Es klopfte an meiner Zimmertür. "Herein", sagte ich deutlich. "Ich habe gerade mit Aro über Jane gesprochen. Sie dürfte jetzt umgänglicher sein." Ich drehte mich verdächtig schnell um, als ich die vertraute Stimme vernahm. "Alec", rief ich freudig überrascht. Daraufhin ernster: "Danke. Ich werde eine Ebene mit Jane finden, auf der wir beide miteinander klarkommen. Du brauchst dir keine Sorgen machen." "Eben deshalb bin ich hier: Ich mache mir bereits Sorgen um dich", setzte er zärtlich an, "was war das vorhin bei Aro? Irgendetwas belastet dich. Sag mir, was es ist." Ich schüttelte nur stumm den Kopf. "Sag mir, was es ist, Lina", forderte er nun eindringlicher, während er auf mich zuging, bis wir nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt standen. Er roch so gut. Ich traute mich kaum, ihm in die Augen zu sehen. Als ich doch den Blick hob, wusste ich, dass ich es ihm sagen musste. Ich seufzte. "Der schwarze Werwolf ist unwiderruflich mit meinem Schicksal verbunden. Hätte er damals nicht eingegriffen, wäre ich heute tot und kein Vampir. Manchmal... ", ich schnaubte. "Ja?", trieb mich Alec sanft an, weiter zu erzählen. "Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn ich tot wäre. Vampire haben zwar Triebe, aber sie sind keine vernunftlosen Wesen. Ich kann mich an alle Menschen erinnern, die ich geliebt habe. Ich selbst war einmal ein Mensch, und jetzt töte ich sie, sauge ihr Blut aus, bis ihre Körper erschlaffen, und sie sind machtlos. Ich ekele mich vor mir selbst." Alec schloss kurzerhand beide Arme um mich und zog mich in seine feste Umarmung. So standen wir lange da: Ich hatte mein Gesicht in seiner Schulter vergraben, er sein Kinn leicht auf meinen Kopf gestützt. Ohne mich loszulassen begann er zu sprechen: "Vielleicht ist es für mich leichter. Ich habe meine Eltern schon früh verloren. Aber ich verstehe dich." Er ließ mich vorsichtig los. "Es gibt auch andere Vampire, die das verstehen. Es gibt Vampire, die sich ausschließlich von Tierblut ernähren." "Das ist möglich?" "Ja, das ist möglich." Alec lächelte erleichtert, als er merkte, wie sich langsam wieder die Lebensgeister in mir weckten. "Danke, Alec." "Wofür?", flüsterte er, während er mich in eine zweite Umarmung zog. "Dafür, dass du da bist." Ich sog seinen Duft ein, spürte seine starken Arme, sein weiches Haar. Ich hatte mich verliebt.
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