-Kapitel 2: Der Mord-
Der Tag des Mordes ist der erste Juni 2004. Es ist Mittagspause, alle sind in der Cafeteria, auf dem Schulhof. Alle außer zwei Schülerinnen: Nazumi und Satomi. Diese sind in einem Klassenraum, der auch nach der Mittagspause vorerst nicht benutzt werden wird. Nazumi lässt ihre Mordpläne wie ein Spiel wirken. Sie tut nämlich so, als würde sie einfach etwas mit ihrer Mitschülerin spielen wollen würde. Dann verdunkelt sie die Lichter und sagt Satomi, dass diese sich die Augen zuhalten soll. Das möchte diese jedoch nicht und so tut Nazumi das. Und Satomi hatte keine Angst. Sie wusste nichts von Nazumis Mordplänen, sondern vertraute ihrer Freundin. Dann zückt Nazumi den Teppichcutter und schlitzt ihrer Mitschülerin Kehle und Arme auf. Ganze fünfzehn Minuten steht sie neben der sterbenden Satomi. Bis diese verblutet ist. Dann geht die blutbespritzte Nazumi in ein Klassenzimmer, den Teppichcutter noch in der Hand. Und die Lehrerin, die dort gerade unterrichtet, denkt zuerst, dass das Mädchen sich versehentlich mit dem Messer geschnitten hätte. Natürlich rennt sie zu der Elfjährigen und fragt, was denn passiert wäre und ob es ihr gutginge. Und die junge Mörderin sagt: „Aber das ist doch gar nicht mein Blut.“ Und deutet auf das Klassenzimmer, in dem Satomi liegt. Sofort rennt die Lehrerin dorthin. Diesen Anblick wird sie nie mehr vergessen. Der kleine, aufgeschlitzte Körper in der riesigen Blutlache. Und die elfjährige Mörderin, die ganz gelassen dasteht. Und dann bricht Nazumi zusammen. Sie sagt nur noch „I am sorry, I am sorry“, also „Es tut mir leid, es tut mir leid“. Auf dem Weg zur Polizei weint und schreit sie, versucht sich zu erklären, doch dann – nichts. Nazumi hört auf zu sprechen, sie sagt nichts mehr. Gar nichts. Und hier sollte man sich in die Lage der Polizisten hineinversetzen: Du hast einen ruhigen Tag, musst nur bereit sein, falls ein Anruf kommt. Und dann kommt tatsächlich einer, von einer Grundschule. Und es ist kein Einbruch, sondern ein Mord. Schnell fahren du und deine Kollegen dorthin und dann seht ihr die Leiche: Ein blutiger, brutal aufgeschlitzter kleiner Körper. Und die Täterin soll ein kleines Mädchen sein? Und diese sagt dann auch noch kein einziges Wort. Schrecklich, nicht? Und dann, am nächsten Tag, auf der Wache, greift Nazumi ein Glas Saft, trinkt ein paar Schlucke und redet. Sie erzählt alles. Über den Mord, über ihre Motive, alles.
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