapultiert wirst und da dann erstickst und stirbst. Gute Nacht.“ Damit übernahm ich seinen Job und knallte seine Tür zu, ehe ich zu meiner rüber stampfte und bemerkte, dass ich mich selbst ausgeschlossen hatte. Wie schön.



    So jetzt kam nach ungefähr einem Jahr mal wieder ein Kapitel. Eigentlich wollte ich diese FF nie weiterschreiben, aber eure Kommentare haben mich irgendwie dazu gebracht (Ich war aus Langeweile mal wieder auf dieser Seite). Ich weiß auch nicht, ob das hier überhaupt noch jemand liest, schließlich war es ne halbe Ewigkeit und auf TesteDich bekommt man ja, glaube ich zumindest, keine Benachrichtigungen oder so.

    Mittlerweile schreibe ich zwar immer noch FFs, aber keine x Reader mehr, hauptsächlich Boy x Boy und das tue ich auf Wattpad, diese eine tolle Seite, die ihr vielleicht schon kennt. Und wenn ihrs nicht tun solltet, würde ich mich auf dieser anmelden und dort lesen, denn da gibt es wirklich viel mehr FFs sowie auch dezent bessere. Und es ist einfach bequemer zu lesen.

    Ja, jedenfalls vielleicht werde ich diese FF ja jetzt wirklich für euch weiterschreiben. Tut mir außerdem leid für die lange Nachricht. Auf Wattpad heiße ich übrigens AestheticHoesuck (Erst mal schön Eigenwerbung machen:,)). Wenn ihr wollt, könnt ihr mich dort auch anschreiben, neue Leute kennenzulernen ist immer gut.

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    Es war eine Ewigkeit (, obwohl es in Wirklichkeit nur eine halbe Stunde war,), in der ich hoffte oder wohl eher darum betete, dass plötzlich ein Engel vom Himmel gefallen kam, um mir meine Tür auch nur irgendwie zu öffnen. Mein Bett und ich waren schon zu lange getrennt gewesen und ich stand mittlerweile am Rande der Verzweiflung. Werde ich es jemals wiedersehen? Werden wir uns je wieder in den Armen liegen können? Unzählige Fragen schwirrten in meinem Kopf, auf jene ich einfach keine Antwort finden wollte. Ich hätte wahrscheinlich einem bestimmten jemand gerne eine reingehauen, wäre ich nicht so müde gewesen. Es war Folter, pure Folter; zu wissen, dass die Liebe deines Lebens dort war, nicht einmal zehn Meter von dir entfernt und doch, und doch wäret ihr nicht fähig sie zu sehen. Fast so wie bei Romeo und Julia, nur ein klitzekleines bisschen anders, aber auch nur ein klitzekleines bisschen. Und dann auf einmal stand er da, ein aufmunterndes Lächeln auf den Lippen, und sah zu mir herunter, wodurch es so schien als würde er den ganzen Raum erhellen. Ein wahrer Engel.

    "Hast du dich ausgeschlossen?", fragte er besorgt und hielt mir eine Hand entgegen, sodass mein Herz einen Moment aussetzte und sich beinahe Tränen in meinen Augen bildeten. Entweder aus Müdigkeit und dem Fakt, dass ich mit den Nerven am Ende war, oder der Sache, dass er von nahem sogar noch hübscher war.
    "Ja..", antwortete ich eher schüchtern und auch ein wenig peinlich berührt, woraufhin er behutsam eine Hand auf meiner Schulter platzierte.
    "Keine Sorge, ich hab einen Extra-Schlüssel für alle Wohnungen. Der Vermieter hat mir für die nächsten paar Wochen die Verantwortung übertragen, da er im Urlaub ist." Und wenn ich vorher noch nicht emotional war, dann war ich es auf jeden Fall jetzt. Suchend kramte er in seiner Jackentasche herum, bis er schließlich einen Schlüsselbund herausfischte, mit welchem er kurz daraufhin meine Tür aufschloss.
    "Danke, danke, danke", wiederholte ich, während ich ihn wahrscheinlich zu Tode drückte, aber ich war müde und er hat sozusagen mein Leben gerettet.
    "Nichts zu danken, das passiert allen einmal. Und jetzt geh, es ist schon spät, so hübsche Mädchen wie du brauchen ihren Schönheitsschlaf", sagte er noch, ehe er gehen wollte, ich ihn aber noch kurzerhand aufhielt.
    "Dürfte ich vielleicht fragen, wie du heißt?"
    "Hoseok, Jung Hoseok. Ich wohne nebenan."

