x

Achtung! Dies ist nur ein Teil einer Fortsetzungsgeschichte. Andere Teile dieser Geschichte

Springe zu den Kommentaren

Mein Leben in Forks 2

Das hier ist die Fortsetzung:)
Über Kritik und andere Kommentare würde ich mich sehr freuen!

    1
    Lock you in a dream, never let you go. Genervt drehte ich mich zur Seite und schlug ein Kissen auf mein Handy, doch es half nichts, die Stimmen der Ramones dudelten weiter aus den Lautsprechern. Den Wecker leise zu stellen und einfach weiter zu schlafen hörte sich verlockend an, doch schließlich siegte mein Pflichtbewusstsein und ich stolperte ins Bad. Bevor ich es wagte in den Spiegel zu schauen, stellte ich mich erst unter die Dusche und zog mich an. Was ich anschließend im Spiegel sah gefiel mir. Ich hatte dieselben ausdrucksvollen grünen Augen meiner Mutter, groß und mit langen, schwarzen Wimpern. Die hohen Wangenknochen und das schmale Gesicht hatte ich ebenfalls von ihr geerbt, genau wie die schmale, kleine und zierliche Figur. Einzig die schmalen Lippen und die dunkelbraunen Locken, die mir weich bis zur Taille fielen hatte ich von meinem Vater geerbt. Sie waren, abgesehen von ein paar Fotos, die ich vor meiner Mutter retten konnte, das einzige was mich an ihn erinnerte. Die meisten Fotos von ihm oder uns als Familie, hatte Mom in dem ein oder anderen Wutausbruch verbrannt. Entschlossen schüttelte ich den Kopf, um mir dieses Thema aus dem Kopf zu schlagen. Wieso darüber nachdenken, wenn ich es nicht ändern konnte. Manche Menschen hatten eben mehr Glück, andere weniger, doch das war kein Grund, sein Leben nicht selbst in die Hand zu nehmen. „Mom? Bist du schon wach?“, es war mehr eine rhetorische Frage, als dass ich eine Antwort erwartet hatte, da sie sich um diese Zeit meistens noch ‚ausruhte‘. In Wahrheit schlief sie ihren Rausch aus. Sie hatte wirklich Glück, dass sie in der Inneneinrichtung tätig war und meistens von zu Hause arbeiten konnte, sich die Arbeitszeiten selbst einteilen konnte, denn andernfalls wäre sie sicherlich längst gefeuert worden. Da ich keine Antwort bekam, ging ich in die Küche, trank schnell meinen morgendlichen Espresso und zog mir anschließend meine Schuhe und Jacke an, um das Haus in Richtung Schule zu verlassen. Gerade war ich mit meinem Audi auf den Parkplatz der Forks High School gefahren, schnappte mir jemand in einem orangenen Pickup den Parkplatz weg. „Hast du schon mal was von Vorfahrt gehört?“, schimpfte ich, bevor ich zwei Parklücken weiter parkte. Der Tag konnte nur besser werden. „Entschuldige, Tori.“, hörte ich eine abgehetzte Stimme hinter mir. „Das einzige wofür du dich entschuldigen müsstest, wäre das du mich Tori nennst. Nur meine Freunde nennen mich so.“, der unausgesprochene Satz ‚und wir sind keine Freunde‘ hing in der Luft. Bella räusperte sich umständlich: „Ehm… Es tut mir Leid das, das wusste ich nicht. Ich wollte mich entschuldigen, dass ich dir deinen Parkplatz weggeschnappt habe und für gestern Abend. Ich hätte mir denken können, dass du bei dem Thema empfindlich bist.“, „hättest du nicht, denn du kennst mich NICHT. Also tu nicht so als würdest du Sachen verstehen, von denen du keine Ahnung hast!“, zischte ich und stapfte weiter in Richtung Schule. Was hatte ich in den ersten beiden Stunden noch gleich? Ach ja, Biologie. Wenigstens war es kein anstrengendes Fach, so konnte ich vielleicht noch ein bisschen schlafen. Ich hatte schlecht geträumt, anders konnte ich mir meinen Schlafmangel nicht erklären. RUMS! Sekundenbruchteile später fand ich mich auf dem, zum Glück trockenen, Boden der Eingangshalle wieder. Eine kalkweiße Hand wurde mir entgegen gehalten, die ich sofort ergriff. Sie war ziemlich kalt, was vermutlich an dem Wetter lag. Typisch Forks. Zu der Zeit, zu der in anderen Teilen des Landes Herbst war, schneite es hier schon fast. Kein Wunder, dass meine Mom und circa die Hälfte der Einwohner unter Depressionen litten. „Kannst du nicht aufpassen hast du keine Augen im Kopf?