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Harry Potter Lovestory

Das ist eine Geschichte für einen Schreibwettbewerb, aber ihr könnt sie natürlich gerne auch einfach so lesen.

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    Love me too
    Stella
    Ich seufzte. Ron und Harry waren gerade zur großen Halle hereingekommen. Luna schaute mich fragend an, folgte meinem Blick und schmunzelte. „Du Arme. Bist du immer noch in ihn verliebt?“, wollte sie von mir wissen. Ich wandte den Blick von ihm ab und sah sie an. „Natürlich“, erwiderte ich nüchtern, „Ich glaube nicht das sich das irgendwann ändern wird.“ Luna seufzte verträumt: „Ich wünschte ich würde mich auch mal so heftig verlieben.“ „Nicht, wenn deine Liebe nicht erwidert wird“, flüsterte ich. Verdammt. Das klang so nach gebrochenem Herzen. Kein Wunder, ich hatte ja schließlich eins.

    Ich folgte Luna zum Zauberkunstklassenzimmer. Einerseits freute ich mich, da Zauberkunst mein Lieblingsfach war, andererseits hatten wir es mit den Gryffindors zusammen. Luna schwebte praktisch vor mir her und ich musste lächeln. Es war pures Glück gewesen, das wir uns im ersten Schuljahr nebeneinandergesetzt hatten. Nur so waren wir beste Freundinnen geworden. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich aus Versehen in jemanden hineinlief. Meine und auch seine Tasche fielen herunter und ich kniete mich hektisch hin um die Sachen wieder einzusammeln. „Sorry ich habe gerade nicht aufgepasst“, brachte ich hervor. Mein Kopf war bestimmt knallrot geworden. „Kein Problem“, erwiderte der Typ, den ich umgerannt hatte.

    Ich erstarrte und hob langsam den Kopf. Ron lächelte mich an. Ron! Und wo Ron war, war auch SIE nicht weit. „WonWon“, hörte ich da auch schon. Ich verdrehte genervt die Augen, sah aber auch erstaunt, das Ron nicht wirklich begeistert aussah. „Was machst du denn da? Wir haben doch jetzt Unterricht“, schmollte Lavender auch schon los. Diesmal verdrehte Ron die Augen: „Ich helfe nur kurz…“ er sah mich fragend an. „Stella“, half ich aus. „Stella“, bekräftigte Ron. Lavender drehte sich um und ging ins Klassenzimmer. Auch Luna war schon hineingegangen und unterhielt sich mit Professor Flitwick.

    Plötzlich fing mein Herz an zu rasen. Ron kniete neben mir. Ich hatte so lange auf eine Gelegenheit gehofft, mich mit ihm unterhalten zu können! Doch Ron war schon fertig und stand auf, während ich gerade einmal die Hälfte meiner Sachen zusammengepackt hatte. „Danke und sorry noch einmal“, sagte ich zu ihm, als ich hastig den Rest der Sachen in die Tasche stopfte und mich ebenfalls aufrappelte. „Kein Problem“, wiederholte er, während er mein Gesicht anstarrte. Sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder zurück. Mein Herz begann wieder zu rasen, dieses Mal noch schneller und ich wollte gerade etwas sagen, als Ron sich abrupt umdrehte und im Klassenzimmer verschwand. Professor Flitwick sah mich auffordernd an und ich beeilte mich durch die Tür zu meinem Platz neben Luna zu kommen.

    „Was war das denn?“, fragte sie mich flüsternd. „Frag nicht.“ Mir stiegen Tränen in die Augen und ich blickte schnell auf die Tischplatte damit es niemand merkte. So war die Realität – Ron würde mich nur ansehen, wenn ich in ihn hineinrannte. Wenn ich mich aufdrängte, ihn auf mich aufmerksam machte. Er würde niemals von selbst auf mich zukommen. Luna berührte mich tröstend an der Schulter und strich leicht darüber: „Das wird schon Stell. Das wird schon.“ Sie hatte Recht. Ich musste mich zusammenreißen. Ich blinzelte mehrmals und schluckte um den Kloß zu vertreiben der sich in meiner Kehle gebildet hatte. Ich blickte auf und begann dem Unterricht zu folgen. Ich würde Ron nicht mehr beachten. Meine Ideen, Gedanken und alles andere – sie waren schon von dem Augenblick an zum Scheitern verurteilt worden, als ich zum ersten Mal daran gedacht hatte.