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    Wie sich herausstellte liefen Hoseok und ich uns sogar ziemlich oft über den Weg. Eigentlich komisch, wenn man mal bedenkt, dass ich ihm vor dem Vorfall letztens noch gar nicht getroffen hatte. Im Gegensatz zu dem nervigen Sack rechts von mir war er ein wahrer Engel. Ich meine, er hat mir sogar selbstgebackenen Kuchen vorbeigebracht. Wir sprechen hier von KUCHEN. Ab da an fiel mir auf, dass er ebenfalls noch ein sensationeller Koch war, und ich fragte mich einfach nur noch, wie ein Mensch so perfekt sein konnte. Natürlich mochte ich ihn nur freundschaftlich. Ja, auf jeden Fall, das war es.

    Ok, um ganz ehrlich zu sein, musste ich zu geben, dass ich vielleicht einen kleinen Crush auf ihn entwickelt hatte, aber auch wirklich nur einen kleinen, nichts Besonderes. Außerdem standen meine Chancen gar nicht mal so schlecht, dachte ich zumindest. Er schien single zu sein, eine Freundin wurde während unseren Gesprächen nie erwähnt. Er hatte keine Scheu vor Körperkontakt und es kam mir so vor als hätte er eine Schwäche für Umarmungen, was ich selbst als dezent niedlich empfand. Normalerweise war es nicht der Fall, dass Leute, welche in einer Beziehung standen, sich derartig verhielten. Irgendwelche Mädels hatte ich auch noch nicht in seiner Nähe gesehen und anscheinend lebte er mit seinem Mitbewohner zusammen, jenen ich aber noch nicht kennengelernt hatte.

    Das Klacken des Türgriffs riss mich aus meinen Gedanken, als ich die schwere Glastür mit meiner freien Hand öffnete und in den kleinen Flur eintrat. Tüten befüllten meine Hände, welche ich mit größter Mühe die Treppen hochschleppte. Mit meinem Ellbogen stieß ich die Tür auf und näherte mich langsam meiner Wohnung, ehe allerdings ein gewisser jemand sich an mir vorbeidrängte und mich dabei halb aus der Bahn warf.

    "Du-", zischte ich schon genervt, mich bemühend, wieder richtig das Gleichgewicht zu finden.
    "Tut mir leid, mein Schatzi, aber ich hab's eilig", zwinkerte er mir aber nur zu, woraufhin ich die Augen verdrehte, "Wenn du's so eilig hast, dann hau schon ab und geh mir aus dem Weg."

    Mit meiner Rückhand schubste ich ihn ein wenig zur Seite und quetschte mich an ihm entlang. Vor meiner Tür ließ ich die Tüten auf den Boden plumpsen, ehe ich die Schlüssel aus meiner Jackentasche fischte. Meine Wohnung betretend, schlüpfte ich hastig aus meinen Schuhen und begab mich in meine kleine Küche, wo ich die Tüten vorsichtig auf der Kücheninsel platzierte. Doch bevor ich die Lebensmittel in meinem Kühlschrank und in meinen Schränken einordnen konnte, hielt mich das laute Vibrieren meines Handys davon ab. Schnell zog ich es aus meiner Hosentasche und bei dem Blick auf meine Benachrichtigungen bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen.

    Hobi: Hey (Y/N), hättest du vielleicht Lust, zum Essen vorbeizukommen? ^-^

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    „Was willst du bitte hier?“

    „Was willst DU bitte hier?“

    „Ich hab dich zuerst gefragt.“

    „Und ich hab dich als zweites gefragt“, erwiderte ich, meine Augen wie in diesen Cowboy-Filmen zusammengekniffen, als ich ihn mit einem Todesblick beäugte. Er trug eine schwarze Skinny-Jeans, worin seine Beine dünner wirkten als meine eigenen Hähnchenschenkel.

