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It's only Love

Die junge Heilerin Dornenblüte führt ein ganz normales Clan-Leben, bis sie eines Tages auf den mysteriösen Streuner Silber trifft. Denn dieser stellt mit seinem guten Aussehen und seinem Charme Dornenblütes gesamte Welt auf den Kopf. Doch Silber ist nicht so wie sie denkt, und so nimmt das Unheil langsam seinen Lauf... Die Fortsetzung zu Goldherz'große Liebe und meine Geschichte für den Schreibwettbewerb von Silberfrost.

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    Achtung! Bitte lest zuerst Goldherz' große Liebe sonst kapiert ihr die Hintergründe nicht (und außerdem bin ich ewig an der Geschichte gesessen;))

    Dornenblüte schlenderte gut gelaunt durch den Wald der vom strahlenden Licht der Blattgrüne erhellt war. Die golden getigerte Kätzin war auf dem Weg zur Grenze, denn nur dort war Mutterkraut zu finden. wenn der Blattfall kommt brauchen wir unbedingt welches. An der Grenze angekommen nahm die junge Heilerin auf einmal einen unbekannten Katzengeruch wahr. "Wer ist da?" miaute sie misstrauisch und versuchte die Angst in ihrer Stimme zu verbergen. Seit Rindenkralle sie einmal fast getötet hätte um es ihrer ihrer Mutter Goldherz heimzuzahlen, waren Dornenblüte Fremde nicht ganz geheuer. "Ich bin da." Bei einem selbstbewussten Maunzen hinter ihr fuhr die Heilerin erschrocken herum und erblickte einen wunderschönen silbernen Kater der sie verschmitzt ansah. "Bist wohl ziemlich schreckhaft, was?" Der Fremde, vermutlich ein Einzelläufer lachte. "Ich bin Silber. Und wie heißt du?" "I- ich-" stotterte Dornenblüte. Silber. Was für ein schöner Name! Und er passt auch. Sein Fell funkelt wie Silber. Und seine Augen erst... Kaum blickte die junge Kätzin in Silbers warme Bernsteinaugen, verlor sie sich auch schon darin. Sie schienen tief in ihre Seele blicken zu können... "Hallo? Jemand da?" Der silberne Kater sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. "A- achso" miaute Dornenblüte verwirrt. "I- ich bin D- Dornenblüte." "Der Name klingt wunderschön." Bei Silbers Kompliment wurde der Heilerin ganz warm ums Herz und in ihrem Bauch schienen Schmetterlinge zu tanzen. "Ich muss los" sagte Silber. "Heute Nacht, hier." Wie in Trance nickte Dornenblüte. Als der Kater zwischen den Brommbeerbüschen verschwand, schüttelte sie verwirrt den Kopf. bin ich etwa verliebt?

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    Seit zwei Monden schon traf sich Dornenblüte alle paar Nächte heimlich mit Silber. Auch dieses Mal war sie gerade auf dem Rückweg. Als sie den Blick zum Halbmond wandte, der bereits hoch am Himmel stand, dachte sie an den Moment als er ihr zum ersten Mal aufgefallen war. "heute Nacht ist Halbmond! Ich muss mit Wasserfallnase zur Sternenkiefer!" "Ach was" hatte Silber geantwortet. "Der kommt schon ohne dich aus." Dornenblüte hatte ihn traurig angesehen. "Ich sollte gar nicht hier sein. Es verstößt gegen das Gesetz der Heiler." Ihr Geliebter hatte nur gelacht. "Ist doch nicht schlimm was wir machen! Im Gegenteil. Es ist nur Liebe. It's only Love." Obwohl er die letzten Worte in einer ihr unbekannten Sprache gesprochen hatte, war Dornenblüte sofort klar gewesen was sie bedeuteten. Die golden getigerte Kätzin seufzte verträumt. Wasserfallnase wird mich umbringen, aber das ist es wert. Ach Silber... Da verspürte die junge Heilerin auf einmal ein merkwürdiges Ziehen in ihrem Bauch und ihr war sofort klar was das war. Ein Verdacht den sie schon seit Tagen Hefte, bewahrheitete sich. oh nein! Ich erwarte Junge!

