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Und dann war ich weg

Keine Ahnung, wieso ich herbeordert wurde, klar ist nur, dass ich ihm den Hals umdrehen werde! Hier spricht Mary-Louise Cooper, neuestes Entführungsopfer von Lucius Malfoy!

    1
    Ich bin niemand, dem schnell der Geduldsfaden reißt, aber als ich Lucius Malfoy an diesem Montag morgen in meinem Büro sitzen sah, glaubte ich, ihm den Hals umdrehen zu müssen.
    „Mary-Louise.“, begrüßte er mich gespielt überrascht und zeigte mir seine fast perlweissen Zähne. „Ich hatte gehofft, dich hier anzutreffen.“
    „Das hier ist mein Büro, es war mehr als offensichtlich, dass du mich früher oder später hier antreffen würdest.“, ich starrte in seine eisblauen Augen, wissend, dass er es nicht mochte, dass eine Frau seinem Blick stand hielt. Sein Lächeln kräuselte sich, ehe er es ganz aufgab. Ich seufzte; was Besseres hatte der Montagmorgen wohl nicht zu bieten.
    „Ein hübsches, kleines Büro hast du hier. Hast dich wohl hochgearbeitet...“
    „Was willst du, Lucius?“, unterbrach ich ihn.
    Er zuckte die Achseln und brachte wieder sein schelmisches Lächeln an. „Was werde ich schon wollen?“
    „Ich arbeite, Lucius. Manche Menschen tun das. Spuck’s also aus, wenn es da etwas gibt!“
    „Der Minister schickt mich.“, antwortete er. „Er will mit dir sprechen.“
    „Wieso sollte er dann dich schicken?“, fragte ich genervt und stellte meine Aktentasche auf den Tisch.
    „Er vertraut mir.“
    „Du bist ein miserabler Lügner.“ Ich packte meine Akten aus und verteilte sie gleichmässig auf dem Tisch.
    „Bin ich das?“ er kam näher. Zu nahe, meinem Geschmack nach zu urteilen. „Weißt du eigentlich, was mit Leuten passiert, die mich so behandeln?“
    „Wie behandeln?“, fragte ich unschuldig. Er packte meine Handgelenke und obwohl ich darauf geschult wurde, in solchen Situationen zu handeln, war ich zu schockiert um aufzuschreien.
    „Du wirst noch...“
    „Miss Cooper?“, Radley, ein rundlicher, kleiner Zauberer, den ich als meinen Assistent angestellt hatte – größtenteils weil Sekretär zu bescheuert klang – unterbrach uns. Lucius und mein Gesicht waren nun nur noch Zentimeter voneinander entfernt und er hielt immer noch meine beiden Handgelenke fest. Ich war Radley so dankbar, wie man es nur in Worte fassen konnte. „Habe ich Sie gestört?“
    „Nein, ganz und gar nicht.“, knirschte ich und versuchte meine Wut zu verbergen. „Mr. Malfoy wollte gerade gehen. Ich komme gleich.“
    Er nickte und verschwand. Auch Lucius setzte zum Gehen an, doch ich packte ihn am Handgelenk „Mach das noch einmal – noch ein einziges Mal – und ich verpfeife dich beim Zaubergamot!“
    Wir sahen uns noch Sekunden lang an – dann zerrte er sich frei und richtete seinen Umhang, ehe er hinauslief. Knurrend saß ich wieder an meinen Schreibtisch.
    Dieser ignorante Bastard machte mir schon seit Beginn meiner Amtszeit das Leben schwer und es wurde nicht besser. Natürlich wusste ich, dass er mich aus diesem Job rausekeln wollte. Es passte ihm nicht, dass der neue Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung eine Frau war; und noch dazu eine, die er nicht einschüchtern konnte.
    Schon damals in Hogwarts hatte ich Tag um Tag gegen den Drang gekämpft, ihn eigenhändig zu massakrieren. Er war ein eingebildetes Arschloch und ich eine Verfechterin der ehrlichen Arbeit; keine gute Mischung.
    Verdammt, war ich müde! Meine Schwester hatte gestern ihren 30. Geburtstag gefeiert und ich war leider viel zu leicht zu überzeugen gewesen, noch bis in die Nacht hinein durch die Bars zu ziehen und dabei mehr Alkohol in dieser Nacht zu trinken, als ich es in einem ganzen Jahr tue. Nichtsdestotrotz wusste ich, dass ich durchhalten musste.
    Ich stand auf und lief zu Radley, der mir mitteilte, dass der Minister mich in einer Stunde sehen wollte. Als ich wieder zurück in mein Büro lief, verschloss ich die Tür doppelt; Ich wollte keinen zweiten Besuch von Lucius Ich-bin-so-bescheuert-foy.
    Dann lief ich wieder an meinen Tisch und ging Akten durch. Naja, mehr oder weniger – es dauerte nur fünf Minuten, da schlief ich ein.