    „Hoseok hat mich zum Essen eingeladen und was machst du hier?“

    „Hoseok hat mich auch eingeladen.“

    „Wieso lädt der dich bitte ein?“

    „Könnte ich dich auch fragen.“

    Doch bevor wir uns noch weiter streiten konnten, wurde die Tür schon aufgeschwungen und ein lächelnder Hoseok stand uns gegenüber.

    „Kommt rein, Ladies“, öffnete er die Tür noch ein Stück weiter und trat ein wenig zur Seite, damit wir reingehen konnten. Und während ich schon meine Jacke auf den Jackenständer hängte, fiel mir der himmlische Geruch auf, welche momentan in der Luft lag, Essen.

    Er konnte nicht nur kochen, er konnte auch noch super gut kochen, (zumindest, wenn man nach dem Geruch beurteilte).

    Hoseok hatte sich mittlerweile schon wieder durch seinen kleinen Eingangsbereich in die Küche begeben, sodass ich mich schnell an Yoongi vorbeidrängen wollte, um ihm zu folgen, was sich allerdings als nicht so einfach herausstellte, als er sich mit Absicht ebenfalls in den Türrahmen quetschte und wir beide irgendwie fast stecken blieben. Nachdem wir es letztendlich dann doch auf irgendeine Art und Weise in die Küche geschafft hatten, konnte ich dabei zusehen, wie Hoseok enthusiastisch vor dem Herd auf seinen Fersen hin und her wippte, während der andere Idiot sich schon auf einen Stuhl am Küchentisch fallen ließ.

    Mit einem Lächeln auf den Lippen, wandte sich der momentane Koch zu mir und fragte so himmlisch wie er es mit seiner Engelsstimme auch sonst tat, wie lange ich denn schon hier wohnen würde.

    Schüchtern antwortete ich mit einem kurzen „ungefähr seit einem Monat“, woraufhin er sich dem Topf wieder zuwendend nickte. „Ich hatte schon gehört, dass hier noch jemand einziehen sollte, aber ich bin wegen der Arbeit nicht so oft zuhause, deswegen habe ich vom Einzug nicht so viel mitbekommen. Ich hoffe du hast dich schon gut eingelebt, die Nachbarn hier sind alle ganz in Ordnung, außer Frau Lee ganz am Ende vom Flur, vor der würde ich mich in Acht geben.“, empfahl er mir, gefolgt von einem kleinen Kichern, während er das heiße Wasser ausgoss, „Yoongi kennst du ja wahrscheinlich schon, er wohnt schließlich neben dir.“

    „Ja, leider“, brummte ich das letzte, zu Betroffenen rüber schauend, welcher mir daraufhin nur zuzwinkerte, was ich mit einer raus gestreckten Zunge kommentierte, natürlich vorsichtig genug, um sicherzugehen, dass Hoseok davon nichts mitbekam.

    „Freut mich sowieso, dass ihr beide heute Zeit hattet. Ich meine, Yoongi, du hast ja ziemlich viel zu tun mit deinem geplanten Album und ich find’s immer gut, neue Leute kennenzulernen. Man muss sich ja in der Nachbarschaft etwas beliebt machen“, drehte Hoseok sich wieder zu uns, bevor er die Spannung zwischen mir und Yoongi zu bemerken schien und uns für einen kurzen Moment verwirrt ansah.

    „Setz dich schonmal, Y/N. Wir können sofort essen, Taehyung sollte jeden Moment von der Arbeit kommen“, teilte er mir mit, auf den leeren Platz neben Yoongi deutend, welcher mich weiterhin nur doof angrinste. Pisskopf.

    Gerade, als ich dazu ansetzen wollte, zu fragen, wer denn Taehyung sei, hörte man auch schon das Rascheln des Schlüsselanhängers, als die Vordertür geöffnet wurde. Zuerst waren nur leise Fußtritte und das Knarzen des alten Jackenständers wahrzunehmen, ehe das ziemlich gutaussehende Gesicht eines ziemlich gutaussehenden Mannes durch den Türrahmen luchste. Er konnte sogar mit Hoseok mithalten. Exquisit.

