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Achtung! Dies ist nur ein Teil einer Fortsetzungsgeschichte. Andere Teile dieser Geschichte

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Seine Welt 7

So, nach recht langer Warterei kommt jetzt endlich der siebte Teil. Entschuldigt bitte vielmals, dass es so lange gedauert hat *verbeug*

1
Durch die chaotische Sportstunde war die Pause ausgefallen. Und weil Miss Tanaka nicht da war, würden wir wohl die letzten beiden Doppelstunden bei Miss Senju haben.
„Können Sie uns bitte mal erklären, was in der Stunde eben los war?“ fragte Masao fordernd.
„Habt ihr das nicht gesehen? Das waren Drachen.“ sagte Miss Senju. Ich nannte sie in Gedanken immer noch Tsunade.
„Drachen? Aber das gibt's nicht! Waren das Hologramme oder haben wir halluziniert?“ fragte Sagiri, Masaos feste Freundin und das Glamourgirl der Klasse. Sie warf mir, seit ich offiziell mit Gaara zusammen war, verächtliche Blicke zu.
„Natürlich gibt's Drachen, du hast sie doch gesehen!“ schrie Naruto. Und Foxi ließ einen lauten Protestschrei hören.
„Was soll das denn sonst gewesen sein?“ fragte Sasuke sarkastisch.
„RUHE!“ rief Tsunade. Sie pinnte vier laminierte Bilder an die Tafel.
Sie zeigten Dialga, den Rosendrachen, und zwei andere Drachenwesen.
„Das sind Palkia und Giratina. Sie gehören zu den legendären Echten Drachen.“
Den rosaweißen Drachen hatte ich schon bei Temari im Zimmer gesehen. Der Name des Drachen war laut Tsunade Palkia und der Drache daneben, ein gelbgrauschwarzer Drache mit denselben Augen wie Dialga und Palkia, war Giratina. Die Drachen sahen beeindruckend und stark aus. Mir gefiel besonders Dialga, das aussah, als würde es aus blauen Diamanten bestehen.
„Und warum zeigen Sie uns das?“ fragte Akiko.
„Weil ihr keine Ahnung habt, was in Sport abgelaufen ist und was allgemein los ist, werde ich euch ab jetzt Stunde für Stunde darüber aufklären.“ sagte Tsunade. Sie zeigte auf einen Karton neben dem Lehrertisch, in dem Bücher steckten. Auf dem obersten Exemplar war der Titel zu lesen: „Drache aller Welten.“ Es war das gleiche Buch, das ich gestern von Oma Chiyo bekommen hatte.
„Einer von euch teilt bitte die Bücher aus. Ihr schlagt sie in Folie ein und schreibt euren Namen auf den Stempel. Und wenn ich eine einzige dumme Bemerkung höre, fliegt derjenige für zwei Tage von der Schule, habt ihr das kapiert?“ kommandierte Tsunade, „Sakura, du rufst Akiza an und sagst ihr, sie soll zurückkommen und ihren Rosendrachen mitbringen.“
Zehn Minuten später war Akiza da und über den Schulhof vor dem Fenster wehte eine Welle aus großen, roten Rosenblättern, was sehr hübsch aussah.
„Wir gehen jetzt alle raus und Akiza zeigt uns den Rosendrachen. Ihr findet ihn im Buch auf Seite einhundertundzwanzig.“ Tsunade schrieb die Seitenzahl zweisprachig an die Tafel.
„Miss Senju? Was soll das eigentlich? Da ist doch was komisch!“ sagte Masao.
„Soll das eine dumme Frage sein?“ fuhr Tsunade ihn an.
„Es ist doch ein bisschen komisch, oder? Ich meine, in dem Buch geht es um Pokémon. Auf jeder Seite steht was über Pokémon und so einen Kinderkram. Und dieser Rosendrache…“ sagte Sagiri.
„Das ist eine dumme Frage.“ bemerkte Tsunade und ihr Ton ließ keinen weiteren Widerspruch zu, „ich habe sehr gute Gründe, dumme Fragen zu verbieten. und jetzt gehen wir auf den Schulhof, um uns einen Drachen anzusehen.“
Wir verließen den Raum und liefen in Richtung Schulhof. Auf einmal war Gaara verschwunden. Eben hatte er noch meine Hand gehalten und jetzt konnte ich ihn nirgends sehen. Er war mal wieder einfach verschwunden. Ich verstand ihn immer noch nicht so ganz und fragte mich langsam, ob sich das noch mal ändern würde.