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    Ein Mond war vergangen, seit Dornenblüte herausgefunden hatte dass sie Junge erwartete und bis jetzt hatte sie es niemandem erzählt, nicht einmal Silber. An diesem Tag saß die golden getigerte Kätzin gerade im Heilerbau und sortierte Kräuter, als Wasserfallnase den Bau betrat. Eine Weile hockten die beiden schweigen nebeneinander, dann ergriff ihr Mentor das Wort. "Von wem sind sie?" Dornenblüte war sofort klar dass er von ihren Jungen sprach. "Woher-" "Dornenblüte, ich war schon Heiler, da war deine Mutter noch nicht mal auf der Welt. Mir kann man nichts vormachen. Also, von wem?" "Von- einem Einzelläufer" antwortete sie zögerlich. "Ich weiß, das verstößt gegen das Gesetz, aber es war sozusagen... Aus Versehen. Ich bin ihm einmal an der Grenze begegnet, da hab ich mich in seinen Augen verloren, sie waren so wunderschön, dann haben wir angefangen uns immer wieder zu treffen und irgewann ist mir aufgefallen dass es irgendwie- eskaliert ist." Der jungen Kätzin traten Tränen in die Augen. Wasserfallnase sah sie mitleidig an. "Liebe ist kompliziert. Ich werde dich nicht dafür verurteilen. Aber der Clan muss es erfahren." Dornenblüte nickte. "Jetzt sofort." Sie schlüpfte aus dem Bau und begab sich zu ihrer Anführerin. "Blütestern, kannst du bitte eine Versammlung einberufen?" Die weiße Kätzin schien verwirrt, gehorchte aber. Als alle Katzen versammelt waren, übergab sie das Wort an Dornenblüte. "Ich habe etwas zu sagen" begann sie mit zitternder Stimme. "Ich- habe gegen das Gesetz verstoßen! Ich habe mich in einen Einzelläufer verliebt, und jetzt- und jetzt erwartet ich Junge! Obwohl ich das nicht darf!" Schluchzend sah die junge Kätzin zu Boden. Goldherz eilte zu ihr. "Ach meine Arme Kleine!" Dornenblüte wollte dankbar etwas erwidern, da packte sie auf einmal ein heftiger Schmerz, der sie zu Boden riss. die Jungen kommen! "Nein! Nicht hier! Nicht jetzt! Wasserfallnase, Hilfe!" Ihre Stimme brach bei den letzten Worten. Ihr Mentor eilte zu ihr. "Tief durchatmen." Quälend langsam verging die Geburt, der Schmerz war so unglaublich stark. Dornenblüte kam der Gedanke einfach aufzuhören, einfach loszulassen. Doch da kamen ihr Silbers Worte in den Sinn. It's only Love. das gab ihr neue Kraft. Noch ein letztes Mal Pressen, dann war es vorbei. Vor ihr lagen vier kleine Kätzchen. Dornenblüte deutete auf das schwarze. "Du heißt Blitzjunges" dann auf ein hellbraunes. "Du bekommst den Namen Blattjunges" dann auf ein silbernes. "Du Silberjunges" und schließlich auf ein goldenes. "Und du wirst Laubjunges heißen." Ängstlich blickte sie zu Blütenstern. "Wirst du mich bestrafen?" Ihre Anführerin überlegte. "nun, die Regel dass Heiler keine Jungen haben dürfen, existiert einzig und allein aus dem Grund dass ihr durch sie abgelenkt werdet. Wenn deine Jungen von einer anderen Königin aufgezogen werden könnten und du sie nicht öfter als dreimal am Tag besuchst, dann denke ich wirst du vorerst Heilerin bleiben können." Erleichterung machte sich in der jungen Mutter breit. "Danke!" "Allerdings" miaute die weiße Kätzin. "Verbiete ich dir dafür dich weiter mit Silber zu treffen." Dornenblüte schluckte, und nickte schließlich. tut mir leid Silber. Ich tue das nur aus Liebe. it's only Love.