    „Ah, Tae. Essen ist gerade fertig“, schloss Hoseok den Angesprochenen in seine Arme und legte seinen Kopf gegen seine Schulter, bevor er ihn sanft mit einem Lächeln zu sich herunterzog und ihm einen leichten Kuss auf die Lippen gab.

    Warte was.

    Nachdem mein Gehirn für einige Momente aufgehört hatte, zu arbeiten, fügten sich nun doch alle Puzzleteile zusammen. Die beiden waren ein Paar.

    Hoseok war schwul. Natürlich war er das.

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    Nach dem eher weniger entspannten Abendessen bei Hoseok vor einer Woche, bei welchem dieser Pisskopf Yoongi und ich uns gegenseitig fast unter dem Tisch die Beine abgehackt haben, und meiner kurzen Trauerphase, in der ich bedauerte, dass der einzige, wirklich perfekte Typ, den ich je in meinem Leben getroffen hab und wahrscheinlich jemals treffen werde, bereits vergeben ist und ein anderes Geschlecht bevorzugt als mein eigenes, fühle ich mich an einem Samstagmorgen um 9:34 Uhr erwachen und das helle Sonnenlicht durch mein Fenster scheinen. Mich auf meinem ganzen Bett ausbreitend, streckte ich meine Gliedmaßen einmal komplett aus, ehe ich mich noch einmal umdrehte, um mein Gesicht in meinem Big-Time-Rush-Kissen zu vergraben und vielleicht für ein paar weitere Minuten zu schlummern, doch riss mich mein Handy-Wecker auf die brutalste Art und Weise aus meinem Schlaf. Und dann erinnerte ich mich wieder dran, warum ich beschlossen hatte, an einem ruhigen und friedlichen Samstagmorgen nicht bis drei Uhr nachmittags zu schlafen, und stöhnte einmal genervt aus. Fitness.

    Ich hab mich bei einem Fitnessstudio angemeldet. Dafür gab es einen einfachen Grund: Ich bekomme nahezu jeden Tag einen halben Kreislaufzusammenbruch, nur wenn ich die Treppen zu meiner Wohnung hochgehe. Und aus diesem Grund kam ich zu dem Entschluss, Ich ändere mich! Ein neuer, gesunder Lebensstil, ein neues Ich!

    Jedenfalls hab ich mich vor einer Woche angemeldet, war bis jetzt aber noch zu faul, hinzugehen, aber heute hab ich mich dazu überwunden. Somit zwänge ich mich irgendwie aus meinem momentan viel zu gemütlichen Bett und stell mich auf meine wackeligen Füße, welche aufgrund meiner Sitzposition eingeschlafen sind. Gähnend lief ich zu meinem Kleiderschrank und fischte mir ein paar Sportklamotten heraus, zog mir diese an und ging ins Badezimmer, um mich zu waschen. Ab heute bin ich ein neuer Mensch!

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    Dank meines Ehrgeizes beschloss ich mit meinem Fahrrad zum Fitnessstudio zu fahren und nun, wo ich endlich angekommen war, war ich bereits komplett aus der Puste. Also brauche ich erstmal ein paar Minuten, um meinen Atem ruhigzustellen, ehe ich das Gebäude betrat. Heute war es nicht allzu voll, nur hauptsächlich diese Fitnesssüchtigen Giganten und die Poser-Mädels, die sich durchgängig im Spiegel selbst dabei zusehen wie sie eine 1,5 Kg-Hantel mit ihrem Arm anheben. Die normalen Leute waren an einem Samstagmorgen anscheinend auch zu faul hierfür, aber wie gesagt, ich war motiviert, deshalb ging ich auch mal über meine eigenen Grenzen hinaus.