Er schien mich jedoch bereits in- und auswendig zu kennen, was wohl mit seiner Gedankenleserei zusammenhing. Auch, wenn ich hinter seine Identität und seine Herkunft gekommen war, war mir sein Inneres immer noch ein einziges, undurchschaubares Rätsel. Gaara brauchte wahrscheinlich einfach noch Zeit, dann würde er sich mir noch weiter öffnen.
Wir gingen raus auf den Schulhof, wo der Rosendrache in seiner ganzen Eleganz und Schönheit mitten auf dem Sportplatz stand, von einer Welle aus Rosenblättern umgeben.
„Das ist mein Schwarzer Rosendrache.“ rief Akiza stolz. Der Drache schlug rauschend mit den Flügeln und eine weitere Welle roter Blütenblätter wehte über den Hof.
Dann sah ich Gaara. Er stand an die Wand der Turnhalle gelehnt und fing mit einer eleganten Bewegung seiner Hand eines der roten Blütenblätter aus der Luft. Es sah wirklich wunderschön aus, wie er in seiner roten Kleidung und mit seinen, vom Wind bewegten, roten Haaren zwischen den roten Rosenblättern stand, die um ihn herumschwebten und ohne mich zu bemerken, auf die Weite des großen Sportplatzes hinausblickte.
„Gaara ist ein echter Traumtyp!“ dachte ich, „der süßeste Junge, dem ich jemals begegnet bin!“
Ich hatte noch nie zuvor etwas so Schönes und Romantisches gesehen! Der feine Wüstensand, der aus seiner Richtung auf mich zu geweht wurde, erinnerte mich wiedermal an den Strand, wo ich meine Sommerferien verbracht hatte. Meine nächsten Ferien wollte ich mit Gaara verbringen.
Der Rosendrache kreischte und ich drehte mich um. Die anderen hatten sich näher an ihn herangetraut und der Drache ließ sich sogar streicheln.
Auf einmal stand Gaara direkt hinter mir.
„Gefallen die die Drachen?“ fragte er.
„Hat einen von denen Mardi verwandelt?“
„Nein. Das war das Drachenjutsu der Akatsuki.“
„Die Akatsuki?“ fragte ich.
„Sie haben mich entführt, um Shukaku zu bekommen. Dabei hat es sich in Mardi verwandelt.“
„Entführt?“ wiederholte ich erschrocken.
„Deshalb passen Temari und Kankuro so auf mich auf.“ sagte er, „den Leuten hier in der Schule hat Temari erzählt, mich hätte mal jemand angegriffen. Das ist der unverfängliche Teil der Wahrheit. Akatsuki hat mich mitten in Suna Gakure angegriffen und entführt. Der Typ, den sie losgeschickt haben, heißt Deidara. Sein Name ist für Temari und Kankuro sowas wie ein Schimpfwort.“
Das erklärte Temaris aggressives Verhalten vom Anfang. Sie wollte Gaara einfach nur beschützen.
„Schmuckshuppet!“ quietschte Mardi.
Als wir wenig später ins Klassenzimmer zurückkehrten, drückte Gaara mir das Rosenblatt in die Hand. Er hatte mit einem schwarzen Filzstift etwas darauf geschrieben: „Kommst du heute Abend zu mir?“
Wie süß war das denn! So etwas hatte ich Gaara nicht zugetraut! Eine Einladung auf einem roten Rosenblatt, das auch noch von einem Drachen stammte! Ich war mal wieder hin und weg von ihm.
„Vier Uhr?“ fragte ich, als ich mich neben ihn setzte.
„Ja.“ war seine knappe Antwort.
„Hoffentlich lassen meine Eltern überhaupt noch aus dem Haus. Sie sind gerade ein bisschen hysterisch, weil ich mittlerweile sechzehn bin und sie das noch nicht so ganz kapiert haben, obwohl ich schon demnächst siebzehn werde.“ sagte ich.
„Liegt es an mir?“ fragte Gaara.
