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Nicht der Erste

Eine Geschichte im Rahmen eines Wettbewerbs, wer hätte es gedacht.

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    Sachen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen müssen:
    -Das gezeigte Bild
    -Ein Armband
    -Der Satz 'Du weißt eben nicht alles'
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    Auf bloßen Füßen verließ Mia das Zimmer und schlang ihren Morgenmantel enger um ihre Schultern, als ihr der kühle Wind entgegenschlug. Sie lehnte sich vorsichtig an die Balkonbrüstung und versuchte ihren Blick auf die aufgehende Sonne zu richten. Immer wieder erwischte sie sich jedoch dabei, hinüber, zu Tom zu schielen.
    Der Teenager hatte sich ebenfalls über die Brüstung gelehnt und sah in die Ferne. In seinen Augen spiegelte sich die Sonne und der Wind strich seine Haare zurück. 'Er sieht schon schön aus'
    Verlegen über ihre eigenen Gedanken blickte Mai hinunter auf die Straße. Ein Junge, ähnlich alt wie sie, verließ das Haus auf der anderen Seite der Straße und stieg auf sein Fahrrad, den Helm ließ er natürlich weg.
    Mia kannte ihn und der verachtende Blick, den sie von ihm bekam, sagte ihr, dass er sich ebenso wenig vergessen hatte.
    ,, Wer ist das?" Ertönte die dunkle Stimme neben ihr und ließ sie zusammenzucken. Sie war davon ausgegangen, dass Tom den Blickwechsel überhaupt nicht bemerkt hatte.
    ,, Mein Nachbar..." murmelte sie, wissend, dass Tom sich mit dieser Antwort nicht begnügen würde, aber dennoch hoffend.
    ,, Ich meine..." Er machte eine Pause. Mia schluckte. Wenn Tom eine Pause im Satz machte, meinte er es ernst.,,...In welcher Verbindung er zu dir steht."
    Er war eifersüchtig. Tom war erst seit 2 Wochen mit ihr zusammen und war von Beginn an besitzergreifend gewesen. 'Manchmal zu besitzergreifend'.
    ,, Er ist mein Ex." murmelte sie, hoffte irgendwie, dass Tom sie nicht verstanden hätte.
    ,, Ich dachte, das wäre dieser Karl?" Sie spürte seinen Blick auf ihr und ihre Wangen färbten sich dunkel.,, Auch..." Oh Gott! Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Ihr Gesicht glühte und sie hoffte, dass ihre Haare das etwas verbargen.
    In just diesem Moment kam der Wind wieder auf und wehte ihre Haare nach hinten.
    Zwischen ihnen war eine Stille entstanden, welche mit jeder vergehenden Minute unangenehmer wurde. Tom hatte seinen Blick wieder nach vorne gerichtet, dachte nach.
    Auch wenn es nicht direkt erwähnt worden war, sie beide wussten, dass Mia mehr als nur 2 Exfreunde hatte.
    Mia wollte den Mund öffnen, etwas sagen, nur um dieser Stille ein Ende zu setzten.
    ,, Wie heißt er?" Toms Stimme war gefasst, sehr ruhig, es schien ihn nicht einmal wirklich zu interessieren. Jedenfalls hatte er den Blick nicht von dem inzwischen hellen Himmel abgewandt.
    ,, Leo." murmelte sie.
    Leo und sie waren bis vor 4 Monaten zusammen gewesen. Mia hatte bereits viele Freunde gehabt und hatte nie den 'richtigen' gefunden. Der eine war zu scheu gewesen, der nächste zu unaufmerksam, dann war einer zu anhänglich. Keine Beziehung hatte einen Monat überlebt.
    Und dann war dann Leo gekommen, ihr Kindergartenfreund, der sie besser als jeder kannte. 7 Monate hatte die Beziehung gehalten. Eine unendlich lange Zeit, länger als all ihre Beziehungen davor zusammen.
    Die Trennung hatte irgendetwas in ihr kaputt gemacht. Und sie hatte ihren besten Freund verloren.
    ,, Dann ist das Armband von ihm." Erschrocken riss Mia den Kopf hoch und sah Tom direkt in die Augen.,, Das Armband, was du gestern um hattest. Da stand Leo & Mia drauf."
    Mias Gedanken schwirrten. Hatte sie wirklich das Armband ihres Ex's getragen, wo auch noch ihre Namen drauf waren? Peinlich.
    Dass Tom das Armband bemerkt und die Schrift gelesen hatte, schwankte zwischen aufmerksam, süß und unheimlich. Mia spürte, wie ihr wieder warm wurde.
    Toms Blick ruhte scharf auf ihr, doch schließlich gab er es auf, die mit Blicken zu durchbohren und wendete sich zur Glastür. Ihm war wahrscheinlich kalt.
    ,, Ich wusste nicht, dass du so viele zerbrochene Beziehungen hast." meinte er und ging in das Schlafzimmer zurück.
    ,, Du weißt eben nicht alles." murmelte sie und hoffte zugleich, dass er das nicht gehört hatte, was auch so zu sein schien, denn Tom war längst vom Balkon verschwunden.
    Mia ging ebenfalls hinein und schob die Glastür hinter sich zu, um den kalten Wind auszusperren. Tom hatte sich am Wasser bedient, welches in einer Kanne auf dem Nachttisch stand und blickte nun auf das große Wandgemälde gegenüber des Balkons.
    Ja, Mias Familie verdiente gut, da konnte man sich auch ein Bild mit ihrer Lieblingsband leisten, welches nun die gesamte Wand einnahm.
    ,, Wie lange wart ihr zusammen?" fragte er. Langsam irritierte er sie.,,7 Monate, warum?"
    ,, Weil ich ihn besiegen werden."
    Mia schnaubte belustigt.,, Ich kann die gern eine Liste geben, dann können wir sehen, ob du ihn besiegen kannst."
    ,, Du hast eine Liste für so etwas?"
    Sie grinste geheimnisvoll und verließ den Raum. Wenn Tom doch wüsste, dass sie das alle gesagt hatten.

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