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𝐍𝐨𝐫𝐦𝐚𝐥𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞, 𝐟𝐚𝐥𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐀𝐧𝐭𝐰𝐨𝐫𝐭 - 𝐰𝐚𝐡𝐫𝐞 𝐁𝐞𝐝𝐞𝐮𝐭𝐮𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬

Hier ist meine Geschichte zum Wettbewerb: Bilder Schreibwettbewerb von *Goldlöckchen. Mein Stichwort war: "Als ich wieder zu mir kam, war es dunkel um mich. Ethan war wieder weg. 'Zum Glück!', dachte ich mir. Nur, wie sollte ich wieder hier herauskommen? Ich kannte den Weg nicht, den kannte schließlich nur Ethan". Ich habe es in der Geschichte fett eingezeichnet. Es sind
1996 Wörter. Über Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen!

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    𝐍𝐨𝐫𝐦𝐚𝐥𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞, 𝐟𝐚𝐥𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐀𝐧𝐭𝐰𝐨𝐫𝐭 - 𝐰𝐚𝐡𝐫𝐞 𝐁𝐞𝐝𝐞𝐮𝐭𝐮𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬

    Die Schulglocke läutete. Ich war immer noch am Schreiben der Mathematik Schularbeit. Die Panik umfasste mich, als der Lehrer sagte, dass wir noch drei Minuten hatten. Dann gaben wir ab. Ich hatte die Schularbeit hinter mich gebracht und hoffte auf eine positive Note. In der Pause stand ich allein, wie immer. Jeder war glücklich, hatte immer einen Sprechpartner, und musste sich nicht Sorgen machen, wenn ihnen langweilig war. Ich fühlte mich sehr einsam auf dieser Welt. Ich versuchte immer mehr zu sprechen, um Aufmerksamkeit auf mich zu erregen. Aber es war zwecklos. Sie ignorierten mich und unterschätzten mich immer. Wann kann ich endlich wieder ein vergnügtes Leben führen können?


    Als ich aus hatte, rief Lukas zu mir hinüber: "Du Streberin!", kam mit schnellen Schritten zu mir und schubste mich. Ich fiel in eine Lacke und meine ganze Kleidung wurde dabei nass und schmutzig. Lukas und seine Freunde lachten mich aus. "Haha, Nita ist ein Tollpatsch!" Ich stand auf und rannte nach Hause, ohne mich umzudrehen. Lukas schrie mir noch etwas nach, aber ich nahm es nicht wahr. Ich wollte einfach weg, nach Hause. Der eisige Wind blies auf mein Gesicht und trocknete meine Tränen. Ich dachte nach: "Warum haben sie mich auf einmal gemobbt? Was habe ich ihnen dieses Mal getan?" Dann erinnerte ich mich plötzlich. "Falls du es warst, dann gib es einfach zu!", hatte Lukas mich vor zwei Wochen gewarnt. Sein Geld wurde gestohlen und er hatte sofort einen Verdacht auf mich. Warum ich? Warum nicht sein Erzfeind, Ethan? Er hatte Lukas schon viel Schlechtes getan, soweit ich gehört habe. Ich werde es einfach nie begreifen können. Meine Beine waren schon müde vom langen Laufen. Ich hatte mich beruhigt und lief nicht mehr. Ich wusste, dass sie sicher nicht hinterherlaufen würden.

    Am Abend lag ich in meinem Bett und überlegte. Was wird meine Note bei der Schularbeit sein? Kann ich dieses Schuljahr mein Zeugnis mit guten Noten abschließen können? Wie wird es für die weiterführende Schule mit mir aussehen? Werde ich noch Freunde finden? Und der wichtigste Gedanke: Wann kann ich endlich wieder ein vergnügtes Leben führen? Diese Frage hatte ich mir schon tausendmal gestellt, aber immer wieder habe ich mit der gleichen Antwort reagiert: "Es wird nie geschehen, Nita. Es war mein ganzes Leben lang so geblieben und es wird auch für immer so bleiben." Ein neuer Gedanke schoss mir durch den Kopf: "Warum denke ich nie positiv?"