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    Dornenblüte schlug die Augen aufund seufzte. Ein Mond war seit der Geburt vergangen und seitdem hatte sie Silber nicht mehr gesehen. ich vermisse ihn! die Heilerin schlüpfte aus dem Bau und ging zur Kinderstube. Drinnen lag ihre Halbschwester Abendlicht, die Tochter von Goldherz und Tropfenschweif, sechs kleine Gestalten eng an ihren Bauch geschmiegt. "Wie geht es ihnen?" Fragte Dornenblüte. "Gut. Sie trinken viel und sind sehr kräftig." Antwortete die rot getigerte Kätzin. "Könntest du deine trotzdem noch einmal selbst füttern? Meinen Jungen bleibt fast nichts übrig!" "Natürlich" Maunzte die golden getigerte mit dem weißen Kehlfleck. Als sie sich gerade hingelegt hatte, ertönte auf einmal Kampflärm. Erschrocken eilten die beiden Königinnen nach draußen und erblickten eine Meute von Streunern, die sich auf die Clan-Katzen stürzten. Dornenblüte eilte zum Heilerbau um die richtigen Kräuter für die Verletzungen zu suchen, doch als ihr Blick auf den Anführer der Angreifer fiel, blieb ihr fast das Herz stehen. "Silber!" Als er ihren Ruf hörte rannte Silber zu der jungen Kätzin. Sein Gesicht war so wutverzerrt, so hasserfüllt... Ganz anders als während ihren ganzen Treffen. hat er mir etwa alles nur vorgespielt? jetzt kam der Kater mit dem wunderschönen silbernen Fellvor Dornenblüte an. "Verräterin!" Fauchte er. "Du sagtest du liebst mich! Aber du kommst seit über einem Mond nicht mehr zu unseren Treffen!" "J- ja, aber- aber i- i- ich" stotterte Dornenblüte und versuchte verzweifelt wieder einen klaren Kopf zu bekommen, doch sie war wie hypnotisiert von seinem starken Auftreten und seinem Aussehen. er ist so perfekt! "Silber, hör auf!" Miaute sie schließlich. "Ich konnte nur nicht kommen, weil- weil ich Junge bekommen habe. Und Blütenstern hat mir verboten dich zu sehen. Aber jetzt wo du hier bist, kannst du doch zum Clan kommen! Für dich wäre ich sogar bereit meine Heilerposition aufzugeben. Wir könnten vereint sein, wir zwei, mit unseren Jungen..." Hoffnungsvoll schaute sie zu ihm auf. Doch ihr Geliebter fauchte nur. "Zu wenig und zu spät!" "Aber- ich dachte du liebst mich!" Rief Dornenblüte verzweifelt, während ihr Tränen aus den hellgrünen Augen rannen. "Ich würde dich lieben, wenn du mir untergeben wärst! Dich mir anschließen würdest! Aber du bist schwach!" er hat das wirklich alles nur gespielt. Als Silber sich umdrehte und zur Kinderstube rannte, zersprang ihr Herz in unzählige Stücke. wie konnte ich nur so blind sein? da kam Silber wieder aus der Kinderstube, in seinem Maul zwei kleine Jungen. "Blitzjunges! Blattjunges!" Schrie Dornenblüte, während der Kater den sie so lange geliebt hatte mit einem Schwanzschnippen alle seine Katzen hinter sich versammelte. "Was tust du?" "Ich sag dir was ich tun werde!" Fauchte er. "Diese beiden Jungen gehören jetzt mir. Ich werde sie mitnehmen und großziehen, und wenn sie alt genug sind dann greifen wir erneut an! Leb wohl!" Damit drehte er sich um und trabte aus dem Lager, seine Anhänger folgten ihm. "Nein! Zu das nicht!" Nach Dornenblütes verzweifeltem Ausruf drehte Silber sich noch einmal um. "Was ist dein Problem? " Dann trottete er ohne ein weiteres Wort davon. Leise weinend sah die golden getigerte Kätzin ihm nach. "It's only Love, Silber" wisperte sie. " it's only Love.

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    "Laubhauch!" "Silberschwinge!" Stolz lauschte die frisch ernannten Kriegerinnen den Rufen ihrer Clan-Gefährten. Einige Katzen kamen herbei um den Schwestern zu gratulieren, allen voran ihre Mutter Dornenblüte. "Ich bin so stolz auf euch ihr zwei!" Silberschwinge schnurrte, doch Laubhauch war mit ihren Gedanken mal wieder ganz woanders. Die goldene Kätzin dachte daran wie ihre Mutter ihnen vor ein paar Tagen die Wahrheit über ihren Vater erzählt hatte und dass sie auch noch zwei Brüder hatten. ich frage mich ob es ihnen gut geht. Und werden sie tatsächlich angreifen? ihre Ziehmutter Abendlicht, die sich um sie gekümmert hatte, wenn Dornenblüte mit ihren Heilerpflichten beschäftigt war, stupste sie an. "Alles in Ordnung?" Laubhauch zuckte zusammen. "J- ja. Ich hab nur... Nachgedacht."