    Als ich aufwachte, sah ich auf die Uhr.
    23:48 Uhr!
    Als ich mich erneut umsah, bemerkte ich ebenfalls, dass die ganze Abteilung schon dunkel war. Na Super, ich hatte mein Treffen mit Cornelius verpasst! Ich stand auf und wollte dir Tür entsperren, als es mir das Blut in den Adern gefror; sie war schon offen.
    Schnell griff ich nach meinem Zauberstab und erleuchtete die Umgebung. Jemand war da. Irgendwo in meinem Büro. Und ich konnte ihn nicht sehen.
    „Stupor!“

    Alles wurde dunkel.

    2


    Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett.
    Ich wollte mich aufsetzen, fühlte mich aber zu schwach, als dass ich mich aufrecht hätte halten können.
    „Versuch’s gar nicht erst.“ Ich fuhr um 180° herum und blickte in die eisblauen Augen von Lucius Malfoy, der an der Bettkante saß und mich spöttisch anlächelte. „Ich habe durch einige Tränke dafür gesorgt, dass du nicht fliehen wirst.“
    „Du könntest noch nicht einmal Flubberwürmer züchten, geschweige denn, mir einen Schlaftrank zuzubereiten!“
    Diese Aussage schien ihn gekränkt zu haben, dennoch antwortete er mir. „Na gut, vielleicht hat Severus mir geholfen.“
    Ich brauchte eine Weile um herauszufinden, wer ’Severus’ war. Natürlich kannte ich ihn – na ja, mehr oder weniger – aber eher flüchtig. Er war in Hogwarts drei Jahrgänge über mir gewesen; vielleicht hatten wir uns ein oder zweimal im Gang getroffen und vermutlich war der einzige Satz, den er mir je zugeraunt hatte, ein „Kannst du nicht aufpassen!“ gewesen.
    „Was mache ich hier?“, fragte ich ihn.
    „Du wurdest herbeordert.“
    „Von wem? Von dir? Das nennt man Entführung!“
    „Sei nicht albern.“, er reichte mir ein Glas Wasser mit einer Brausetablette darin. „Du wurdest nicht von MIR herbeordert.“ Ich hoffte inständig, dass die Brausetablette eine Aspirin war, erinnerte mich dann aber, dass die Malfoys dieses Muggelzeugs wahrscheinlich noch nicht einmal kannten.
    „Von wem dann?“
    Er schwieg eine Weile lang. „Er kommt heute Abend.“
    „Es ist mir verdammt noch mal egal, wann er kommt. Ich will hier raus!“
    „Denkst du wirklich, dass das etwas nützt?“ Sein Blick war so süffisant, dass ich wieder den Drang verspürte, ihn mitten ins Gesicht zu schlagen.
    „Und bis dann bin ich deine Gefangene?“, ich stieß ein Schnauben aus.
    „Gefangene ist so ein schlimmes Wort. Du wirst ein Gast sein. Ein gefangener Gast.“
    „Fick dich, Malfoy!“
    „Nun wirst du vulgär, Mary-Louise.“ Er setzte sich auf und wischte den imaginären Staub von seinem Gewand ab. „Du hast es uns ganz schön schwer gemacht. Nicht nur, dass dein Sekretär mich dabei erwischt hat, wie ich dich mitnehmen wollte; ich musste danach auch noch sein Gedächtnis bereinigen.“
    „Der Minister wollte gar nie mit mir sprechen, nicht wahr?“, fragte ich. Natürlich hatte ich es schon vermutet, aber als Lucius nickte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich hatte keinen Termin verpasst; ich würde nicht vermisst werden bis morgen und in dieser Zeitspanne konnte er mir wer-weiß-was antun.
    „Hier.“, er griff hinter sich und überreichte mir ein Buch. „Ein Hauself wird dir in ein paar Stunden Mittagsessen geben.“
    „Das ist doch lächerlich, Lucius!“, schrie ich, fast verzweifelt. „Lass mich gehen! Ich bin keine deiner widerwärtigen Freundinnen, verdammt, du kannst mich hier nicht festhalten!“
    „Ich kann und ich werde.“, damit knallte er die Tür zu.
    Ich starrte den Einband des Buches an, auf dem in geschwungenen goldenen Buchstaben GESCHICHTE DER REINBLÜTER stand, fast hätte ich laut drauf losgelacht. Ich wusste, dass der Zaubertrank in ein paar Stunden nachlassen würde und ich mich dann irgendwie befreien könnte. Vorausgesetzt ich würde nicht an der stablosen Magie scheitern.
    Ich sah mich um. Der Raum besaß zwei Regale; eins voller Bücher und eins mit Glasfiguren, dazu einen kleinen Glastisch mit vier Stühlen und ein Doppelbett. Der Boden und die Decke waren aus Marmor, die Wand mit einer teuren Tapete tapeziert. Mühsam versuchte ich die Bettdecke von mir zu schieben, doch selbst das schien fast unmöglich zu sein.
    Das war der Moment, in dem ich realisierte, dass ich ein Nachthemd trug. Ich hoffte inständig, dass es nicht Lucius gewesen war, der mich umgezogen hatte, sondern irgendein Hauself. Beim Gedanken daran, wie er meine Kleider entfernte und... nein, das war einfach widerlich!