    Am nächsten Tag hatten wir in der vierten Stunde Chemie. Es war langweilig. Außer Experimente hatten wir nichts gemacht. Experimente waren nicht so meine Stärke. Wenn ich mitmachte, dann ging jedes Mal etwas schief. Nach Chemie hatte ich eine Freistunde. Ich saß in einem der Räume, die nie benutzt wurde und als Raum für Schüler, die eine Freistunde hatten, gedacht war. Es war im höchsten Stock und niemand unternahm nie etwas im höchsten Stock. Außer drei Räumen befand sich auch gar kein Raum. Ich, Ethan und ein anderer Mitschüler saßen in diesem Raum, in unseren Freistunden. Aber diesmal war der andere Mitschüler nicht anwesend. Ich und Ethan saßen im Raum allein und machten unsere Hausaufgaben. Ich warf einen Seitenblick zu ihm hinüber. Er sah ernst, kaltherzig, traurig und depressiv aus. Er tat mir ein bisschen leid. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er auch mich beobachte. Danach kam etwas Unerwartetes. Lukas öffnete die Klassentür, hinterließ ein böses Grinsen und sperrte uns zu, ohne dabei etwas zu sagen. Ich stand so da und blieb einfach starr stehen. Was war jetzt abgelaufen? Ethan saß immer noch auf seinem Platz und rührte sich kein bisschen, als hätte er es kommen sehen.


    "Was sollen wir jetzt machen?", rief ich zu ihm. Er antwortete nicht, aber dann sagte er leise, mit ruhiger Stimme: "Nichts außer abwarten, was als Nächstes geschehen wird." Es trieb mich zum Wahnsinn, wie er dort so gelassen saß. "Ist das dein Ernst? Hier treibt sich keine Menschenseele rum! Was, wenn wir hier für Tage eingesperrt sind? Heute ist Freitag und morgen ist Wochenende. Was, wenn unsere Abwesenheit bis Montag oder sogar länger nicht bemerkt wird? Warum machst du dir keine Sorgen!" Er antwortete nur: "Beruhige dich, Nita. Die Lehrer werden uns sicher finden!"
    Ich dachte kurz nach und dann antwortete ich mit grimmiger Stimme: "Na gut. Wie du meinst..."


    Eine Zeit lang saßen wir nur da und unternahmen gar nichts. Es war still im Raum. Nur das Ticken der Uhr, der falsch eingestellt war, unterbrach die Stille. Da erzählte Ethan mir unerwartet: "Ich wusste von Anfang an, dass er uns hier einsperren würde..." Ich schaute ihn ernst an: "Warum hast du es nicht früher erzählt?" "Also... naja, ich wusste es nicht exakt, aber ich habe es erwartet. Er hat mir gesagt, dass auf mich und dich etwas Schlimmes zukommen wird. Weißt du, er hasst mich..." Ich sagte gar nichts.


    Es dämmerte bereits und niemand war gekommen, um die Tür aufzusperren. Was für Lehrer waren die? Ethan saß nun auf der letzten Bankreihe und legte sich hin. Ich legte mich auch hin. Nach einer Weile hörte ich, wie Ethan aufstand und komische Geräusche machte. Es interessierte mich nicht und ich hielt meine Augen immer noch geschlossen. Ich fiel in einen tiefen Schlaf und wünschte, dass ich, wenn ich aufwache, alles nur ein Traum sei.

    Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen. Ich wurde sofort hellwach und sah, dass Ethan ein Loch auf dem Boden gegraben hatte. "Was hast du gemacht!", schrie ich ihn an. Er sagte ruhig: "Ich habe einen Geheimweg gefunden. Schau, hier ist eine geheime Tür." Tatsächlich war dort eine Tür, also hatte er den Boden doch nicht kaputt gemacht. Ich ging langsam zu der Geheimtür. Das Loch war tief und breit, sodass ein Mensch reinpassen würde. "Ich war schon drin. Es ist wie in einem Labyrinth und man kann sich leicht verirren, aber ich kenne mich darin schon ein bisschen gut aus. Während du geschlafen hast, habe ich mich darin erkundigt." "Wie spät ist es jetzt?", fragte ich schnell. "Wahrscheinlich drei oder vier Uhr in der Nacht." So lange hatte ich geschlafen? Normalerweise schlief ich nicht über zehn Stunden, aber jetzt? "Vielleicht finden wir einen Ausweg, um aus diesem Raum herauszukommen. Willst du mitkommen, Nita?" Ich überlegte kurz, dann gab ich ein leichtes Nicken.


    Wir hatten gar keine Taschenlampe dabei, so mussten wir im Dunkeln klarkommen. Ich konzentrierte mich auf mein Gehör. Einmal ging er rechts, nachher links, dann wieder rechts, als wäre er verwirrt. Auf einmal sah ich Licht am Ende des Ganges. Ich sagte zu Ethan: "Hier! Ich sehe da Licht!" Ich rannte hinüber und in wenigen Schritten war ich dort. Es war eine Fackel. Wie lange steht sie wohl da? Ich nahm es einfach. "Okay, gut, gehen wir weiter.", sagte Ethan.


    Wir gingen und gingen, aber fanden kein Ende. In was für eine Schule ging ich eigentlich? Sie hatte gar keine Aufsicht im höchsten Stock und hatte komische Geheimgänge.  "Warum hasst Lukas dich eigentlich?", fragte ich Ethan. Zuerst kam keine Antwort, aber dann schrie er mich an: "Das interessiert dich doch nicht! Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!" Ich wurde wütend auf ihn. Warum behandelte er mich plötzlich so? Habe ich was Falsches gesagt? Ich hasste ihn so, dass ich einfach weglaufen würde. Mir wäre es egal, ob ich mich verirren würde. Aber ich tat es trotzdem nicht.

    Meine Beine waren schon müde. Wann kann ich wieder nach Hause? Ich hatte eigentlich vor, meiner Mutter eine Überraschung zu machen, indem ich sie besuchen gehen würde. Ich lebte mit meinem Vater und er kümmerte sich sowieso nicht um mich, also würde ihm gar nicht auffallen, dass ich nicht zu Hause bin. "Glaubst du, dass deine Eltern sich um dich Sorgen machen?", fragte ich Ethan. Er schüttelte den Kopf. "Und warum?" Keine Antwort. Ich amüsierte mich nicht mehr. "Sollen wir wieder zurück?", fragte Ethan. "Kennst du den Weg?", fragte ich ihn zurück. "Ja!", antwortete er. "Zuerst hast du gewollt, dass wir hier reinsollen, und jetzt? Was ist falsch mit dir? Ich..." "Okay, ich gehe. Falls du mitkommen willst, komm mit. Ist mir doch egal", unterbrach er mich. Mir war es auch egal. Ich drehte mich um und ging einfach irgendwo hin. Die Fackel hatte er. Ich hätte es von ihm abnehmen sollen. Wie dumm von mir. Jetzt war es dunkel und ich wusste nicht, wohin ich ging. "Nita, komm!", hörte ich seine Stimme hinter mir rufen. Ich reagierte nicht. Plötzlich stieß ich meinen Kopf an etwas Hartem. Ich wurde bewusstlos.