“, meckerte ich, richtete meinen Blick auf und sah direkt in… in ein paar wunderschöne karamellfarbene Augen, die von dunklen Wimpern umrahmt wurden und sich auf wunderschöne Art und Weise von dem ebenfalls kalkweißen Gesicht abhoben. Die perfekt geformten, sonst so ernsten Lippen des Jungen formten sich zu einem amüsierten Lächeln, das seine Augen glitzern ließ. „Ich will mich nicht beschweren, aber du warst diejenige die in mich hineingelaufen ist, nicht andersherum.“, seine Stimme verschlug mir kurz den Atem, ehe ich etwas Unverständliches grummelte und meinen Weg zum Bioraum fortsetzte. Ich hatte Recht, der Tag war zumindest etwas besser geworden, auch wenn ich dafür auf den Boden hatte fallen müssen. Im Raum angekommen begrüßte ich Eric und Angela: „Hey ihr beiden. Hat zufällig einer von euch beiden Jessica gesehen? Sie ist immer noch sauer auf mich und ich wollte einfach kurz mit ihr reden.“, „Ja, ich hab sie eben vor der Schule mit Bella gesehen. Ich weiß nicht mal genau, ob sie noch sauer ist, zu uns meinte sie nichts.“, meinte Angela bedauernd. „Ich frage sie einfach. Sie müsste ja jeden Moment hier auftauchen.“, ich zuckte mit den Schultern. Und tatsächlich kam sie genau in dem Moment, in dem wir von ihr redeten in den Klassenraum. Mit meiner Cousine im Schlepptau. „Jessica, ich wollte mit dir reden. Aber… was hast du mit meiner Cousine Bella zu tun?“, „Einer von uns beiden muss ja nett zu ihr sein. Und da du schon zu mir, deiner besten Freundin seit dem Kindergarten, so unmöglich bist, dachte ich, dass es deiner Cousine ähnlich ergeht. Wenn du jetzt bitte von Bellas Platz aufstehen würdest.“, Ich zog eine Augenbraue hoch: „Bellas Platz? Ich sitze hier.“, „Jetzt nicht mehr. So eine Verräter-beste-Freundin kann ich nicht gebrauchen.“, „Wenn das so ist. Dann brauchst du mich aber auch nicht nach einer Woche wieder anrufen und mich mit Mike zu texten.“, giftete ich zurück, stand hoch erhobenen Hauptes auf und schleppte meine Sachen auf den nächstbesten Freien Platz. Wie es aussah würde ich jetzt zwar die Doppelstunde lang allein am Zweiertisch sitzen müssen, aber das war immer noch besser als mir den Platz mit einem Volltrottel oder Jessica teilen zu müssen. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Mit dem letzten Klingeln betrat Edward Cullen das Klassenzimmer und ging geradewegs auf den freien Platz neben mir zu. Er sah mich kurz überrascht an, dann setzte er sich. „Was tust du hier Cullen! Ich sitze hier.“, „Ja, jetzt. Vorher saß ich hier. Aber es ist ja schließlich genug Platz für uns beide hier.“, er lächelte leicht und unwillkürlich breitete sich eine wohlige Wärme in mir aus. „Ehm… okay.“, verwirrt drehte ich mich von ihm weg.
    „Willst du nichts essen, Tori?“, Angelas sachte und besorgte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Was? Oh… Nein, ich habe keinen Hunger.“, „Ist es wegen ihr?“, fragte sie leiser. „Wegen Jessica? Nein, sie hat entschlossen, dass ihr unsere Freundschaft nichts mehr bedeutet, dann habe ich das zu akzeptieren. Zumindest fürs erste.“, „Nein, nein. Ich rede über deine Mom. Ihr geht es nicht gut oder?“, „Nein, sie tut es wieder.“, „Vielleicht sollten wir woanders darüber reden. Wir werden beobachtet.“, fügte sie hinzu, als ich sie fragend ansah. Ich folgte ihrem Blick und sah direkt in karamellfarbene Augen, die mich verwundert ansahen. Er konnte uns unmöglich gehört haben, nicht einmal Eric hatte von dem Gespräch mitbekommen. Aber wieso sah er uns dann so an? Ich schüttelte energisch den Kopf. Nein, ich würde nicht zulassen, dass ich darüber nachdachte. Seit heute Morgen spukte der Junge namens Edward Cullen sowieso schon mehr in meinem Kopf herum als mir lieb war.

