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Der zweite Sohn Kapitel 5

Nun geht es weiter und es wird ganz schön nervenaufreißend für Kyo. Er trifft jemanden, den er nie wieder sehen wollte und dennoch liebt.

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Kapitel 5

"Wir draußen sind! Wir draußen! Jetzt wir gehen dürfen!" Ich nickte und steckte mein Schwert zurück in die Schwertscheide. "Danke! Und jetzt geh!" Ich drehte mich auf den Absatz um und kletterte ein Stück den Berg rauf um zu sehen, wo ich bin. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich ganz in der Nähe von Lothlórien bin. Dann werden die Anderen sicher auch dorthin gegangen sein. Aber dass wir getrennt wurden, ist kein schlechtes Ereignis. So kann ich mich auf den Weg zum Düsterwald machen und dann hole ich die Anderen wieder ein. Von hier aus brauche ich ungefähr 4 Tage zum Düsterwald und wieder zurück, auf meinem Pferd, ohne Rast und ohne, dass ich auch nur einen Tag im Düsterwald bleibe.
Ich musste aber zu meinem Vater. Ich muss es für Legolas. Ich kann es nicht ertragen, dass er von Vater so behandelt wird. Aber zu Fuß brauche ich zu lange. Ich spürte etwas, dass an meiner Schulter schnaubte und als hätte ich ihn gerufen, stand Palouse hinter mir. "Wie kommst du denn hierher? Und dann auch noch zum perfekten Zeitpunkt?" Er wieherte mich nur vergnügt an. "Hannolin, mellon nin (Danke, mein Freund)!" Ich stieg auf seinen Rücken und wollte mich noch einmal an dieses Etwas wenden, doch es war schon verschwunden. "So, mein treuer Begleiter, zeig uns, was Eile heißt!" Und schon galoppierten wir los in Richtung Düsterwald.
Wir kamen schneller voran als erwartet, wodurch wir schon nach 2 Tagen im Düsterwald, meiner ehemaligen Heimat, ankamen. Ich ritt durch das Tor und hielt vor dem Palast. Ich stieg ab und wollte am liebsten sofort wieder aufsteigen und kehrt machen. "Prinz Kyo?" Huór, eine Wache meines Vaters, stand ungläubig vor mir. "Ich wünsche, meinen Vater zu sprechen. Sofort!", sagte ich etwas strenger als ich eigentlich wollte, aber jetzt, wo ich meinem Vater so nahe war, wollte ich ihm meine Meinung sagen und ihm ins Gewissen reden! Ich war sogar wütend, was mir auch jeder ansah. "Sofort, mein Herr!" Huór drehte sich um und führte mich in den Palast bis zum Thron meines Vaters, wo er so eingebildet und majestätisch saß. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mich schon ein wenig freute, meinen Vater wieder zu sehen, wenn ich nur nicht wissen würde, dass er so ein Ungeheuer sein kann.
"Kyo?" Mein Vater stand von seinem Thron auf und sah mich mit vor Unglauben geweiteten Augen an. Langsam kam er auf mich zu, so als würde er es nicht glauben können. "Mein Sohn!", sagte er beinahe flüsternd, als er vor mir stand. Er zögerte kurz und nahm mich dann in seine Arme. Ich stand ohne auch nur ein Anzeichen zu machen, die Umarmung zu erwidern, da und tat nichts. Mein Vater ließ wieder von mir ab und sah mir in die Augen. "Das ist wahrlich das Beste, was mir in den letzten Tagen, nein, Jahren passiert ist!" Er sah mich froh mit einem Lächeln an. "Und was ist mit Legolas? Macht es Euch nicht froh zu sehen, was für ein guter Kämpfer und weiser junger Elb er geworden ist?" Ich sah ihn herausfordernd an. Ich hatte vergessen, dass ich mich ein wenig gefreut hatte, ihn wieder zu sehen. Das Lächeln meines Vaters verschwand und sein Blick wurde so hart wie früher. "Du bist also nicht gekommen, um dich bei mir zu entschuldigen!" Er sah mich abschätzig und arrogant wie früher an. "Nein, ich wüsste auch nicht, wofür! Ich bin gekommen, um mit Euch über meinen Bruder zu reden." Mein Vater sah mich immer noch arrogant, aber auch ein wenig interessiert an. Mit einer Handbewegung zeigte er den Wachen, dass sie uns allein lassen sollten.