    Als ich wieder zu mir kam, war es dunkel um mich. Ethan war wieder weg. "Zum Glück!", dachte ich mir. Nur, wie sollte ich wieder hier herauskommen? Ich kannte den Weg nicht, den kannte schließlich nur Ethan. Ich saß einfach nur da und hoffte. Ich hoffte, dass ich aus dieser Hölle wieder raus kann. Auf einmal hörte ich die Stimme von Ethan durch die Wände hallen. "Nita, ich habe einen Ausweg gefunden!", schrie er vor Stolz und Freude. Er kam zu mir und fragte, wie es mir gehe. "Warum liege ich hier?", fragte ich ihn. Er sagte, dass ich mit meinem Kopf gegen einen Balken gestoßen hatte. "Komm mit mir. Es ist ein langer Weg.


    Während wir gingen, erzählte Ethan mir, warum er und Lukas Erzfeinde waren. "Es war vor einigen Jahren, als ich noch Freude am Leben spüren konnte. Ich hatte meine Mutter, und meine Mutter hatte mich. Aber eines Tages änderte sich mein Leben nur mit einer Person. Lukas. Meine Mutter verliebte sich in Lukas Vater. Danach heirateten sie und wir wurden Erzfeinde. Ich zog zu meinem Onkel um, und jetzt lebe ich glücklich bei ihm." Ich war einfach unter Schock. Lukas und Ethan waren Stiefbrüder? Das wollte ich einfach nicht glauben. Wie kann es sein? "Schau Ethan, es ist doch gut, wenn man Brüder hat. Wenn du ein Problem hast, dann kann Lukas dir helfen und wenn ihm etwas passiert, kannst du ihm helfen. Warum seid ihr Erzfeinde? Was hat er dir getan?" "Es wird nichts daraus. Lass es so sein, wie es ist. Er hat dich gemobbt, stimmt's? Dann lass ihn so sein, wie er ist." Ich strengte mich nicht an, so schwieg ich einfach. Die abenteuerliche Reise endete bald und man konnte eine Tür sehen. "Da ist sie", sagte Ethan. Die alte Tür quietschte, als es geöffnet wurde. Es war der Schulgarten. Wir stiegen hinaus und ich war überglücklich, endlich wieder aus diesem Gebäude herauszukommen. Ich sah Ethan zum ersten Mal richtig lächeln. "Danke, ohne dich hätte ich es wirklich nicht geschafft", bedankte ich mich. "War doch ein Kinderspiel." Ich sah ihn ernst an, aber dann huschte mir auch ein Lächeln auf meinem Gesicht.


    Nach einigen Wochen waren ich und Ethan befreundet. Ich war endlich glücklich, nicht allein zu sein. Es störte mich nur, wenn manche uns für ein Paar hielten, obwohl es gar nicht stimmte. Wir hatten alles den Lehrpersonen erzählt und sie waren erstaunt, dass es einen Geheimgang durch die ganze Schule gab. Der Raum für die Freistunden wurde dann nicht mehr benutzt. Die Schule wurde wegen keiner Aufsicht von Gängen bestraft. Ich hatte eine 2 auf die Mathe-Schularbeit geschrieben und darüber war ich auch sehr stolz. Was mit Lukas und Ethan geschehen ist? Sie hatten sich wieder vertragen und den Grund hatte ich auch erfahren, warum sie vorher Erzfeinde waren. Es war ein Geheimnis und es würde auch für immer eine bleiben. Aber das Gute daran ist, dass jetzt Ethan wieder mit seiner Mutter lebt. Lukas mobbte mich nicht mehr und darüber war ich sehr froh. Das Leben war einfach herrlich.

    Meine Frage hatte sich beantwortet. "Wann kann ich endlich wieder ein vergnügtes Leben führen?" Es war eigentlich schon längst beantwortet, nur habe ich es nie bemerkt. Ich war froh, dass ich lebte. Ich war froh, dass ich gut in der Schule war. Ich war froh, dass ich Ethan kennenlernen durfte. Ich war froh, dass ich zwei Stiefbrüder dazu gebracht habe, sich zu vertragen. Und ganz vieles mehr. Mein Leben war nun voller Blümchen gefüllt, was Freude in meinem Leben darstellte.

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