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Finstere Liebe

Sie schaute mich an. Ich war gefangen in ihrem Blick. "Ich bin Schneetiger", miaute sie. Ich versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Schneetiger hatte etwas besonders an sich. Etwas, das nicht einmal Kirschnase hatte.

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    Ich schlich mich durch das hohe Gras an eine Maus an. Mit einem Satz wollte ich mich auf sie stürzen, doch ich fiel daneben und sie rannte weg. "Das kann ja selbst ich besser", miaute eine bekannte Stimme belustigt. "Kristallmond! Erschreck mich doch nicht so!" Meine Tochter schnurrte und ihre blauen Augen leuchteten. Dann bedeutete sie mir, still zu sein. Mit einem großen Sprung angelte sie einen Vogel aus der Luft und nagelte ihn am Boden fest.
    "Super gemacht!" Ich freute mich, dass Kristallmond so eine gute Jägerin geworden war. "Danke." Sie wirkte sehr stolz. Zusammen gingen wir zurück ins Lager.

    Ich konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder tauchte eine dunkle Gestalt auf. Müde stand ich auf und beschloss, jagen zu gehen. Ich entdeckte einen Spatz und...
    Eine Gestalt warf sich auf mich. Wütend schüttelte ich sie ab. Bevor ich die Situation verstand, sagte mein Instinkt mir eine einzige Sache: DU MUSST VERSCHWINDEN! Eine Stimme, die einen seltsamen Hall hatte, flüsterte mir zu, dass ich mich ihr anschließen sollte. Panisch rannte ich durch den Wald, achtete nicht auf die Außenwelt, konzentrierte mich nur auf die Flucht. Warte! Du bist nicht mehr im Wald! Schlitternd bremste ich ab. Entsetzt sah ich das Territorium des WindClans vor mir. Außerdem brannten meine Flanken. Ich musste wohl durch die Dornen gerannt sein. "Hey!" Eine weiße WindClan-Kätzin drehte sich zu mir. Sie schaute mich an. Ich war gefangen in ihrem Blick. "Ich bin Schneetiger", miaute sie. Ich versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Schneetiger hatte etwas besonders an sich. Etwas, das nicht einmal Kirschnase hatte. Neben ihr erschien eine Gestalt. Die, die mich verfolgt hatte. "Schließ dich uns an", miaute sie. "Oder stirb."

    Ich musterte die Katze. Sie war grau, narbenübersät und musterte mich mit ihren durchdringenden Augen. Ich blickte am ihr hoch. So eine große Katze hatte ich noch nie gesehen. "Warum sollte ich sterben?", fragte ich bemüht, nicht zu zittern. Die Katze gab ein abfälliges Knurren von sich. Schneetiger schnurrte: "Du wirst sehen, Hagelherz, sie ist die stärkste und beste Mentorin, die es gibt!"
    Ich war mir da nicht so sicher, wenn diese Riesenkätzin schon drohte, mich zu töten. Woher kannte Schneetiger überhaupt meinen Namen? Egal. Mir blieb keine Wahl, wenn ich überleben wollte. Also miaute ich nur: "Gut."
    Die Kätzin nickte. "Ich bin Krähe, die Mutter von Todesstern", stellte sie sich vor. In meinen Kopf kam ein Bild des grauen Katers, der zwar immer schlecht gelaunt, aber ein guter Anführer war. "Er ist stark", miaute ich, "und schlau!"
    Krähe miaute zustimmend: "Das ist er. Allerdings braucht er dringend noch einen Schüler. Sonst weiß er ja nicht, wie er mit seinem Clan umgehen muss! Dumm, dass er nie daran denkt, selbst jemand auszubilden."
    Ich schnurrte. "Ich habe gehört, dass er Feuerjunges ausbilden möchte, Neptunblicks Sohn. Der kleine ist anscheinend jetzt schon stark und klug. Ein guter Schüler für den Anführer." Mein Instinkt sagte mir, dass ich ihr nicht widersprechen durfte. Doch irgendwie hatte ich auch ein anderes Gefühl. Sie würde mich in Gefahr bringen, damit ich stärker werde. Aber jetzt war es zu spät. Sie hatte mich. Und ich war gefangen.

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