    "Geht es endlich los?" Bei der harrschen Stimme seines Vaters, fuhr Blitzkralle erschrocken herum, seinem Bruder Blattklaue ging es nicht anders. Beide lebten in Angst vor dem Silbernen Kater dessen Blut sie hatten, denn wenn sie einmal nicht taten was er sagte, konnten sie mit blutigen Kratzern rechnen. Der schwarze Kater schluckte. Heute war es so weit. Gestern war der alte Anführer ihrer Streunergruppe gestorben und nun würden seine Söhne Silber und Bronze um die Anführerschaft kämpfen. bitte lass Bronze gewinnen. flehte Blitzkralle stumm. Ein Jaulen erklang und der Kampf begann. Sofort warf sich Silber auf den etwas kleineren Kater, dessen Fell dieselbe Farbe hatte wie Herbstlaub. Dieser wich aber aus und sein Wurfgefährte landete im frischgefallenen Schnee. Als Bronze ihm einen Schlag aufs Ohr versetzte, sprang Silber wieder hoch und verbiss sich in seinem Hinterbein. Bronze kreischte auf und wollte ihn abschütteln, doch nun grub der silberne Kater seine scharfen Krallen in seine Kehle. er will ihn töten! unmerklich nickten die Beiden Brüder sich zu, dann stürzten sie nach vorn. "Vater, nicht-" fing Blitzkralle an, doch da ertönte ein leises Geräusch dass panische Furcht in ihm auslöste. Es war das leise Knacken wenn Silber seine Zähne aufeinanderschlug. Angstvoll kauerte sich seine beiden Söhne auf den Boden und wimmerte leise. Dieses Geräusch hatte Silber immer gemacht wenn er sie schlug und es erzielte seine Wirkung. Nun ungestört, Biss der Silberne zu und Bronzes Bernsteinaugen verdrehten sich nach hinten. Er war tot. Silber stand auf, sein Maul war blutverschmiert und zu einem triumphierenden Grinsen verzogen. "Ich habe gewonnen!" Schrie er und sofort herrschte Totenstille. "Von heute an" fuhr er fort. "Bin ich euer Anführer und ihr müsst mir gehorchen!" Kurz war es still, dann brach lauter Jubel aus und nach einem warnenden Blick ihres Vaters machten auf Blattklaue und Blitzkralle mit. Da fiel Blitzkralle etwas ein, das einzige worauf er sich freute. wir werden uns an unserer Mutter rächen! Silber hatte ihnen die Geschichte immer wieder erzählt. Damals waren seine Eltern glücklich vereint gewesen, doch seine Mutter hatte sie alle verraten und war zu einem Clan gegangen, genauso wie seine zwei Schwestern. Silber hatte immer angekündigt dass sie eines Tages angreifen und sich rächen würden. Bei dem Gedanken daran hörte Blitzkralle schon die angstvollen Rufe der Clan-Katzen und roch den Gestank des Blutes dass sie vergießen würden. bald ist es soweit. Ich werde mich rächen, an der Katze die dafür verantwortlich ist dass ich nie eine Mutter hatte!

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    "Jetzt ist es soweit" miaute Blattklaue. Sein Bruder nickte. Heute würden sie das Lager des LibellenClans angreifen. ich werde zum ersten mal meine Mutter sehen. Und dann werde ich Rache nehmen, dafür dass sie nie für uns da war!
    Kurze Zeit später erreichten sie auch schon einen dichten Wall aus Dornen- und Efeuranken. dahinter muss sich das Lager befinden! da gab Silber auch schon das Signal zum Angriff. Laut jaulend stürzten seine Anhänger sich auf die Clan-Katzen. Blitzkralle hielt nach einer Katze Ausschau die seine Mutter sein könnte. Sein Blick glitt über verschiedene Baue, allesamt kunstvoll aus Büschen geflochten und mit Ranken verstärkt. Schließlich blieb er an einer goldfarbenen Kätzin hängen, deren Fell bei näherem Hinsehen leicht rötlich schimmerte. Da wandte sie auf einmal den Kopf und sah ihm direkt ins Gesicht. Blitzkralle durchfuhr ein kalter Schauder. diese Augen... Genau dasselbe Hellblau! tatsächlich hatten ihre Augen genau dieselbe Farbe wie seine. So blau wie der Himmel an einem wolkenlosen Tag. Unwillkürlich legte Blitzkralle den Kopf in den Nacken und schaute nach oben. Die hohen Laubbäume versperrten ihm nicht ganz die Sicht auf einen schmalen Streifen Tageslicht. Dann sah er wieder zu der Goldenen Kätzin. Nun war er sich sicher: das war seine Schwester. Für einen kurzen Moment erfüllte ihn Freude darüber ein Familienmitglied gefunden zu haben. Doch da erinnerte er sich wieder an Silbers Geschichten. sie hat uns verraten! Blitzkralle stürzte auf sie zu. Kaum hatte er die LibellenClan-Kätzin erreicht, warf er sich auf sie und zerkratzte ihr die Flanke. Sie schrie auf und Blitzkralle überkam Genugtuung.