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    Ron
    Scheiße. Was war das gewesen? Ich wusste es nicht. Bis vor ein paar Minuten hatte ich nicht einmal gewusst, dass Stella existiert. Und jetzt konnte ich nicht aufhören an sie zu denken. Zu allem Überfluss saß auch noch Lavender neben mir und schmollte. Ich verdrehte die Augen. Ich sollte wirklich Schluss machen. Lavender war nervig, eifersüchtig und küsste zu allem Überfluss nicht einmal gut. Harry hatte Recht gehabt. Ich hätte mich nicht auf eine Beziehung mit ihr einlassen sollen.

    Ich ließ meinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen. Harry, der neben Hermine saß, lächelte mich an. Hermine. Sie schaute mich nicht einmal an. Noch so ein Problem. Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Alle meine Freunde wussten, dass ich mich nur mit Lavender tröstete, weil ich mich nicht traute mit Hermine auszugehen. Wenn sie ablehnte, würde das unsere Freundschaft zerstören. Und wenn das das Einzige war, was ich von ihr haben konnte, dann würde ich das nehmen.

    Und Stella. Warum war sie mir nicht schon vorher aufgefallen? Sie war wunderschön. Ich linste in die erste Reihe, wo sie neben Luna saß und Flitwick zuhörte. Ihre hellbraunen Haare fielen ihr bis knapp über die Schultern, und ich konnte mich noch genau an ihre hellgrauen Augen erinnern, die mich angestarrt hatten. Und an ihre rosafarbenen, leicht glänzenden Lippen. Scheiße. Ich vergrub den Kopf in den Händen. Das konnte doch nicht wahr sein. Reichten denn meine anderen Probleme nicht? Kam zu allem Überfluss jetzt noch ein weiteres Mädchen in mein Leben? Ich atmete tief durch und entschloss mich, mein Leben endlich wieder zu kontrollieren und nicht mich vom Leben kontrollieren zu lassen.

    „Du machst was?“, kreischte Lavender. „Ich mach Schluss.“, wiederholte ich meine Worte ruhig. Lavenders Augen füllten sich mit Tränen. „Aber WonWon“ „Nein Lavender. Ich bin nicht mehr dein WonWon.“, unterbrach ich sie, „Das war ich nie.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und ließ sie einfach vor der großen Halle stehen. Mit großen Schritten schloss ich zu Harry und Hermine auf. Harry hielt mir die Faust hin, während Hermine mich einfach ignorierte. „Hat es funktioniert?“, fragte Harry mich. Ich antwortete: „Ja. Ich trete hiermit feierlich in den Club der Singles ein.“ Hermine drehte ihren Kopf überrascht zu mir, doch als sie sah das ich sie anschaute senkte sie ihren Blick wieder. „Glückwunsch Mann.“ Harry klopfte mir auf die Schulter und wir stiegen hinter ein paar Erstklässlern durch das Porträt der fetten Dame.

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    Stella
    „Denkst du ich schaffe das?“, fragte ich Luna. „Was? Nicht mehr an Ron zu denken? Natürlich schaffst du das Stell. Du bist die stärkste Person die ich kenne.“ Ich stand von meinem Bett auf und legte mich neben sie auf ihres. „Denkst du wirklich?“ „Natürlich.“ Luna drehte den Kopf und sah mich an. In diesem Moment stürmte Padma ins Zimmer. „Ihr glaubt nicht was passiert ist!“ Luna und ich setzten uns auf. „Was denn?“, fragten wir gleichzeitig. „Parvati hat mir erzählt, dass Ron sich von Lavender getrennt hat.“ Langsam schluckte ich und drehte den Kopf zu Luna. Sie blickte mich aus großen grauen Augen an. „Ich glaube, jetzt wird das nichts mehr“, flüsterte sie.

    Padma ließ sich auf ihr Bett plumpsen. „Was glaubt ihr, warum er es getan hat?“, wollte sie von uns wissen, „Ich weiß es nämlich nicht. Sie waren doch glücklich verliebt.“ Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu ihr: „Waren sie nicht. Hast du ihm jemals in die Augen geblickt, wenn er mit Lavender geredet hat? Ich schon. Er sah nie wirklich glücklich aus.“ Ich stand auf und lief aus dem Zimmer. Luna folgte mir nicht, sie wusste, dass ich nach so einer Nachricht Zeit für mich brauchte.