    2
    „Hallo, hier ist Victoria Moore?“, meldete ich mich am Telefon. Wer rief denn hier noch an? Der einzige, der mir spontan einfiel war Charlie, der nicht viel von Handys hielt. „Hey. Hier ist Bella.“, hörte ich eine unsicher piepsende Stimme am anderen Ende der Leitung. „Was willst du?“, „Ich möchte mit dir reden.“, „Warum?“, „Das erkläre ich dir dann, aber mach bitte die Tür auf, es regnet.“, verwundert warf ich einen prüfenden Blick aus dem Küchenfenster, vor dem eine platschnasse, verzweifelt aussehende Bella stand, die mit ihren großen naiven Augen zu mir hoch blickte. Ich rollte einmal kurz mit meinen Augen, um zu verdeutlichen wie unerwünscht sie war, anscheinend hatte sie immer noch nicht verstanden, dass ich sie nicht mochte. „Die Tür ist offen, komm rein.“, erbarmte ich mich schließlich und nahm am Küchentisch Platz. „Wo soll ich meine Jacke hinhängen? Und meine Schuhe hinstellen?“, „Irgendwo. Meine Güte, Bella, es ist ja nicht so als wärst du hier zum ersten Mal.“, sie warf mir einen leicht verletzten Blick zu, bevor sie sich erneut in den Flur begab um ihre Jacke wegzuhängen. „ich hab uns einen Kaffee gemacht, der wärmt dich vielleicht etwas auf.“, meinte ich etwas versöhnlicher. Der Satz brachte Bella dazu, sich an den Tisch zu setzen, einen Kaffee zu trinken und mich vorwurfsvoll anzugucken. „Was? Sehe ich aus wie eine Schaufensterpuppe?“, blaffte ich sie an. „Nein. Ich war aber hierhin gekommen um etwas zu fragen. Und dieses Mal verlange ich eine ehrliche Antwort. An meinen Eigenschaften kann es nicht liegen, du verhältst dich nicht anders als ich mich auch.“, wenn ich genauer darüber nachdachte stimmte es sogar grob. Ich verhielt mich nicht viel anders als sie. Ich war vielleicht nicht melancholisch, aber auch nicht das Gegenteil. Seufzend nahm ich einen großen Schluck Kaffee, wobei ich mir tierisch die Zunge verbrannte. Fluchend stellte ich den Kaffee zurück. Bella sah mich abwartend an, anscheinend meinte sie es ernst. Sie würde ohne eine zufriedenstellende Antwort nicht gehen. „Das was ich gestern gesagt habe war die Wahrheit. Zumindest zu einem Teil. Ständig läufst du durch die Schule und guckst wie sieben Tage Regenwetter. Wieso? Was gibt es in deinem Leben, was es rechtfertigt so durch die Gegend zu laufen? Dein Vater liebt dich über alles, deine Mutter kümmert sich sogar aus der Ferne gut um dich, die Jungs laufen dir hinterher und du hast Freunde gefunden. Was also ist in deinem Leben bitte schief gelaufen?“, herausfordernd schob ich mein Kinn leicht nach vorne und funkelte sie an. „Du hast Recht. Ich habe wenig Recht melancholisch zu sein. Schon gar nicht wenn ich mein Leben mit deinem vergleiche…“, „Soll das heißen mein Leben ist scheiße!“, „Nein, nein so war das nicht gemeint. Ich meinte nur, dass du mehr Recht dazu hättest so zu sein wie ich. Du hast es nicht einfach, aber das habe ich erst gestern bemerkt. Als du bei uns in Florida warst hast du dich verhalten wie ein verzogenes Püppchen aus gutem Hause. Außerdem hattest du in einem Jahr an meiner Schule mehr Freunde und Verehrer gefunden, als ich in meiner ganzen Schulzeit dort. Ja, ich gebe es zu, ich war eifersüchtig auf dich. Außerdem dachte ich, wenn du Freunde hast brauchst du mich nicht mehr.“, „und ich habe gedacht, du gibst dir nicht mal die Mühe mich kennen zu lernen weil ich nicht gut genug war.“, „Nein, so war es nicht. Ich wollte dich kennen lernen, doch du warst so beliebt.“, lachte sie. Das war das erste Mal, dass ich sie lachen hörte. „Du solltest öfters lachen, dann würden sich die Leute kein vorschnelles Urteil über dich bilden.“, grinste ich. „Und du solltest öfters grinsen, dann würden die Leute nicht so viel Angst vor dir haben.“, konterte sie. „Sie haben Angst vor mir?“, jetzt war es an mir zu lachen. „Ich hatte es zumindest. Du kannst ziemlich respekteinflößend sein und deine Blicke sind manchmal echt gruselig.“, „Man merkt dass du nicht viele Freunde hattest bis jetzt. Im Freundschaften knüpfen bist du nämlich echt mies.“, „Echt?“, „Ja, du sagst mir ich sehe gruselig aus.“, „oh… das äh war nicht so gemeint.“, betreten sah sie zu Boden. „Schon gut.“, grinste ich immer noch.

Bewerte dieses Quiz

Kommentarfunktion ohne das RPG / FF / Quiz

Kommentare autorenew