Herr der Ringe - Prinzessin der Natur

Prolog

Die wunderschöne weiße Araber Stute galoppierte durch den Wald und sprang über Hindernisse. Ihre Reiterin verdeckte ihr Gesicht mit der Kapuze. Ihr Umhang wehte mit dem Wind. Mit der einen Hand hielt sie sich an das Pferd fest, mit der anderen ein kleines Elbenmädchen, das friedlich in ihren Armen schlief. ''Bald sind wir da. '', sprach die Frau auf Elbisch und trieb die Stute weiter an. Sie erreichte Bruchtal noch vor Sonnenuntergang. Genau in dem Moment öffnete das Elbenmädchen die Augen. Ihr Gesicht war deutlich vernarbt, aber nur dank Saurons Uruk-Hais. Sie haben das kleine Elbenmädchen geschlagen, gefoltert und ihre Eltern getötet. Die Elbenfrau nahm die Kapuze ab und hielt das Pferd an. Ihr blondes Haar schimmerte in der Sonne wie Gold und leichte Wellen fallen ihr übern Rücken. Ein Mann mit langen Haaren kam auf sie zu und begrüßte sie freundlich auf Elbisch. ''Galadriel. ''Er lächelte, doch es verschwand sehr schnell, als er das Kind in ihren Armen sah. ''Gandalf erwartet euch. ''Er führte sie herein und bat sie, auf dem Sofa platz zu nehmen. Sie nickte und strich dem Mädchen über die Haare, die sich ängstlich an sie klammerte. ''Sei beruhig, Merewen, Tochter von Tarí Elensar und Amrond Elensar. Du bist Sienna und bist, so leid es mir auch tut, ab heute auf dich allein eingestellt. Und weißt du, warum du diesen wunderschönen Namen hast?''Das Mädchen sah sie an und schüttelte den Kopf. ''Du trägst deinen Vornamen, weil dein Haar einen wunderschönen Glanz zwischen Blond und Braun ausstrahlt. Sieht man jedoch genauer hin, so leuchtet es wie Gold. Und Elensar bedeutet Mondschein. Das heißt, du bist im Schein des Mondes geboren und wirst leichter mit deinen Kräften umgehen können, als andere Elben oder Zauberer. Du bist Prinzessin der Natur, so wie es einst deine Eltern waren. Es werden Gefahren lauern,überall. Und doch wirst du sie alle beseitigen können. Du strahlst eine solche Schönheit aus, dass du jede Elbin im Schatten stehen lässt. ''Schritte erklangen. ''Galadriel. ''Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren kam zu ihnen. ''Arwen, wie schön dich zusehen. ''Die kleine Elbin lächelte Sienna an. ''Ich zeig dir mein Zimmer, ja? Sobald du mit Gandalf gesprochen hast. Und dein Zimmer. Das ist direkt neben meins. ''Zum ersten Mal seit diesem Tag lächelte Sienna. ''Mein Zimmer? Ich hab mein . . . eigenes Zimmer?''Arwen nickte begeistert. Galadriel lächelte, dann kam auch schon Gandalf, mit Elrond, Arwens Vater, zurück. ''Du liebes Bisschen. Ich hab schon gedacht, sie wäre älter. Aber sie ist noch so jung. ''Gandalf sah das blonde Elbenmädchen lange an, dann verbeugte er sich. ''Es ist mir eine Ehre, Euch gegenüber treten zu dürfen. ''Sienna lächelte ihn strahlend an. Und all die schlimmen Erinnerungen verschwanden. ''Arwen, zeigst du ihr dein Zimmer?'', fragte Elrond und sah seine Tochter liebevoll an. Arwen nickte, nahm Siennas Hand und führte sie eine große Treppe hoch, dann durch einige Flure.
''Wie schlimm sind die Verletzungen?'', fragte Elrond Galadriel. ''Sehr tief. Zumindest die Schnittwunden. Was die Schürfwunden betrifft, die hat mein neuer Wache Haldir geheilt. Jedoch mache ich mir mehr Sorgen um ihre seelischen Schmerzen. ''Sie sah die Treppe hinauf. ''Sie haben ihre Eltern vor ihren Augen getötet. Das wird sie vermutlich nie verkraften können. '' ''Was genau ist eigentlich passiert?'', fragte Elrond. ''Sie wurde entführt. Jedoch diente sie als Köder für ihre Eltern, die sofort in den Kampf maschierten. Keiner von ihnen hat überlebt. Außer Sienna. Ihre Kräfte sind enorm. Und das weiß Sauron auch. Er wollte sie nicht bloß als Köder, sondern als Waffe gegen ganz Mittelerde. ''Galadriel seufzte. ''So jung und schon so allein. '' ''Werdet Ihr sie in Bruchtal lassen?'', fragte Gandalf. ''Fürs erste schon. Vor allem braucht sie jetzt jemanden, der sie stützt. Arwen und sie werden sicher beste Freundinnen. Sie verstehen sich jetzt schon gut. Und wenn Sienna älter ist, dann wird sie irgendwann jemanden finden, der sie aufbauen wird. Und der sie lieben wird, so wie es ihre Eltern getan haben. ''