    Lucius hielt Wort.
    Gegen zwölf erschien ein Hauself, der mir eine Portion Shepards Pie überreichte. Ich bedankte mich formell und nahm es an. Gott wusste, was Lucius mit diesen armen Dingern tat, wenn sie seine Aufträge nicht richtig ausführten.
    Meine Kraft kehrte zurück und ich griff nach dem Besteck. Es war nicht so, dass ich Shepards Pie nicht mochte, aber er schmeckte mir nicht. Jetzt weiß ich, dass das Gefängnisessen an sich nicht das Problem ist – das Problem ist das Gefängnis. Ich glaubte, dass es mir aufgrund der Umstände nicht schmeckte und ich hatte recht. Angeekelt schob ich es nach ein, zwei Bissen weg und versuchte aufzustehen. Wenn dieses Arschloch dachte, dass ich hier einfach warten würde, bis mich wer weiß schon wer abholte, dann hatte er sich geschnitten!
    Langsam setzte ich mich an die Bettkante und versuchte aufzustehen, nur um sofort zu Boden zu fallen. Gut so, stark war ich wohl noch nicht. Aber ich würde mich anstrengen.

    3
    Ich musste bis zum Abend dafür arbeiten, doch schließlich konnte ich ein wenig gehen – wenn auch unter ständigen Pausen. Nach ein paar Stunden war mir eines klar; ich musste auf die Toilette. Na super.
    In diesen billigen Hollywoodstreifen, die sich die Leute so gerne ansehen wird nie gezeigt, dass Entführungsopfer auch mal für kleine Mädchen müssen. „Lucius.“
    Ich hoffte einfach, dass er mich hört „Lucius, lass den Quatsch. Ich muss mal auf die Toilette.“
    Immer noch keine Antwort. Verdammt, was bildete er sich ein? Ich wurde wütend. Nicht, weil ich dringend musste, sondern weil ich nicht gerne ignoriert wurde. Mit viel Schwung schmiss ich das erste Bücherregal um. Die Bücher verteilten sich auf dem Boden und das Holz des Regals zerbarst. Als nächstes nahm ich mir den Glastisch vor. Das Glas zersplitterte und ritzten meine nackten Beine auf. Das Regal mit den Glasfiguren folgte kurz darauf. Ich nahm den Spiegel von der Wand und Schmiss ihn auch noch über den Scherbenhaufen. Bevor ich meinen Teller Shepards Pie nachschmeißen konnte, hielt mich jemand am Handgelenk und das war nicht Lucius. „Lassen Sie mich los, Sie Grobian!“
    „Wenn ich mich recht entsinne, ist das nicht ihr Haus. Demnach steht es ihnen nicht zu, mir etwas zu befehlen.“ Er betont jedes Wort einzeln, als würde er etwas buchstabieren. Dabei war er so ruhig, dass es fast gefährlich wirkte.
    „Sie sind nicht Lucius Malfoy.“
    „Sie sind sehr scharfsinnig.“ Er ließ mein Handgelenk los.
    „Ich könnte jetzt durch diese Tür rennen und fliehen.“, bemerkte ich und blickte zur Zimmertür.
    „Wieso tun sie es dann nicht?“
    „Ich bin nicht dumm.“, geschlagen setzte ich mich aufs Bett und rieb meine Beine.
    „Sie sind verletzt.“
    „Na sie sind ja scharfsinnig.“ Ich wusste nicht, weshalb ich immer noch mit ihm redete, wahrscheinlich weil mir so unsterblich langweilig war, dass selbst diese Konversation besser war, als noch ein paar Stunden alleine zu sein. „Ich hab mich an den Scherben geschnitten.“
    „Warum?“
    „Hab nicht aufgepasst.“
    Er nickte. „Und Sie sind Mary-Louise Cooper, nehme ich an? Ich hätte ein ruhigeres Gemüt erwartet.“
    „Sie meinen, weil ich eine Frau bin?“; fragte ich, schon an Lucius’ blöde Sprüche gewöhnt.