    Ich lief mit gesenktem Kopf durch die große Halle nach draußen. Verdammt. Warum hatte er sich ausgerechnet jetzt von Lavender getrennt? Nachdem ich endlich nach 6 Jahren den Entschluss gefasst hatte ihn zu vergessen? Ich atmete tief durch und lief Richtung See. Ich ließ mich auf einem Stein am Flussufer sinken und zog die Knie an. Bestimmt hatte er eine andere. Ich durfte mir keine Hoffnungen machen. Er hatte sich bestimmt nicht von Lavender getrennt, weil er endlich bemerkt hat das es mich gibt.

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    Ron
    Stella saß am Seeufer und hielt ihre Knie mit ihren Armen umschlungen. Zögerlich kam ich näher und ließ mich neben sie fallen. Sie schaute mich erschrocken an und ihre grauen Augen weiteten sich kaum merklich. „Hi“, begrüßte ich sie. Sie blieb stumm. Ich fuhr mir nervös durch die Haare und blickte auf den See. Scheiße. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee gewesen war. „Hi“, sagte sie schließlich doch.

    Ich drehte meinen Kopf zu ihr um und betrachtete sie. Sie trug ihre hellbraunen Haare immer noch offen. Ich konnte mir gut vorstellen, meine Finger darin zu vergraben, sie näher an mich zu ziehen und…Halt. Nicht schon wieder. Ich musste vorsichtig sein. Ich hatte mich gerade eben erst von Lavender getrennt und war fest entschlossen nicht noch einmal den Fehler zu machen ein Mädchen erst zu küssen und dann zu reden.

    „Also. Was ich sagen will“, ich räuspere mich, „Hast du schon gehört das ich mich von Lavender getrennt habe?“ Wow. Toll gemacht Ron. Grandioser Einstieg in ein Gespräch. „Ja habe ich. Padma hat es mir gerade eben erzählt“, erwiderte sie trotzdem. Ich schluckte: „Weißt du auch warum ich das gemacht habe?“ Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl mich ihr unbedingt anvertrauen zu müssen.

    Sie drehte den Kopf und sah mich an. „Nein. Ich denke, ich will es gar nicht wissen.“ Sie rappelte sich. Verdattert sah ich ihr hinterher, wie sie zum Schloss zurück ging. „Stella, warte!“ Ich sprang auf und beeilte mich ihr hinterher zu kommen.

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    Stella
    „Stella, warte!“, rief Ron und ich ging ein bisschen schneller. Ich weiß nicht warum ich so reagiert hatte, eigentlich war es ja etwas Gutes, dass Ron mit mir redete. Ron hielt mich am Arm fest und wir blieben beide stehen. „Ich“, begann er, „Ich weiß wir kennen uns nicht. Aber ich würde das gerne ändern.“ Ich hob verständnislos den Kopf. „Was?“, brachte ich hervor.

    „Ich würde mich gerne mit dir treffen. Also, falls du es auch willst.“, erklärte er. Warum fragte er das auf einmal? Sechs Jahre lang beachtete er mich nicht, dann traf er mich auf dem Gang, trennte sich womöglich noch wegen mir von Lavender und fragte mich, ob ich mit ihm ausgehen wollte? Ich zögerte nicht länger: „Natürlich will ich mit dir ausgehen Ron.“ Ich hob den Blick und sah in seine hellblauen Augen.

    Er betrachtete meine Lippen. Ron betrachtete meine Lippen! Obwohl ich normalerweise etwas schüchtern war, tat ich in diesem Augenblick etwas, was ich schon sehr lange tun wollte. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte meine Hände an seine Wangen und küsste ihn. Erstaunt erkannte ich, dass er zurückküsste. Es war nicht mein erster Kuss, aber definitiv der beste. Ich hatte mir das schon so lange gewünscht, dass ich weiter ging und mit meiner Zunge langsam seine Lippen teilte.

    „Echt! Ihr habt euch geküsst?“, wiederholte Luna was ich gerade gesagt hatte. Ich lächelte glücklich: „Ja. Es war der beste Kuss meines Lebens.“ Luna lächelte mich an. Ich wusste, dass sie sich genauso für mich freute, wie ich mich selber freute. „Seid ihr jetzt zusammen?“, fragte sie mich. „Ja.“, antwortete ich ihr. Nach dem Kuss sind wir noch Hand in Hand über das Schulgelände geschlendert und hatten geredet. Ron war mehr als ich mir jemals hätte vorstellen können, er war lustig, aufmerksam, hilfsbereit und frech. Ich seufzte selig.