    Entsetzt schleuderte Laubhauch den Streuner von sich. Doch dieser richtete sich sogleich wieder auf. Die beiden begannen sich knurrend zu umkreisen. Doch Laubhauchs Knurren erstarb als sie in die Augen ihres Gegners blickte. Himmelblau wie ihre eigenen. das ist mein Bruder! "Verräterin!" Fauchte der schwarze Kater. "Du hast uns mit unserer Mutter verlassen!" "W- wie bitte?" Die goldene Kätzin war vollkommen verwirrt. "Was soll ich getan haben?" "Tu nicht so!" Gab ihr Wurfgefährte zurück. "Mein Vater hat es mir und Blattklaue tausendmal erzählt. Ihr habt uns einfach im Stich gelassen und seit zum Clan gegangen!" Jetzt begriff Laubhauch. "Silber hat gelogen" versuchte sie ihrem neu gefundenen Bruder zu erklären. "Wir lebten von Anfang an im Clan! Unsere Mutter ist Heilerin, ihr ist es verboten Junge zu haben. Aber sie hat unseren Vater geliebt, deshalb hat sie diese Regel gebrochen. Aber Silber war so voller Hass, dass er unser Lager angriff und euch beide mitnahm. Er versprach mit euch wiederzukommen und sich zu rächen. Versteh doch! Der einzige Schuldige ist Silber!" Der schwarze Kater wurde ganz still. Schließlich sah er sie an. "Wenn das stimmt, dann hat Silber uns mondelang belogen."

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    Blitzkralle schluckte. Silber hatte ihn belogen. Mal wieder. Wieso bin ich darauf nicht gleich gekommen? Natürlich hat er gelogen! Unser komplettes Leben besteht aus Lügen, Schmerz und Verrat. Und das alles wegen Silber! Ein Knurren entwich Blitzkralles Kehle. Da fiel ihm etwas ein. "Ich muss es Blattklaue sagen!" "Und ich muss es Silberschwinge erzählen!" Erwiderte Laubhauch. "Wir treffen uns am Lagereingang wieder" schlug sie vor. Ihr Bruder nickte, dann rannte er los. Bald hatte er Blattklaues hellbraun getigerten Pelz ausgemacht und eilte an seine Seite. "Ich hab unsere Schwester gefunden!" Zischte er. "Hast du dich gerächt?" Fragte Blattklaue. "Das ist es ja" erwiderte Blitzkralle. "Silber hat gelogen! Nicht unsere Mutter hat uns verraten, sondern er!" Der Blick seines Wurfgefährten umwölkte sich. "War ja wieder klar" murmelte er. "Wir sollen uns mit unseren Schwestern am Eingang treffen." Die beiden liefen schnell zu einer Lücke im Dornenwall, die vorher vermutlich eng und leicht zu verteidigen gewesen war. Doch einige von Silbers Anhängern hatte das Loch vergrößert, sodass jetzt sogar ein Dachs durchgepasst hätte. Davor wartete Laubhauch, zusammen mit einer silbernen Kätzin. Das muss Silberschwinge sein. Die vier Geschwister neigten die Köpfe, dann ergriff Silberschwinge das Wort. "Und was tun wir jetzt?" "Wir halten Silber auf, was sonst?" Erwiderte Silberschwinge. "Wenn wir ihn zu viert angreifen, hat er keine Chance!" Blitzkralle und Blattklaue starrten zerknirscht zu Boden. "Das schaffen wir nie" miaute Blitzkralle mutlos. "Silber schikaniert uns seit wir Junge waren. Es ist verrückt gegen ihn zu kämpfen." "Wir sollten es wenigstens versuchen!" Warf Blattklaue ein. "Du kennst Silber" hielt sein Bruder dagegen. "Selbst wenn es uns gelingt ihn zu töten, er wird mindestens einen von uns vorher umbringen!" Schweigen. "So weit würde er gehen?" Wisperte Silberschwinge. Die beiden Kater nickten Bloß. Wieder würde es still. "Wir sollten Dornenblüte fragen" schlug Laubhauch schließlich vor. "Sie kennt ihn auch ziemlich gut." Unsere Mutter?

    Als ihre Geschwister nickten, führte Laubhauch sie zum Heilerbau. Ihre Mutter suchte nach Kräutern in der hinteren Ecke der Höhle. "Mama?" Rief Silberschwinge zögerlich. Dornenblüte drehte sich um und eilte zum Eingang. "Alles in Ordnung mit euch?" Miaute sie sorgenvoll. Laubhauch nickte. "Wir haben jemanden gefunden..." Fing sie an. Da fiel Dornenblütes Blick auf Blitzkralle und Blattklaue.

