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Tom Riddle Kurzgeschichte

Kalte Blaugrüne Augen blickten mir in die meinen.
Normalerweise würde jeder andere an meiner Stelle die Flucht ergreifen wollen, ich jedoch blieb stur stehen und zeigte ihm bloß mein Pokerface. Dass ich in Wirklichkeit verunsichert war konnte er nur erahnen.
Ich allerdings wusste was er fühlte.. Wut.
Wut und Hass auf das was ich herausgefunden hatte.

    1
    Ich saß an meinem üblichen Platz in der Bibliothek. Es war kurz vor Sperrstunde, ich hätte noch eine knappe Stunde bis ich in meinem Schlafsaal verschwinden müsste.
    Darüber machte ich mir allerdings nicht allzu viele Gedanken denn mein Blick, der für einen kurzen Moment auf dem Fenster gelegen hatte und was sich außerhalb dessen befand, gelegen hatte.

    Draußen war es am stürmen. Der Wind schlich sich durch die Rillen des Fensters, an dessen kleine Regentropfen sich ein Wettrennen lieferten. Den Himmel zierten dunkle Gewitterwolken die nur davor protzten jeden Augenblick zu brechen und es war schon lange nicht mehr so klar und hellblau seit Anfang Herbst gewesen.

    Ich seufzte einmal kurz auf und ließ meinen Blick wieder zu dem Wälzer vor mir geleiten.
    Das Buch war schon sehr alt, die Seiten vergilbt und teilweise eingerissen.
    Es war seit Jahrzehnten im Familienbesitz und soweit ich weiß war es ein Einzelstück.

    Ich blätterte auf die nächste Seite.
    Ein Zeichen, welches mir bisher unbekannt vorgekommen war offenbarte sich mir.
    Es war ein schwarzes S welches an den Wölbungen dicker gezeichnet wurde. Mit winzig kleiner Schrift waren unter dem Buchstaben die Buchstaben "R.N." geschrieben worden.
    Was dies wohl bedeutete? Eine Abkürzung oder Initialen?

    Im Kopf ging ich alle, die ich aus meiner Familie kannte durch, kam schlussendlich aber auf keine Lösung. Weiter grübelnd bemerkte ich erst nicht wie sich jemand vor mich setzte, erst als dieser zu sprechen begann.

    >>Was macht eine Sechstklässlerin zu so später Stunde noch außerhalb ihres Schlafgemaches?<<

    Innerlich rollte ich mit den Augen und regte mich über seine Anwesenheit auf.
    Der Brünette vor mir blickte mich aus vor teils Neugier allerdings auch aus teils abwertenden, es kam mir zumindest so vor, sprühenden Augen an.
    Sie waren so kalt dass sie mir einen Schauer über den Rücken jagten. Damit ich vor ihm nicht eingeschüchtert wirkte, was ich natürlich nicht war, regte ich mein Kinn ein wenig in die Höhe und streckte meinen Rücken.
    >> Ich wüsste nicht was dich das angeht.<< Diese einzelnen Worte kamen mit solch einer Ruhe aus meinem Munde dass ich selbst überrascht war.
    Mein Buch klappte ich zu, ließ es in meinem Schwarze Ledertasche verschwinden, die auch schon so einiges mitgemacht hatte und stand dann von meinem Platz auf.

    Ihn weiterhin ignorierend steuerte ich den Ausgang der Bibliothek an und ging danach die etlichen Korridore in Richtung Slytheringemeinschaftsraum entlang.
    Riddle dabei dir ganze Zeit stets hinter mir als würde er mit keinen anderen Weg erlauben zu gehen.

    >>Basilisk.<< Die Geheimtür offenbarte sich.
    Der Gemeinschaftsraum war noch gut gefüllt. Eine Gruppe hatte es sich vorm Kamin gemütlich gemacht und spielte Zauberschach, während andere Schüler entweder die noch, bis morgen, zu erledigenden Hausaufgaben in Rekordzeit aufs Blatt beförderten oder einfach miteinander redeten.

    Mein Weg allerdings führte zu den Mädchenschlafsälen. Ich war müde und erschöpft vom Tag. Mein Bett erwartete ich schon sehnsüchtig.
    Und so kam es dass ich mit meinem Schlafsachen und frisch gewaschen im Bett landete und in einen Traum fiel aus dessen ich am nächsten Morgen unsanft herausgerissen wurde.