    Jetzt stand ich dort, in der kleinen Umkleide mit der eingebauten Sauna, und musterte mich und meinem frisch gemachten Pferdeschwanz in dem Wandspiegel, schickte mir selbst noch ein paar Fingerpistolen, bevor ich meine Haare über meine Schulter warf und die Trainingszone betrat. Zuerst hatte ich geplant, dass ich kurz aufs Laufbahn gehe, um mich so ein bisschen aufzuwärmen und so, ebenfalls war in diesem Teil so gut wie niemand, somit konnte mir keiner beim Leiden zusehen. Dies tat ich dann auch und nach etwa fünf Minuten, laut dem Laufband 400 Metern und einem weitern halben Zusammenbruch, hatte ich mein Aufwärmen beendet und begab mich zu den Muskel-Trainings-Geräten, wo leider auch die meisten komischen Typen rumhingen, doch ich war hier, um groß und kräftig zu werden und nichts hält mich davon ab.

    Nachdem ich eingestellt hatte, mit wie vielen Kilos ich beginnen wollte, begann ich meine Arme mit dem Gewicht nach oben zu drücken, allerdings bog ich meine Gliedmaßen dabei irgendwie komisch, was nur bedeuten konnte, dass ich irgendetwas falsch machte. Doch, ehe ich meinen Fehler selbst untersuchen konnte, hörte ich schon ein viel zu motiviertes „Brauchst du vielleicht Hilfe?“. Und, als ich dann hochblickte, sah ich eines der niedlichsten Wesen, die ich je vor Augen bekommen habe. (Nicht das niedlichste Wesen, Hoseok gibt es ja auch noch.)

    „Ja, bitte“, nickte ich nur schluckend, während ich in seine haselnussbraunen Augen sah. Seine etwas (aber auch nur ein kleines bisschen) längeren, dunklen Haare hatte er zu einem Mini kleinen Pferdeschwanz gebunden, welcher eigentlich gar nicht so half, da sein Pony immer noch so ziemlich in seinem Gesicht hing. Und seine eher schmaleren Lippen waren zu einem freundlichen Lächeln geformt, was seine kleinen Hasenzähnchen zeigte. Was ein Bubu.

    Es war Liebe auf den ersten Blick.

    Mit einem Nicken signalisierte er mir, aufzustehen, was ich daraufhin natürlich auch tat und dabei zusah, wie er sich selbst in den Sitz setzte und anfing, seine Arme nach oben zu strecken. Dies sah bei ihm im Gegensatz zu mir recht gut aus, sein Bizeps auch. „Versuch’s noch einmal“, stand er auf und deutete auf das Gerät, sodass ich es jetzt noch einmal ausprobierte. Immer noch falsch, aber bevor ich noch einmal mein eigenes Scheitern mit einem übertriebenen Seufzen kommentieren konnte, fanden seine Hände sanft meine Oberarme. „Du hältst deine Arme falsch“, drückte er diese vorsichtig weiter auseinander.
    Leute, ich bin verknallt. (Erneut.)

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    Die restlichen zwei Stunden im Fitnessstudio hatte ich mit ihm verbracht, da er bereit dazu war, sich dafür aufzuopfern, mir zu zeigen, wie man die Geräte richtig verwendet. Wie ich gelernt hatte, war sein Name Jungkook, er war 20 Jahre alt und ging sogar auf die gleiche Uni wie ich. (Zufall? Ich denke nicht.) Außerdem hab ich jetzt seine Nummer.

    Jedenfalls stolzierte ich gerade zu meiner Wohnung nach oben, verschwitzt und müde. Doch, als ich nur im Flur angekommen war, konnte ich schon die laute Musik aus der Wohnung des Penners hören, der mir seit letzter Zeit das Leben zur Hölle macht. Somit trat ich mit meinem Fuß einmal kräftig gegen seine Tür, „Mach die Mucke aus! Ich brauch gleich meinen Mittagsschlaf!“ „Träum weiter!“, hörte ich ihn nur von drinnen brüllen und ich war mal wieder kurz vorm Überkochen, allerdings beschloss ich, erst einmal zu duschen, ehe ich ihn umbringe. Damit war meine Laune fürs erste mal wieder im Keller, zumindest solange, bis ich den Benachrichtigungston meines Handys wahrnahm.

    Hobi: Hey, hast du Hunger? Ich hab Brownies gebacken und ich bezweifle, dass Taehyung und ich diese alle allein aufbekommen.. (っ◔◡◔)っ ♥

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