    Blitzkralle starrte auf die Golden getigerte Kätzin im Eingang des Heilerbaus. Es war unverkennbar seine Mutter. Sie hat dieselben grünen Augen wie Blattklaue und Silberschwinge! Und Laubhauch hat dieselbe Fellfarbe! Und diesen weißen Fleck an der Kehle habe ich auch! Die Augen seiner Mutter füllten sich mit Tränen. "Meine Jungen!" Liebevoll schmiegte sie sich an die beiden Brüder. Freudentränen liefen den fünf Katzen aus den Augen und verklebte das Fell in ihren Gesichtern als sie sich alle aneinanderkuschelten. Freude erfüllte den fast ganz schwarzen Kater. Ich habe meine Familie gefunden. "Ach, wie reizend!" Unterbrach eine verächtliche Stimme das Wiedersehen. "Was für eine süße Familie. Aber ich glaube ich fehle da noch..."
    Jedes einzelne Haar in Blitzkralles Pelz sträubte sich. Er und Blattklaue fuhren herum. Hinter ihnen stand Silber.

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    Dornenblüte starrte dem Kater den sie einst liebte und nun hasste in die hasserfüllten bernsteinfarbenen Augen als er zu ihnen Schritt. Sie konnte den Angstgeruch ihrer Söhne wahrnehmen als Silber auf die beiden zukam. "Verneigt euch!" Fuhr er sie an. "J- ja Vater." Hastig kauerten sich die beiden Kater auf den Boden und senkten demütig den Kopf. "Gut, ihr könnt wieder aufstehen." Miaute ihr Vater verächtlich. Dann deutete er auf Laubhauch und ein diabolisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Und jetzt, tötet sie." "Nein!" Schrie Dornenblüte entsetzt. Silber fuhr herum und verpasste ihr einen so heftigen Schlag dass sie taumelte. Von dem Geschrei angelockt rannte ihre Mutter Goldherz an ihre Seite. "Pfoten weg von meiner Tochter!" Der silberne Kater sah immer noch zu seinen Söhnen. "Macht schon!" Da erhob sich Blattklaue. "Nein." "Was, nein?" Fragte sein Vater verwirrt. "Nein." Wiederholte der hellbraune Kater. "Ich werde keinen Mord begehen, nur weil du es mir befiehlst! Seit wir Junge sind behandelst du mich und Blitzkralle wie deine Untergebenen! Immer dasselbe: Blitzkralle und Blattklaue, geht jagen, räumt den Krähenfraß weg, wechselt die Nestpolster, setzt das schwache Junge in der Natur zum Sterben aus! Tut dies, macht das, verbeugt euch vor mir... Es wird Zeit dass all das ein Ende hat!" Dornenblüte starrte Silber zutiefst erschüttert an. Was hat er unseren Jungen angetan? Der silberne Kater lachte höhnisch. "Wenn du unbedingt willst... Das heißt Kampf!" "Blattklaue, tu das nicht!" Schrie Blitzkralle. "Er wird dich in Stücke reißen!"
    Knack.
    Das leise Geräusch von Zähnen die aufeinanderschlugen, ließ den schwarzen Kater mit einem Satz mehrere Schwanzlängen nach hinten springen. Zitternd kauerte er sich hinter die anderen Katzen. Blattklaue blieb stehen. "Dann los."
    Sofort sprang Silber los und verbiss sich in seiner Vorderpfote, doch sein Sohn war vorbereitet. Mit einer gezielten Bewegung befreite er sich, landete auf dem ungeschützten Bauch seines Vaters und presste ihn zu Boden. Doch dessen Pfote schnellte auf einmal nach oben und riss Blattklaue eine Tiefe Wunde in den Bauch. Dieser taumelte zur Seite, sodass Silber sich erneut auf ihn stürzte und mit den Krallen seinen Rücken bearbeitete. Bevor die umstehenden Katzen begriffen was geschah, war es schon zu spät. Ein weiterer Schlag, eine weitere schreckliche Wunde- und der hellbraune Kater fiel zu Boden.