"Sprich!", gab er kalt und bestimmend von sich. Er drehte sich um und setzte sich wieder auf seinen Thron. Ich nickte nicht zur Bestätigung, wie es eigentlich üblich war. Ich hatte mich nicht einmal verbeugt, als ich herein kam, also warum sollte ich jetzt irgendwelche Höflichkeiten beachten? Ich fing einfach an zu sprechen. "Ich will, dass Ihr aufhört, Legolas so zu unterdrücken, dass hat er nicht verdient! Er ist ein weiser und ehrbarer Elb geworden und er tut alles, um Euch zu gefallen. Das Einzige, was er sich wünscht, ist Eure Anerkennung! Glaubt mir, Ada (Vater), wenn Ihr nicht wollt, dass er Euch, so wie ich, verlässt, dann zeigt ihm wenigstens ein wenig Eure Liebe. Ich weiß, dass Ihr ihn liebt, genauso wie Ihr auch mich liebt. Und Ihr wisst, dass wir Euch lieben, Ada, aber Ihr wisst auch, dass wir Euch verlassen werden, wenn wir müssen und Legolas ist fast an diesem Punkt angekommen. Noch ist er bei Euch, noch sieht er zu Euch hoch, doch dies wird sich ändern, wenn Ihr Euch nicht ändern wollt." Ich ging während meines Vortrages immer näher zu meinem Vater und mein Blick verhärtete sich immer mehr, bei jedem Schritt, während der Blick Thranduils immer weicher und nachdenklicher wurde.
"Ada! Bitte!" Ich stand nun direkt vor seinem Thron und blickte diesmal mit einem weichen Blick zu ihm hinauf, fast als würde ich ein Kind anschauen. "Ada?" Er blickte nun hoch zu mir und sah mich mit einem Blick, den ich nicht zu deuten vermag, an. Er hatte etwas von Entschlossenheit, aber auch etwas Trauer in sich.
"Ich bin unendlich dankbar, meinen Erstgeborenen wieder zu haben und es zersprang mein Herz als du gegangen warst. Ich will dich nicht noch einmal verlieren und ich will deinen Bruder nie verlieren müssen. Aber..." Ich wollte sein Aber nicht hören und unterbrach ihn forsch. "Ada! Bitte sagt mir, Ihr werdet wieder der Vater, der Ihr ward, als ich noch ein Kind war. Sagt mir, Ihr erweicht Euer Herz von Neuem und gebt mir eine Chance, Euch wieder in meines schließen zu können. Ich bitte Euch, Ada!" Ich verfiel in die elbische Sprache und sah meinen Vater bittend und mit Trauer in den Augen an. Er hielt meinem Blick nicht stand und blickte zu Boden. "Legolas ist seiner Mutter so ähnlich. Anders als du, der eher nach meinen Vater kommt. Ich sehe immer, wenn ich deinen Bruder sehe, deine Mutter und das zerreißt mein Herz. Es erinnert mich immer wieder an Ihren Tod und dass sie nie wieder bei mir sein wird." Ich wurde nun wütend und mein Blick verhärtete sich wieder. Ich schloss meine Hände zu Fäusten und zischte durch meine vor Wut zusammen gepressten Zähne. "Und was kann Legolas dafür? Warum hat er das verdient, wenn er doch nichts dagegen machen kann?" Ich beruhigte mich wieder, denn ich sah den Schmerz in den Augen meines Vaters. "Ada, der Tod von Mutter ist nun schon so lange her. Lasst sie endlich Ruhe finden. Ich verlange von Euch nicht, dass Ihr sie vergesst. Auf keinen Fall! Aber hört auf, um sie zu trauern, denn sie ist nie wirklich gegangen! Sie ist genauso wie bei uns, bei Euch im Herzen und sie wartet in Valinor auf Euch! Ich weiß, Ihr gebt zum Teil Legolas die Schuld an ihrem Tod, sie ist bei seiner Geburt gestorben, jedoch war dies keinesfalls Legolas' Schuld. Die Vala wollten es so." Ich machte eine Pause, um meinem Vater die Chance zu geben, die Worte zu verdauen bis ich wieder ansetzte. "Lasst sie gehen, Ada. Sie ist nun an einem wundervollen Ort, an dem es keine Schmerzen, kein Leid gibt. Ihr werdet erst dann wieder glücklich sein können, wenn Ihr sie ziehen lasst. Wenn Ihr Eurem Herzen die Chance gebt, zu verheilen." Es herrschte Stille. Ich glaube nicht einmal, als ich noch hier wohnte, war es hier mal so ruhig wie jetzt. Mein Vater saß nur auf seinem Thron und sagte nichts. Er hatte keinen Ausdruck in seinem Gesicht, nicht mal die Augen sagten irgendetwas. Ich wartete noch einige Minuten, dass irgendein Wort von Seiten meines Vaters kommt, doch nichts. Er sah zwar zu mir, doch wirkte es eher, als sehe er durch mich hindurch. Ich spürte die Wut wieder in mir hochkommen. Ich spürte, wie meine Hände sich wieder zu Fäusten bildeten und ich meine Zähne wieder aufeinander presste. Ich verbeugte mich leicht, drehte mich um und ging schnellen Schrittes aus dem Palast hinaus.
Ich pfiff schrill und bestimmend und Palouse kam sofort herbeigaloppiert. Er merkte sofort, dass ich wütend war. Dementsprechend machte er keine Faxen, sonder stellte sich vor mich, sodass ich aufsteigen konnte. Ich saß auf seinem Rücken und spürte, wie meine Wut sofort verschwand und sich in Bedauern umwandelte. Ich drehte meinen Kopf noch einmal zum Palast und an der Tür stand mein Vater. Er blickte wieder streng und kalt. Ich sah ihn ein letztes Mal mit traurigem Blick an und ritt dann im Galopp durch das Tor in Richtung Lothlórien.

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