Feuerherz und Tüpfelblatt | Fanfiktion

Feuerherz verspürt Liebe

Feuerherz lief durch das Lager zu Tüpfelblatts Bau. Tüpfelblatt sortierte gerade einige Kräuter und Gräser, als Feuerherz ankam.
"Hallo, Feuerherz!", begrüßte ihn Tüpfelblatt. "Ist etwas passiert?"
Feuerherz rang nach Atem. "Graustreif blutet am Bein."
"Ist es sehr schlimm?", fragte Tüpfelblatt.
"Nein, aber ich will nicht, dass sie sich entzündet", miaute Feuerherz.
Tüpfelblatt warf einen Blick auf das einzige Krankenbett in der Höhle. Darin lag ein Junges, dass sich schwer erkältet hatte und vielleicht sterben würde.
"Ich kann hier nicht weg!", erklärte sie. "Aber ich gebe dir Spinnennetze mit. Ich bin mir sicher, dass du diese um Graustreifs Bein wickeln kannst!"
Feuersherz rieselte ein warmer Schauer über den Rücken. Wahrscheinlich würde Tüpfelblatt auch jeder anderen Katze vertrauen - und trotzdem war er glücklich, dass sie ihm vertraute.
Tüpfelblatt gab Feuerherz das Spinnennetz. Dabei berührten sie sich.
Die Stelle an Feuerherz' Pfote kribbelte auch noch, als Tüpfelblatt sich wieder dem kranken Jungen zuwandte. Es hustete und keuchte ganz fürchterlich.
"Tschüss, Feuerherz!", Tüpfelblatts Stimme klang warm und weich.
"Tschüss, Tüpfelblatt!", entgegnete Feuerherz und machte sich auf den Weg zurück zu Graustreif.
Er musste an Tüpfelblatts warmen, liebevollen Blick denken.
Und plötzlich wurde Feuerherz bewusst: Er liebte Tüpfelblatt!

Ein Schatten im Gebüsch

Feuerherz schluckte. Er war in Tüpfelblatt verliebt! Eine Heilerin! Nein, er musste sich Tüpfelblatt aus dem Kopf schlagen!
Es war mittlerweile Sonnenabstieg geworden. Feuerherz konnte schon den Mond am Himmel erkennen.
Er nahm sich einen Vogel aus dem Frischbeutehaufen und suchte sich eine einsame Ecke. Er wollte jetzt mit niemanden reden, auch nicht mit Graustreif. Zum Glück war sein Freund nirgens zu sehen.
Prompt verschluckte er sich an den vielen Federn des Vogels.
Er hustete und würgte.
Aber was wäre, wenn ich mit Tüpfelblatt abhaue?, kam ihm plötzlich in den Sinn.
Aber damit würde er das Gesetz der Krieger brechen. Er würde seinen Clan verlassen.
Er würde sich von Graustreif verabschieden müssen.
Außerdem hieß es ja noch lange nicht, dass auch Tüpfelblatt in ihn verliebt war!
Es wurde dunkel, und die Katzen verschwanden in ihren Schlafhöhlen.
Nur Feuerherz blieb sitzen und starrte zum Mond hoch.
Plötzlich hörte er ein leises Rascheln und Knirschen.
Feuerherz hob erschrocken den Kopf und sah im Dunkeln eine Gestalt auf sich zukommen.
Erschrocken witterte er die Luft.
Ehrleichtert stellte er fest, dass er keinen Geruch aus einem der anderen Clans riechen konnte.
Als er genauer hinsah, konnte er Tüpfelblatts Umrisse erkennen. Ihre Augen sahen traurig aus.
Erschrocken sprang Feuerherz auf. "Ist alles okay, Tüpfelblatt?", fragte er.
"Das Junge ist gestorben", flüsterte Tüpfelblatt traurig.
"Gerade eben?", fragte Feuerherz.
Tüpfelblatt nickte still.
"Das tut mir leid", stammelte Feuerherz.
Tüpfelblatt kam näher zu ihm und setzte sich neben ihm.
In ihrer Nähe konnte er nicht klar denken.

Tüpfelblatt gesteht ihre Liebe

"Aber du kannst doch nichts dafür", versuchte Feuerherz Tüpfelblatt zu trösten.
"Ach, Feuerherz", Tüpfelblatt seufzte traurig. "Einer anderen, besseren Heilerin wäre das vielleicht nicht passiert!"
"Das stimmt nicht!", entgegnete Feuerherz.
"Ich muss dir etwas gestehen", miaute Tüpfelblatt, und Feuerherz war verwirrt, was sie ihm sagen wollte, und verängstigt. Er hatte Angst davor, dass sie sagte, dass sie nicht alles was in ihrer Macht stand getan hätte oder das Junge sogar selber getötet hätte. Doch nichts davon geschah.
"Ich habe mich verliebt", flüsterte Tüpfelblatt. "In dich!"
Tüpfelblatts Augen sahen Feuerherz an und ihm wurde abwechselnd heiß und kalt.
Tüpfelblatt liebte ihn! Aber sie war eine Heilerin, schoss es ihm durch den Kopf.
"Aber eine Heilerin darf keinen Gefährten haben", bemerkte er.
Lange Zeit sagten beide nichts.
Doch dann begannen Tüpfelblatts Augen zu funkeln. "Außer wir brechen das Gesetz des Clans und hauen ab", bemerkte sie. "Noch heute Nacht!"
Feuerherz starrte sie entsetzt an. "Niemals würde ich das Gesetz der Krieger brechen und den Clan verraten und dann verlassen!", fuhr er sie an. Er funkelte sie zornig an.
Tüpfelblatt funkelte zurück. "Feiges Hauskätzchen!", zischte sie, drehte sich um und lief in den Wald hinein.
Schon bald war ihr Schatten mit der Dunkelheit verschmolzen.
Feuerherz wusste, dass sie nie wieder zurückkehren würde. Aber gleichzeitig wusste er auch, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Erklärung

Eines will ich aufklären:
Ich glaube, die echte Tüpfelblatt hätte das nie gemacht.
@Alle Fans von Tüpfelblatt Es tut mir leid, dass Tüpfelblatt in dieser Geschichte zu einer Katze geworden ist, die das Gesetz der Clans brechen will und ihren Clan verrät!
Anders würde es die Geschichte aber nicht geben!