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    "NEIN!" Schrie Blitzkralle und war überrascht wie laut sein Klagelaut war. Ungläubig sah er seinen am Boden liegenden Bruder an. Dieser stöhnte leise auf und hob den Kopf. Er lebt noch! Erleichterung durchfuhr Blitzkralle, dicht gefolgt von Entsetzen, als Silber vortrat und seine Pfote auf Blattklaues Kehle setzte. "Wie bedauerlich." Miaute er, ohne eine Spur Kummer. "Eines meiner Jungen ist tatsächlich ein Verräter! Aber du, mein Lieber" fügte er an Blitzkralle gewandt hinzu, "kannst dich noch beweisen: Töte deinen Bruder und du verdienst dir meinen Respekt." "Was?" Fragte der schwarze Kater mit dem weißen Kehlfleck, voller Entsetzen. Er sah seinen Wurfgefährten an. Der Blick des hellbraunen Katers war klar zu deuten: Das ist deine Chance! Jetzt kannst du ihn töten! Schnell sah Blitzkralle weg und sein Blick blieb am restlichen Lager hängen, oder was davon übrig war. Die Dornenbarriere war zerfetzt, das Gras blutverschmiert und die so mühevoll angefertigten Baue zerdrückt von darüberrollenden Katzen. Aber der Kampf war vorbei. Alle starrten wie gebannt auf die zerissene Familie vor dem Heilerbau. Er blickte seinen Schwestern in die Augen, dann seiner Mutter. Ihre Blicke waren klar zu deuten: Tu das Richtige! Aber was ist das Richtige? Ein Hauch einer Idee schlich sich in Blitzkralles Kopf...
    "Mach schon" drängte Silber. "Wenn er erst tot ist, bekommst du ein besseres Leben! Alles was du nie hattest, einen eigenen Bau, die beste Frischbeute, du wirst nie wieder gehänselt werden..." Nach und nach schlug Blitzkralles Verzweiflung in Entschlossenheit um. Schließlich nickte er und ein bitterer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. Blattklaues Augen weiteten sich vor Entsetzen, er versuchte aufzustehen, war aber zu schwach. Er war seinem Bruder hoffnungslos ausgeliefert. "Blitzkralle, was tust du?" Rief Laubhauch angstvoll. Doch seine Entscheidung stand bereits fest. Kurz duckte er sich noch auf dem Boden, dann sprang er los.

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    Und Blitzkralle sprang. Doch er landete nicht auf Blattklaue. Sondern direkt auf dem Rücken seines Vaters. Dieser war völlig überrumpelt, dennoch sprang er sofort wieder auf und rammte Blitzkralle in die Seite, dann verbiss er sich in seiner Schulter. Sein Sohn versuchte ihn abzuschütteln, aber Silber war zu stark und bearbeitete seinen Bauch mit den Hinterpfoten, während er gleichzeitig immer noch seine Schulter zerfetzte. Mit einem Satz begrub er den schwarzen Kater schließlich unter sich. Blitzkralle keuchte, Erschöpfung nagte an ihm, seine Verletzungen brannten und seine Schulter fühlte sich schrecklich an. Dennoch nahm er all seine Kraft zusammen und sprang nach oben. Sein Vater taumelte und stürzte zu Boden, Blitzkralle nagelte ihn fest. "Was tust du da?" Krächzte Silber. "Du hast geschworen mir zu helfen!" Der schwarze Kater schnaubte. "ich habe geschworen die Katze zu töten, die an dem ganzen Elend schuld ist. Und das bist du!"

    Dornenblüte starrte entsetzt auf das Geschehen, welches sich vor ihr abspielte. Da wandte Silber den Kopf und sah ihr in die Augen. "Bitte, hilf mir Dornenblüte! Es tut mir leid was ich getan habe! Wir können wieder vereint sein..." Zu gern hätte die goldene Kätzin ihm geglaubt. Kurz schloss sie die Augen, zog sich in ihre Traumwelt zurück, in der Silber sie liebte. Und doch war ihr klar dass der silberne Kater log. So wie immer. Dornenblüte öffnete ihr grünen Augen wieder und trat nach vorn. "Du lügst" murmelte sie. "Das hast du immer getan. Ist dir klar wie sehr ich dich geliebt habe? Ich habe das Gesetz gebrochen, ich habe Junge zur Welt gebracht, alles für dich! Dann hast du mir das Herz gebrochen. Weißt du wie weh das getan hat? Was du unseren Jungen angetan hast ist unverzeihlich. Du- du bist nichts weiter als ein Fuchsherz!" Tränen traten ihr in die Augen. Und doch schnellte ihre Pfote mit unglaublicher Zielgenauigkeit vor und schlitzte Silbers Kehle auf. Blut spritzte auf und färbte das Gras vor dem Heilerbau dunkelrot. Silber versuchte zu sprechen, heraus kam ein gurgelnder Laut der Dornenblüte würgen ließ. Doch irgendwie schaffte er es schließlich klare Worte auszuspeien. "Ich- ich verfluchte dich Dornenblüte! Im Namen meines Großvaters Rindenkralle, dem Gründer unserer Streunergruppe, verfluche ich dich! Dich und dein Junges! Es wird äußerlich so klar und hell sein wie das Licht, doch in seinem inneren, herrscht nichts als der Schatten! Und nebenbei wird es rot sein. Rot wie Feuer, und gleichzeitig- rot wie Blut." Dann wurde er still und führte sich nicht mehr, seine Bernsteinaugen wurden glasig. Silber war tot.
    Im Lager wurde es totenstill, jeder Katze stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, ganz besonders Dornenblüte und Goldherz. Jeder wusste dass Rindenkralle Goldherz' Jugendliebe gewesen war, und später ihr Todfeind. Und nun war Silber tatsächlich einer seiner Nachfahren! Und dieser Fluch... Aber keines meiner Jungen ist rot wie Feuer! Bedeutet das, es war nicht mein letzter Wurf? Schließlich wurde das allgemeine Schweigen von einem Hustenanfall unterbrochen. Es war Blattklaue. Blitzkralle stürzte zu ihm, dicht gefolgt von Dornenblüte. Auch Wasserfallnase kam angelaufen. Nach einer kurzen Untersuchung blickte der hellgraue Heiler auf. "Die Verletzungen sind ziemlich tief und werden einige Narben hinterlassen, aber mit der richtigen Behandlung kann er es schaffen." Erleichtert atmete Dornenblüte auf.

