x
Springe zu den Kommentaren

Eine göttliche Liebe

Mein Name ist Celestia Tahllum von Asgard. Ich kenne Thor schon seit meiner Kindheit und schon immer hatte er irgendwie eine Wirkung auf mich. Zugegeben, ich liebe ihn schon jahrelang. Naiv, ich weiß. Ich bin naiv, zu glauben, Thor, der asgardische Prinz, könnte mich je lieben. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

1
“Heimdall, öffne den Bifrost!“ Ich zuckte beim Klang von Thor's Stimme leicht zusammen. Die gigantische Maschine setzte sich in Bewegung. Mein Blick heftete sich an den riesigen Mechanismus. Gleich würden wir die Letzten von Malekith's Anhängern aus Vanaheim vertreiben. Wir, das waren Thor, Lady Sif, Volstagg, Fandral, Hogun und ich. Gebannt starrte ich in die endlosen Weiten des Weltraums hinaus. Wunderschön. Ich spürte eine warme Hand an meiner Schulter. “Celestia, kommst du?“, fragte Thor. Ich sah ihm in die unnatürlich blauen Augen und nickte. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich hatte Schwierigkeiten damit, Ruhe zu bewahren. Thor wandte sich ab und ging auf den Bifrost zu. Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken. Inzwischen war ich gut darin, meine Gefühle zu verbergen und eine neutrale Maske aufzusetzen. Ich folgte ihm und unsere Freunde taten es uns gleich. Der Bifrost sog mich auf und ich raste durch den Lichttunnel. Hungerte Farben tanzten vor meinen Augen umher. Immer wieder ein atemberaubender Anblick, aber leider konnte man ihn nie lange genießen. Wir trafen auf dem Boden auf. Es tobte Chaos in Vanaheim. Die Eindringlinge standen Malekith nach seinem Tod immer noch zur Seite. Meine Hand wanderte zum Griff meines Schwertes und umschloss Diesen. Das kühle Leder beruhigte mich, gab mir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Trotzdem war ich immernoch aufgeregt. Aber nicht, weil ich gleich gegen eine feindliche Armee antreten musste, nein. Thor machte mich nervös. Mit seiner blossen Nähe brachte er mich schon aus der Fassung. Ich atmete tief durch und zog mein Schwert. Auch die Anderen zogen ihre Waffen. Thor gab das Zeichen zum Angriff und wir stürmten los. Ich hob auf die Gegner ein, rammte ihnen mein Schwert in die Brust. Ich war entfesselt.

Der Kampf tobte immer weiter. Gerade versuchte ich, einen etwas härteren Brocken zu erledigen. Das gelang mir nur leider nicht so ganz. Er war eine Ablenkung. Von Hinten stürmte ein Zweiter an mich heran. Er drehte mir den Arm auf den Rücken und nahm mir mein Schwert ab, nur um es danach in den Dreck zu werfen. Mir wurde in die Kniekehlen getreten und ich sank auf die Knie. Mein Haar wurde ruckartig nach Hinten gerissen und mir traten heiße Tränen in die Augen. Meine Arme schmerzten und ich atmete schwer. Ich spürte etwas Kaltes an meiner Kehle. Etwas Scharfes. Ich holte erstickt Luft. Unauffällig ließ ich meine Finger unter meine Rüstung gleiten. Ich spürte den Griff des Dolches. Mein Angreifer beugte sich nach vorne und flüsterte:“ Sagt 'Gute Nacht', Prinzessin.“ Ich spürte seine Lippen an meiner Wange. Angewidert stieß ich Luft aus. Wütend umfasste ich den Dolchgriff. “Ich bin keine Prinzessin. Aber trotzdem; Gute Nacht!“ Mit einem Ruck zog ich den Dolch hervor und rammte sie dem Gegner in die Hand. Er ließ mich, mit einem schmerzerfüllte Schrei los. Ich schnappte mir schnell das Schwert und ließ es auf seinen Hals zurasen. Es gab keinen Widerstand. Problemlos glitt es durch Haut, Muskeln und Sehnen. Man hörte Knochen knacken und das Blut spritzte in alle Richtungen. Der Kopf fiel zu Boden und kullerte vor meine Füße. Ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit mehr. Stattdessen rannte ich weiter und brachte noch viele andere um. Die Leute, die heute durch mich ihren Tod fanden, ließen sich schon bald nicht mehr zählen. Aber bei dem vielen Blut, das bereits an meinen Händen klebte, würde das auch nichts mehr ausmachen.

Ich war umzingelt. In die Enge gedrängt. Panisch suchte ich eine Lücke in ihrer Verteidigung. Nichts. Sie machten nicht einen Fehler. Jeder Schritt, jede noch so kleine Bewegung, wurde perfekt ausgeführt. Ich hob mein blutverschmiertes Schwert, um bedrohlicher zu wirken. Ich saß in der Klemme. Plötzlich hörte ich ein Donnergrollen und musste widerwillig lächeln. Sekunden darauf zuckten grelle Blitze auf die Feinde zu. Die verkohlten Leichen fielen zu Boden. Kurz darauf landete Thor neben mir. “Ich komme augenscheinlich zur rechten Zeit?“ Er lächelte mich an. “Ja!“, hauchte ich erleichtert und dankbar. Wir stellten uns Rücken an Rücken auf und drängten die Gegner immer weiter zurück. Wir waren das perfekte Team.

Wir standen schwer atmend inmitten von verkohlten und blutenden Leichen. Von allen Seiten wurden wir bejubelt. Mit einem Nicken nahmen wir den Dank an. Wir setzten uns in Bewegung. Während dem Gehen sah ich zu Thor auf. “Danke, für die Rettung.“ Er sah nach Vorne. “Du bist mir nicht zum Dank verpflichtet.“ Empört schnappte ich nach Luft. “Natürlich bin ich das! Thor, du hast mein Leben gerettet!“ Er begann zu grinsen und mein Herz machte Sprünge. “Celestia, das war nur ein jämmerlicher Versuch, dir zu danken. Jahrelang hast du mich unterstützt, beschützt und standest immer hinter mir, aber gleichzeitig warst du mir auch eine gute Freundin. Warst da, wenn ich dich wirklich brauchte. Hörtest mir zu.“ Er sah mir in die Augen und drückte mich dann kurz an sich. Mir ging das Herz auf. Ich konnte es nicht leugnen. Ich war verliebt in ihn. Aber für ihn war ich nur eine Freundin. Es war dumm von mir zu glauben, dass er mich jemals wirklich lieben könnte. Dennoch hoffte ich tagtäglich darauf.

Kommentarfunktion ohne das RPG / FF / Quiz

Kommentare autorenew