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    Ron
    Stella war einfach unglaublich. Wir waren seit einer Woche zusammen und es war die schönste Zeit meines Lebens. Wir trafen uns zwar nur jeden zweiten Abend, da ich an den anderen Tagen Quidditch Training hatte, aber trotzdem war ich der glücklichste Mensch der Welt. Stella verstand mich. Ich konnte ihr alles anvertrauen und musste keine Angst haben ausgelacht zu werden. Doch ich konnte ein großes Problem nicht verdrängen. Wann immer ich sie küsste, mit ihr redete oder sie lachen hörte – die ganze Zeit wünschte ich mir, sie wäre Hermine.

    Hermine redete immer noch nicht mit mir. Seit ich mit Stella zusammen war, ging sie mir noch mehr aus dem Weg als vorher. „Du bist dran Ron“, sagte Harry zu mir. Ich zuckte zusammen. Ich war mit meinen Gedanken abgedriftet. Mein schwarzer Springer bewegte sich unruhig und ich nickte ihm zu und erlaubte ihm zwei Felder zu laufen. Harry stöhnte: „Ich hasse Zauberschach. Du gewinnst einfach immer.“ Ich lächelte immer noch stumm. Wenigstens etwas war normal geblieben.

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    Stella
    „Ron wurde was?“, meine Stimme brach und mein Herz setzte einen Schlag aus. „Er wurde vergiftet. Jedenfalls fast. Harry hat mir eben Bescheid gegeben.“, flüsterte Luna mit betroffenem Gesicht. Ich schluckte. Ich musste sofort zu ihm, er brauchte mich jetzt. „Luna tut mir leid aber ich muss los“, rief ich noch über die Schulter als ich schon aus dem Gemeinschaftsraum lief. Was war wohl passiert? Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man in Hogwarts vergiftet werden konnte. Mein Herz schlug so schnell, dass es kaum auszuhalten war. Mittlerweile rannte ich fast durch die Gänge, um so schnell wie möglich zu Ron zu gelangen.

    Nach den längsten zehn Minuten meines Lebens kam ich schließlich beim Krankenflügel an. Ich öffnete die Tür und stürmte an leeren Betten vorbei zu einer kleinen Ansammlung von Leuten. „Harry, was ist passiert?“, stieß ich hervor, als ich einen bleichen, schlafenden Ron im Bett liegen sah. Harry drehte sich zu mir um und schluckte: „Stella. Er wurde fast vergiftet, ich habe ihm noch rechtzeitig einen Bezoar in den Hals gestopft.“ Er lächelte matt. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus: „Gott sei Dank ist es nicht allzu schlimm.“

    Ich setzte mich ganz vorsichtig an Rons Bettkante und nahm seine Hand in meine. Sanft strich ich mit dem Daumen darüber. Ich glaubte, ein unterdrücktes Schluchzen zu hören, aber ich beachtete die anderen Personen nicht, die um Rons Bett herumstanden. Wenn ihm etwas passiert wäre, hätte es mir das Herz gebrochen. Ich glaubte, wenn Ron sterben würde, könnte ich nicht mehr weiterleben.

    8
    Ron
    Ich versuchte zu schlucken. Warum war mein Hals so trocken? Ich glaubte, ich lag in einem Bett. Jemand hielt meine Hand? Hermine? „Her…“ Nein, ich glaubte ich würde den Namen nicht rausbekommen. Versuchen konnte ich es ja trotzdem noch einmal. „Hermine“, murmelte ich. Die Hand, die meine fest umklammert gehalten hatte, ließ mich los. „Hermine“, murmelte ich etwas lauter, dieses Mal protestierend. Die Hand kam zurück und ein Daumen begann langsam meinen Handrücken zu streicheln. Ich öffnete die Augen, sah sie vor mir auf dem Bett sitzen, die Augen ungläubig aufgerissen. Ich lächelte selig und schlief glücklich wieder ein.

    9
    Stella
    „Her…“, flüsterte Ron. Ich schluckte und lehnte mich etwas weiter vor. Würde er jetzt aufwachen? Wäre er froh mich zu sehen? Ich lächelte. In den zwei Monaten hatte er mir jedes Mal versichert, wie glücklich er mit mir wahr. Danach hatte er mich immer geküsste. „Hermine“, flüsterte Ron. Erschrocken ließ ich seine Hand los. Warum sagte er Hermine? Ich stand ruckartig vom Bett auf. Hermine, die neben mit stand, sah mich traurig an. „Ich glaube, er hat seine Entscheidung getroffen.“ Mit diesen Worten setzte sie sich auf meinen Platz und nahm seine Hand in ihre.

