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Der Mond

Eine Art Gedicht

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    Nachts ist es einsam.

    Neben meinem Fenster, auf meinem Bett sitze ich.
    Ich sehe aus dem Fenster.
    Dort ist er wieder, mein Freund.
    Wieder strahlt er mich an, wie die Nacht davor.
    Doch heute ist es anders.
    Ich will nicht dass es bei einem Blick bleibt. Ich will mehr.
    Ich will ihn berühren. Ihn spüren.
    Ich strecke meine Hand aus, immer weiter
    Bis meine Fingerspitzen zurück schrecken.
    Es ist kalt und hart.
    Etwas hindert mich an der Begegnung mit ihm.
    Ich klopfe dagegen, dann schlage ich.
    Eine Träne verlässt mein Auge und überquert meine rote Wange.
    Meinen Kopf ist leer. Das einzige was ich will ist…bei ihm sein.
    Meine Hand schmerzt.
    Bei dem letzten schlag, seh' ich etwas aufleuchten.
    Mein Kopf dreht sich dem zu.
    Es ist ein kleiner Haken, der Fenstergriff, der mir silbern in das Auge scheint.
    Ich bewege meine Hand zaghaft und verunsichert zu dem Griff.
    Als meine Finger ihn berühren, zuckt mein Körper.
    Ich berühre ihn erst sanft, dann kräftig und ziehe an ihm.
    Er bewegt sich nicht und ich beschließe es noch einmal zu wagen.
    Ich nehme all meine Kraft und konzentriere sie auf diesen einen kleinen Punkt.
    Ich ziehe. Klack.
    Meine Haare wehen mir in das Gesicht und verdecken mir den Anblick auf ihn.
    Ich schiebe die Strähnen aus meinem Gesicht und da sehe ich ihn.
    Die frische Luft durchströmt meine Lunge.
    Meine Lippen werden schmal und ich lächle ihm vertraut zu.
    Meine Augen leuchten ihn an und ich wage es wieder ihm näher zu kommen.
    Ich beuge mich vor und meine Arme beginnen zu zittern.
    Vorsichtig hebe ich meine Hand. Mein Arm streckt sich, immer näher zu ihm hin.
    Fast verliere ich das Gleichgewicht, doch ich halte mich fest.
    Ich musste ihn berühren.
    Plötzlich, sehe ich ihn nur noch schwach.
    Der Himmel wird rot und ein gelber Strich ist zu sehen.
    Der Strich wird immer größer und wölbt sich nun leicht.
    Ich schreie zu ihm nach oben.
    Seine vielen leuchtenden Kinder um ihn herum verblassen.
    Ich schreie so dass es mir weh tut und der gelbe Fleck am Himmel wird größer.
    Dann noch ein letzter Schrei, eine letzte Begegnung und ein letzter Schimmer, dann ist er verschwunden.
    Die große gelbe Scheibe drängt ihn weg.
    Immer weiter zur Seite.
    Ich weine. Er ist nicht mehr bei mir.
    Es wird warm.
    Bis zur nächsten Nacht, mein Geliebter.

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