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Blister sah ein kleines, schwarzes Kätzchen an sich vorbeihuschen. Sie kniff die Augen zusammen-da stimmte doch was nicht. Auf ein stilles Kommando nahmen die drei Kätzinnen die Verfolgung auf, Scar lief vorneweg. Das Kätzchen bog in eine Gasse ein, die drei folgten ihr. Es wirbelte fauchend herum- und Blister sah, dass es gar kein Kätzchen war, sondern ein Kater. Trotz seiner geringen Größe konnte sie die Muskeln unter seinem Pelz erkennen, das Halsband, an dem Hundezähne befestigt waren.
Er fauchte und fuhr die Krallen aus, sie waren unnatürlich lang. Doch von so etwas ließen sich Blister und ihre Clique nicht abschreckend. Knurrend schlich sie auf ihn zu, dicht gefolgt von
Sunny und Scar.
"Wer bist du?", fauchte Blister ihm entgegen.
"Geht dich gar nichts an!", fauchte der schwarze Kater. "Glaub mir, wir finden das schon heraus!", knurrte Sunny. Der Kater beachtete sie kaum. Plötzlich sprangen zwei andere Gestalten von der Mauer und landeten neben dem Kater.
Blister hörte Sunny überrascht fauchen.
"Jetzt sieht es anders aus, was?", miaute der Kater und seine Augen funkelten belustigt.
"Du glaubst, du bist uns überlegen?", spottete Blister, "Glaub, mir, wir machen euch fertig, egal wie viele ihr seid." Zur Überraschung aller, einschließlich seiner Gefährten, die ich ein verdutzt anstarrten, setzte sich der schwarze Kater hin und putzte sich die weiße Pfote.
"Ihr gefallt mir. Lasst euch nicht unterkriegen, tut stets überlegen. Ihr seid ein bisschen wie ich."
"Wer. Seit. Ihr?", fauchte Blister erneut.
"Ich heiße Geißel." Blister sah die beiden anderen Kater an. "Und ihr?" "Ich bin Stachelkralle.", knurrte der eine während der andere nur knapp "Aschenpelz.", sagte.
"Und wer seid ihr?" Geißel kniff die Augen zusammen. "Ich heiße Blister.", antwortete Blister.
"Ich bin Scar.", fügte Scar hinzu, "Und das ist Sunny."
"Ach. Ihr seid das.", sagte Geißel, "Wir haben von euch gehört. Ihr macht den ganzen Ort unsicher, hat mir ein zu Tode erschrecktes Hauskätzchen zwangsweise erzählt."
Stachelkralle trat vor und kam so nah an Blister heran, dass sich ihre Nasen fast berührten.
"Aber sag mal, habt ihr diesen Ort je verlassen?"
"Und wenn", antwortete sie und versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, "Was tut das zur Sache?". Sie betrachtete interessiert ihre immer noch ausgefahrenen Krallen.
"Ach nichts... Nichts..." Blister sah ihn lauernd an. "Was wolltest du sagen Nichts?", fragte Sunny. Scar ließ ein irres Lachen hören.
Aschenpelz meldete sich zu Wort: "Ich habt bestimmt nicht vor, hier für immer zu verrotten, oder?" "Ist doch unsere Entscheidung, oder?" Sunny sah ihn provozierend an.
Geißel, der das ganze beobachtet hatte, stand auf. "Wir machen euch ein einmaliges Angebot. Wenn ihr klug seid, nehmt ihr es an. Wir sehen, dass ihr Mut habt und nicht so verweichlicht seid, wie das, was sonst hier herumläuft. Ihr könntet euch mit uns zusammen tun. Ihr könntet aus diesem Ort raus,", er kam zu ihnen herüber, "Ihr könntet mal die Welt sehen."
Die Welt sehen... Blister dachte an früher zurück, als sie ihre Mutter gefragt hatte, wie groß die Welt sei. "Zu groß!", hatte die immer geantwortet, "Und du wirst sie niemals sehen. Du wirst wie unsere ganze Familie Hauskätzchen bleiben, hier leben und hier sterben. Und jetzt sei still."
Blister schüttelte sich. "Also gut.", miaute sie mit fester Stimme, "Wir kommen mit." "Gut." Geißel grinste. "Das ist jetzt nicht dein Ernst, Blister!", knurrte Sunny. "Doch, ist es.", miaute sie schroff und fügte leiser hinzu, "Denkt doch mal an die Möglichkeiten. Wir werden endlich mal aus diesem Kaff raus kommen. Und falls du drei Kater da Probleme machen sollten, kennen wir sie ja immer noch umbringen." Scar stimmte sofort zu, mitzukommen. Sunny... Sunny fauchte, das ihr das alles gar nicht gefiel, letzten Endes gab sie aber doch klein bei und erklärte sich einverstanden, mitzukommen.
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