    Meine Welt brach in Stücke. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Welche Entscheidung? Was hatte ich nicht mitbekommen? Ich blinzelte hektisch. Vielleicht war das nur ein Irrtum? Vielleicht irrte ich mich, und das war alles nur ein Traum? Ich verdrängte mit aller Macht die Tränen und sah wieder Ron an. Der hatte die Augen geöffnet und sein Mund verzog sich zu einem staunenden Lächeln. Doch er sah nicht mich an. Sondern Hermine.

    Mein Herz, das ich in den letzten Sekunden notdürftig geklebt hatte, brach endgültig. Ich wusste es. Genauso wie Lavender war auch ich nur ein Lückenfüller für Hermine gewesen – einfach, weil Ron sich nicht getraut hatte sie zu fragen. In diesem Moment setzte der Schmerz ein. Ich schlug mir eine Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken, drehte mich um und lief aus dem Krankenflügel. Ich wusste nicht, wo ich hinlief, ich wusste nur, dass ich hier wegmusste.

    Mittlerweile liefen mir die Tränen in Strömen über das Gesicht. Irgendwie landete ich auf dem Astronomie Turm. Weinend brach ich mitten auf dem Turm zusammen. Ich hatte nicht gewusst, dass gebrochene Herzen so sehr schmerzten. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag, doch irgendwann versiegten meine Tränen.
    Wenn ich gedacht hatte, dass es weh tat nicht mit Ron zusammen sein zu können, dann hatte ich mich geirrt. Das vor Ron war ein akzeptabler Schmerz gewesen. Das jetzt war ein unerträglicher. Es dämmerte schon und eine merkwürdige Taubheit ergriff meinen Körper. Ich fragte mich, was ich jetzt machen sollte. Nichts kam mir wichtig vor. Mit Luna reden – uninteressant. Zum Unterricht gehen – unwichtig.

    Nach einer ganzen Weile lag ich immer noch auf dem Boden. Doch jetzt wusste ich, was ich tun würde. Ich lächelte leicht und der Schmerz flaute langsam ab. Wen kümmerte es schon wie ich mich fühlte? Hauptsache Ron war glücklich. Wen er das mit Hermine war, sollte er das sein. Doch ich würde nicht dabei zusehen können. So sehr ich mir wünschte, glücklich mit ihm zu sein – so sehr würde ich nicht zusehen können, wie er ohne mich glücklich war.

    Manch einer würde mich falsch verstehen. Ich gönnte Ron das Glück. Jeder hatte Glück verdient.
    Langsam setzte ich mich auf. Ich hatte eine unverrückbare Entscheidung getroffen. Mit zitternden Beinen stand ich auf und bewegte mich in Richtung der Brüstung. Ich schwang die Beine darüber und setzte mich. Meine Beine baumelten ins Leere.

    Ein kurzer Stoß. Ich atmete tief durch und blickte nach unten. „Stella“, hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir. Nein, nicht eine. Mehrere. Ich drehte meinen Kopf nach hinten. Luna, Ron und Harry kamen auf den Turm gestürzt. Luna blieb ruckartig stehen und erstarrte, als sie mich auf der Brüstung sitzen sah. Ron und Harry reagierten nicht ganz so schnell, sie blieben erst einen Schritt später stehen. „Stella. Was tust du da?“, fragte mich Harry ruhig.

    Ihn beachtete ich kaum. Ich sah Luna an und mein Blick schweifte kurz zu Ron. Der Schmerz überkam mich wieder und ich wandte den Blick schnell wieder Luna zu. „Es tut mir leid“, flüsterte ich.

    Ich stieß mich von der Brüstung. „Stella, nein!“, kreischte Luna voller Panik. Im Fallen drehte ich mich und sah drei schockierte Gesichter, die immer kleiner wurden. „Es tut mir leid“, flüsterte ich noch einmal, dann schloss ich die Augen und genoss ein letztes Mal das Gefühl zu fallen.
    (3003 Wörter)

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    Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen😊. Ich persönlich finde ja, dass ich Gefühle nicht so gut beschreiben kann, aber naja. Ich hoffe es hat euch nicht gestört das es am Ende so schnell ging, aber ich bin nicht sonderlich gut in „Schlüsse schreiben“.
    Danke an alle, die diese Geschichte lesen💕

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