    „Nein, weil ich Sie für klüger gehalten hätte.“, mit einem Schwung seines Zauberstabs sorgte er dafür, dass das Zimmer wieder so wie zuvor aussah.
    „Sie wissen gar nichts!“, stellte ich klar. „Und wenn sie nun so gütig wären und mich auf die Toilette begleiten würden: Ich muss mal.“
    „Ich bin nicht hier, um dafür zu sorgen, dass Sie sich ihres Harndrangs entledigen.“, er sah mich an, als hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen. „Aber bald wird jemand kommen, der Sie ohnehin ins Badezimmer zu geleiten hat. Ich war nur hier, um zu verhindern, dass Lucius Malfoy Sie eigenhändig massakriert.“
    „Wer sind sie denn?“, fragte ich, weniger interessiert, als ich es zugeben wollte.
    „Severus Snape.“
    Ich nickte. „Lucius hat von Ihnen gesprochen. Sie scheinen ihm bei meiner Entführung geholfen zu haben.“
    „Entführung?“, er hob die Augenbrauen hoch. „Wissen Sie überhaupt, was Sie heute Abend erwartet?“
    „Es ist mir egal.“, log ich, nun etwas wissbegieriger.
    „Ist es nicht.“, berichtigte er. „Sie sind neugierig, das sehe ich. Ich kann nur hoffen, dass Sie den heutigen Abend überleben.“
    „Dann drücken Sie mir die Daumen.“, ich legte ein halbherziges Lächeln auf und zeigte zur Tür. „Gehen Sie jetzt, ich will allein sein.“
    „Wie Sie wünschen, Miss Cooper.“

    Als er gegangen war, seufzte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Ich war keinesfalls so gelassen, wie ich wollte, aber Haltung war alles; etwas, dass ich schon in frühen Jahren gelernt hatte. Ich saß bis punkt sieben Uhr regungslos da, bis jemand am Türrahmen stand. „Mein Vater hat gesagt, ich soll Sie ins Badezimmer geleiten. Los, machen Sie schon!“

    4
    Das Badezimmer war groß.
    Nichts im Vergleich zu dem in meiner Wohnung. Es war mindestens 24 Quadratmeter groß und besaß sowohl eine Eckbadewanne, als auch eine Wasserfalldusche. Ich konzentrierte mich allerdings momentan ehe auf die Toilette.
    Nachdem ich das mit der Toilette erledigt hatte – wenn ihr wisst, was ich meine – bemerkte ich einen Bündel mit Gewänden, mit der Notiz.

    Such dir eins aus und dusch dich.
    Du wist um 20.00 Uhr erwartet.

    Ich verdrehte die Augen, beschloss aber dennoch zu duschen. Es muss ziemlich bitter sein, wenn man schon selber fand, dass man stank. Ich streifte das Nachthemd ab und drehte die Dusche auf. Ich war och nie in einer Wasserfalldusche. Nicht, weil ich sie mir nicht leisten konnte, sondern weil ich nicht der Typ Frau bin, die denkt, Statussymbole würden etwas am der Person ändern.
    Nachdem ich mich wieder sauber fühlte, zog ich die rote Robe an und wartete. Für einen kleinen Moment war es mir in den Sinn gekommen, dass ich mir auch einfach nichts anziehen und so eine Reaktion provozieren könnte, aber dann siegte der Ekel davor, mich nackt vor Lucius Malfoy zu zeigen.
    Fünf Minuten nachdem ich mich angezogen hatte, kam der junge Mann, der mich schon hierhin geführt hatte, wieder und holte mich ab. Wir liefen einen Gang entlang und wechselten hier und da mal das Stockwerk. Während ich keine Ahnung hatte, wo wir hinliefen, schien der Junge neben mir genau zu wissen, wo er hin musste. Ob das wohl Lucius’ Sohn war? Er hatte ihn zwar nie namentlich vor mir erwähnt, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er einen hatte. Wer auch immer der Junge war, er war unmöglich bleich und angespannt.