    2
    Am nächsten Morgen erwachte ich durch lautstarke Stimmen.
    Um genauer zu sein ging es um Berlinda, Mariella und Vanessa.
    Die drei waren die Streithähne schlecht hin und ausgerechnet meine beste Freundin, Euphemia und ich mussten uns einen Raum mit ihnen teilen.

    Nur teilweise konnte ich verstehen, um was es sich diesmal für den Grund dieser Auseinandersetzung handelte.
    Genervt schnappte ich mit meine Schuluniform und verbarrikadierte mich im Bad, bis ich fertig war.
    Euphemia die wie immer schon längst fertig war, wartete auf mich und zusammen gingen wir zum Unterricht. Das Frühstück mussten wir leider ausfallen lassen da wir sonst zu spät kommen würden. Unser Ruf war bei Dippet sowieso schon nicht der beste.

    Völlig außer Atem kamen wir am Klassenzimmer an, klopften zweimal wie es sich gehörte und traten nach dem "Herein" ein.
    >>Eine Minute später und ihr hättet einen Aufsatz übers: warum darf ich nicht zu spät kommen?, schreiben können.<<
    Wir nickten bloß und begaben uns dann auf unsere Plätze, statt den an der Tafel angeschriebenen Arbeitsaufträge zu erledigen fischte ich versucht unauffällig ein Buch mit all wichtigen Zauberern und ihren Kürzeln aus meiner Tasche heraus, gestern Abend war ich noch, als alle am schlafen waren, und die Bibliothek geschlichen und hatte mir dieses Exemplar ausgeborgt.

    Mitte der Stunde hatte ich etwa die Hälfte der Hälfte des Buches durch und noch immer nichts gefunden.
    Dippet schritt durch die Reihen und begutachtete die bis jetzt erarbeiteten Aufgaben.
    Da ich noch nichts geschrieben hatte, schrieb ich, auch wenn ich es normalerweise nicht nötig hatte, von Euphemia ab, änderte den Text allerdings noch etwas.

    Nichts sagend blieb der Professor hinter uns stehen.
    Inständig hoffte ich, man würde die Ähnlichkeit nicht erkennen und scheinbar tat man dies auch nicht oder er ignorierte es, da er wieder zu seinem Pult ging und sich dort niederließ.

    Fünf Minuten.
    Danach wäre der Unterricht beendet und ich hätte somit erst einmal eine Freistunde die ich dafür nutzen wollte um mein Frühstück nachzuholen.

    Drei Minuten.
    Die meisten Schüler schrieben gehetzt die letzten Zeilen ihres Aufsatzes zu Papier ehe sie es abgeben müssten.
    Mein Aufsatz war fertig, zwar war er nicht perfekt aber passabel.
    Für ein Ohnegleichen würde es wohl nicht mehr reichen.

    Eine Minute.
    Mein Blick haftete an dem Sekundenzeiger der ruhig vor sich hin tickte. Mir kam es so vor als wären die Sekunden, Minuten, so langsam bewegte sich der Zeiger fort.

    Als Professor Dippet dann ankündigte dass wir unsere Aufsätze abgeben sollen, stand ich wie von der Biene gestochen auf und gab das Stück Papier ab.
    Euphemia hatte jetzt zwei Unterrichtsstunden Wahrsagen. Wieso sie das Fach gewählt hatte konnte ich bis heute hin nicht nachvollziehen.
    Alleine hetzte ich also zur Küche und verlangte von den Elfen mit einer solchen Höflichkeit, die mir selber schon unheimlich war, mir ein Sandwich zuzubereiten.

    Im Endeffekt saß ich mit drei Sandwiches, einem Kakao und ein paar Keksen und dem Buch in meinem Schoß, auf dem Ledersofa vorm Kamin, im leeren Gemeinschaftsraum und verschlang alles in weniger Minuten.

    Meine angenehme Ruhe währte nicht für lange Zeit.
    Ein dunkelbraunhaariger Kopf mit ein paar wenigen Locken trat in den Raum.
    Ohne Frage, Riddle.
    Ihn versucht nicht zu beachten widmete ich meine Aufmerksamkeit meinem Buch zu.

