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Sie sitzt auf ihrem Bett und denkt nach. Eine Träne kullert ihre Wange hinunter. Und noch eine. Sie will niemanden sehen. Sie will nur ihn sehen. Aber es geht nicht. Sie hält das Bild in ihrer Hand. Die beiden sind darauf zu sehen. Sie wirft es auf den Boden. Das Glas des Bilderrahmens zerbricht. Genauso wie ihre Seele. Sie versucht, ihn aus ihrem Leben wegzuradieren, aber sie hat seinen Namen mit Edding geschrieben. Sie sieht die Rose auf ihrem Tisch liegen. Er hat sie ihr an dem Tag, bevor es passiert ist, geschenkt. Sie steht auf und tritt ans Fenster. Vielleicht sollte sie springen. Sie öffnet das Fenster und der kalte Wind, weht ihr ihre Haare ins Gesicht. Ganz langsam stellt sie sich in den Rahmen. Sie hat Angst. Angst zu springen. Vom Regen werden ihre Haare ganz schwer. Sie spürt ihre Hände und Füße nicht mehr. Sie schließt die Augen. Atmet tief ein. Atmet tief aus. Sie öffnet ihre Augen und sieht in den Himmel. In den grauen Wolken meint sie, sein Gesicht zu sehen. Wieder steigt die Trauer in ihr hoch. In der Ferne sieht sie den Friedhof. Vielleicht wird ihr Grab ja neben seinem sein.
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