    Als wir ankamen, erkannte ich eine Art Salon. In der Mitte stand ein langer Mahagonitisch, der von mehreren Stühlen umgeben war, auf denen Leue saßen. Das Licht war gedämpft und leuchtete in einem unappetitlichen grün, doch das war nicht das, was mich beunruhigte. Das, was mich wirklich sprachlos machte, war der Kerl am Tischende, der mich wissbegierig anstarrte. Ich wusste, wer er war und trotzdem machte mein Gehirn etwa 100 andere Möglichkeiten aus, wer da vor mir saß und was er von mir wollte.
    „Ah, Miss Cooper.“, die kratzige Stimme stellte mir die Nackenhaare auf und ließ mich frösteln. „Ich hatte gehofft, Sie heute anzutreffen.“
    Mein Gehirn raste. Ich wusste, dass es nur drei Möglichkeiten gab, ihm zu begegnen; entweder würde ich wie ein kleines Schulmädchen vor ihm zusammenzucken, ihm so unverschämt begegnen, dass er mich tötete oder es auf die diplomatische Art lösen. Zwar war es fraglich, ob das bei Lord Voldemort etwas brachte – ja, ich habe seinen Namen gesagt: Buhu – aber einen Versuch war es wert.
    „Guten Abend.“ Ich versuchte mein Kinn hochzurecken und so emotionslos wie möglich aufzutreten. Als ich nach vorne Schritt, hielt mich jemand auf – Lucius. „Du näherst dich erst, wenn der Dunkle Lord es von dir verlangt.“
    „Der ’Dunkle Lord’ kann mich mal!“ Okay, so viel zu diplomatisch. Um Peinlichkeiten zu vermeiden sah ich ihm direkt in seine roten schlangenartigen Augen. „Was wollen Sie von mir? Ich hoffe, es ist nicht bloß Zeitverschwendung; ich hab viel zu tun.“
    „Crucio!“ Ich fiel zu Boden.

    5


    Kennt ihr diese ganzen Taylor Swift / James Blut Songs, wo die Leute darüber jammern, wie verkorkst ihr Leben ist und was für grosse dramatische Schmerzen sie haben und diese Scheisse dann auch noch ein Hit wird? Bei den Schmerzen, die ich momentan verspürte, hätte ich einen Evergreen zustande bringen können.
    Mein ganzer Körper bebte und ich hatte das Gefühl, meine Knochen würden jede Sekunde in tausend Stücke zerbrechen. Zum einer Überraschung schrie ich nicht. Klar, man merkte es mir wohl an, dass ich nicht am Boden lag, weil ich ein Nickerchen machen wollte, aber abgesehen von ein paar zusammengepressten Seufzern hörte man nichts von mir.
    Als er den Fluch aufhob, schien er selbst überrascht zu sein, doch er ließ es sich nicht anmerken. „Hast du gelernt, mir Respekt zu zollen?“
    Was hätte ich wohl darauf antworten sollen? „Was? Wollen Sie etwa, dass ich darauf antworte? Sie wollten MICH sehen, also verlange ich zu wissen, warum.“
    „Hast du einen Todeswunsch, Mädchen?“
    „Ich bin Leiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung. Hätte ich keinen, wäre ich Kellnerin geworden.“
    Er starrte mich an, als würde er überlegen, ob er mich nun umbringen wollte oder nicht.
    "Was wollen Sie von mir?", stiess ich hervor.
    "Ich will, dass Sie Severus Snape heiraten."
    "WAS?", ich wusste nicht, wer grössere Augen machte; ich, oder Professor Snape.
    Wie kam dieser Volltrottel denn auf diesen Gedanken?

    6
    Teil 1/4...denke ich...
    Nächstes Mal werden wir erfahren, wie um alles in der Welt Voldi auf diese Idee kommt. Sie kennen sich ja nicht... oder? Ausserdem Snapes glorreiche Reaktion (Gold wert!)

    Lasst doch einen Kommentar da, es würde mich freuen:)

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