    >>Berühmte Persönlichkeiten jeden Jahrhunderts? Wir haben doch ein ganz anderes Thema in Geschichte der Zauberei.<< Stellte er fest.
    >>Habe ich dir nicht schon einmal erklärt dass es dich nichts anzugehen hat, mit was ich mich beschäftige? Außerdem was interessiert den "EiSpRiNzEn SlYtHeRiNs" das überhaupt, hat er nicht mit seinen eigenen Plänen, um die Weltherrschaft eines Tages an sich reißen zu können, genug um die Ohren?<< gab ich schnippisch von mir, wobei das "EiSpRiNzEn SlYtHeRiN" sehr sarkastisch und lustig machend rüber kam, lächelte während ich das sagte aber zuckersüß zu ihm hinauf.
    Wie Recht ich mit meiner Aussage hatte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

    Ein Runzeln seiner Stirn kam zum Vorschein. Ich konnte schon sehen wie seine Synapsen sich zu drehen begannen und vor sich hinratternd eine Antwort suchten.
    Schon gespannt welche Worte aus seinem Mund kommen würden, wurde ich meines Erwartens enttäuscht, denn er schüttelte bloß den Kopf und verschwand in seinem Gemach.

    Mich von der soeben verwirrende Situation versucht nicht ablenken lassend, kramte ich nach einer Feder und Papier sowie Tinte.

    "Liebe Tante,

    Ich möchte dir mitteilen dass ich gut in Hogwarts angekommen bin und der Unterricht bereits im vollen Gange ist. Wir werden stets darauf aufmerksam gemacht ordentlich für die UTZ zu lernen und wie wichtig dies sei.
    Mein eigentliches Anliegen ist allerdings eine Frage.
    Kennst du jemanden mit den Initialen: R.N?

    Deine Evengeline

    Ps. Ich freue mich schon auf die nächsten Ferien, wenn wir uns dann sehen."

    Ich faltete den Brief einmal in der Mitte, verstaute ihn in einem Umschlag und verschloss diesen.
    Ich würde direkt nach dem Mittagessen der Eulerei einen kurzen Besuch abstatten.

    3
    Ich sah wie meine Eule, die so schwarz wie die Nacht war und auch deshalb den Namen "Night" trug, flatternd zwischen der vielen Wolken, die Regen meldeten, verschwand.

    Als ich auf dem Rückweg die Treppen zu den Kerkern herunter trat hörte ich zwei Stimmen.
    Schnell huschte ich hinter einer der hier stehenden Statuen.
    Erst dachte ich sie kämen vom Gang aus, sah, als ich versucht unauffällig um die Ecke zu blicken, allerdings niemanden.
    Ich bemerkte, dass die Stimmen aus einem Klassenzimmer drangen.
    Genau genommen aus der zwei Meter entfernten, angelehnten Türe zum Zaubertränke Raum.

    Ich spitzte meine Ohren. Normalerweise war ich niemand der andere belauschte, doch nun war ich neugierig als ich das empörte aufschnauben Slughorns vernahm.

    >>Also wirklich Tom! Sieben! Wer würde denn bitte seine Seele in sieben Teile aufteilen wollen! Das ist grauenhaft!<<

    So laut wie Mein Zaubertränke Professor sprach, hätte man es sicherlich noch aus zehn Metern Entfernung hören können.
    Aber viel wichtiger war, um was bei Merlins Unterhose ging es da bitte? Seele in sieben Teile aufteilen!

    Nun deutlich gedämpfter konnte ich die Worte Slughorns und die darauffolgenden Riddles nur schwer verstehen.

    >>Aber Tom, sagen sie, wieso wollen sie das wissen?<<

    >>Nur so Sir, Interessehalbar. Das Gespräch bleibt doch sicherlich unser kleines Geheimnis? Nicht wahr Professor?<<

    Irgendwas führte Riddle im Schilde und das musste etwas mit den sieben Teilen und der Seele zu tun haben. Ich wusste zwar nicht was, allerdings wollte und würde ich es herausfinden.

    Als ich hörte wie Schritte näher traten und kurz vor der Türe stoppten verschwand ich, bevor man mich hätte erwischen können. Dass ich jedoch nicht unbemerkt geblieben war wusste ich nicht.

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