    Blitzkralle sah seinem Bruder in die grünen Augen. "Wir haben es geschafft" murmelte er. "Wir sind frei." Blattklaue nickte müde. "Du siehst übel aus" stellte er fest. "Wie geht es dir?" Nun, da ihm diese Frage gestellt wurde, spürte Blitzkralle seine Wunden wieder und auch die Erschöpfung kam zurück. Seine Pfoten gaben nach und er ließ sich fallen. Sofort sah er das besorgte Gesicht seiner Mutter über sich. "Das wird schon wieder" miaute er beruhigend. Dornenblüte nickte. "Schließt euch uns an" drängte Laubhauch, die nun bei den drei Katzen angekommen war. "Im Clan seid ihr sicher!" "Und was wird aus der Gruppe?" Die beiden Brüder sahen sich an, beiden kam dieselbe Idee. "Ein Clan!" Riefen sie wie aus einem Maul. "Aber wie soll er heißen?" Überlegte Blattklaue. "BronzeClan" bestimmte Blitzkralle. "Nach dem Bruder unseres Vaters." "Das heißt ihr bleibt nicht hier?" Fragte Silberschwinge enttäuscht. "Wir richten unser Lager in eurer Nähe ein" erklärte Blitzkralle. Langsam fand er wirklich gefallen an der Idee. "Das Territorium hinter eurem wäre perfekt für uns! "Und wer wird der Anführer?" Fragte Blattklaue unsicher. "Du" miaute sein Wurfgefährte. "Du bist viel mutiger als ich. Ich muss noch einiges lernen." "Dann wirst du mein Stellvertreter!" So langsam wurde es wirklich Realität: Blitzkralle und Blattklaue, Gründer und gleichzeitig Anführer des BronzeClans.

    Dornenblüte sah stolz zu ihren Jungen hinüber als sie einen schwarzen Pelz neben sich bemerkte. Es war Nachtglanz. Er lächelte sie an, sein Lächeln war warm und freundlich. Und es war echt. Dornenblüte spürte wie ihr Herz schneller schlug. Die goldene Kätzin fasste einen Entschluss. Also lief sie zu Blütenstern. "Blütenstern" begann sie. Schlagartig herrschte Stille alle waren auf sie fokussiert. Dornenblüte sprach weiter. "Ich danke dir, dass du mir eine zweite Chance gegeben hast eine Heilerin zu sein, sogar mit meinen Jungen. Ich bereue meine Taten nicht, aber wenn ich jetzt zurückblicke, bereue ich es dein Angebot angenommen zu haben. Deshalb trete ich hier und jetzt von meinem Amt als Heilerin des LibellenClans zurück und beginne ein neues Leben als Kriegerin. Es tut mir leid Wasserfallnase, aber ich bin mir sicher du wirst noch einen Schüler finden." Dornenblüte sah in Nachtglanz' dunkelblaue Augen und erneut machte ihr Herz einen Satz. Ich kann mit ihm Zusammensein. Etwas schuldbewusst sah sie nun zu ihrer Mutter. Doch Goldherz blickte sie nur verständnisvoll an. Nun kam Nachtglanz auf sie zu. Glücklich schmiegten sich die beiden aneinander und Dornenblüte ging ein Gedanke druch den Kopf der ihr Leben unbewusst für immer verändert hatte: It's only Love.(ecur))

    Ende

    Endlich bin ich fertig! Ich hab übrigens schon eine Idee für einen dritten Teil 😉
    LG Himbeerwolke ❤️🐈

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