„Nein. Die Tatsache, dass ich einen festen Freund habe, reicht völlig aus, um meine Eltern in Panik zu versetzen. Dass du so bist, wie du bist, ist nur ein weiterer Grund für sie, mich wie einen verrückten Teenager zu behandeln, der angeblich falsche Freunde hat und nun mal leider erwachsen wird.“
Gaara schien sich Moms und Dads bescheuerte Ablehnung viel zu sehr zu Herzen zu nehmen.
„Baut eure Mappe so auf wie die Kapitel im Lehrbuch!“ rief Miss Senju vorne und unterbrach uns.
Ich zog „Drachen aller Welten“ aus der Schultasche und blätterte flüchtig darin herum. Auf den Seiten waren verschiedenste Drachen abgebildet, aber in einer Sache waren sie alle gleich. Ich konnte nur beim besten Willen nicht herausfinden, was es war, dass sie sich ähneln ließ.
Was meine Eltern wohl davon hielten, dass ich jetzt in der Schule etwas über Drachen lernte? So, wie ich sie kannte, hielt ich es besser so lange wie möglich geheim vor ihnen. Sie hatten ja schon ein Problem mit Gaara und der Tatsache, dass ich keine zehn mehr war. Dass ich mit Leuten wie Sasuke, Konan und Itachi befreundet war, würde ihnen sicher auch nicht passen.
Jannika petzte ohnehin alles, was sie mitbekam. Ich war eigentlich immer gut mit ihr klargekommen, aber seit ich auf dieser Schule war, spielte sie ungefragt meine Aufpasserin und ging mir so auf die Nerven, dass ich sie manchmal zum Mond wünschte.
Miss Senju (ich nannte sie in Gedanken weiterhin Tsunade) schrieb einige Aufgaben an die Tafel. Wir sollten die Drachen, die in Sport da gewesen waren, aus dem Lehrbuch raussuchen und die wichtigsten Daten herausschreiben. Es war eigentlich wie Biologie, nur dass es statt um Tiere um Drachen ging. Und Drachen waren viel interessanter.
„Gleich haben wir Mathe. Hilfst du mir?“ fragte Gaara, als wir beide mit den Aufgaben fertig waren.
„Natürlich. Wozu bin ich denn so gut in Mathe?“ ich lächelte ihn an. Dann warf ich einen kurzen Blick nach hinten. Temaris Platz war leer, sie war nirgends zu sehen.
„Wo ist Temari?“ fragte ich Gaara.
„Sie ist mit Sasori zu einem Vorstellungsgespräch für seine neue Arbeit. Es ist das achte Mal, dass Sasori seine Arbeit verliert und sich neu bewerben muss.“ antwortete er.
„Warum denn?“
„Wegen der Akatsuki. Sasori bekommt in Suna Gakure keine Arbeit, deshalb hat er sich zuerst in Konoha und dann in ein paar Städten in anderen Welten beworben. Aber er hält es höchstens ein bis zwei Monate bei einer Arbeit aus. Dann kommt meistens raus, dass er keine richtigen Papiere hat und er hat keine Lust mehr. Oma Chiyo regt sich deswegen immer ziemlich auf.“
„Warum hat er denn keine Papiere?“ fragte ich.
„Weil er nicht so jung ist, wie er aussieht. Er ist viel älter. Mit siebzehn hat er Suna verlassen und ist zur Akatsuki gegangen. Das war vor über zwanzig Jahren. Und dann hat Oma Chiyo ihn vor einem Jahr wiedergesehen und er ist überhaupt nicht gealtert. Er ist achtunddreißig und sieht immer noch aus wie siebzehn.“ antwortete Gaara.
„Und warum?“ fragte ich. Jetzt war ich doch etwas schockiert, obwohl mein Sinn für Normalität längst weg war. Sasori war mir sowieso etwas unheimlich.
„Er hat sich in eine Marionette verwandelt, um sein jugendliches Aussehen zu erhalten. Marionetten sind eine Handwerkskunst, die in Suna Gakure entwickelt wurde. Oma Chiyo und Kankuro beherrschen sie auch, aber Sasori hat sie zur Perfektion getrieben. Er wurde inzwischen von Oma Chiyo zurückverwandelt, aber er hat so lange als Menschenmarionette gelebt, dass er auch jetzt nicht mehr altert.“
„M-hm.“ war alles, was ich sagen konnte. Das war mir irgendwie doch etwas zu unheimlich. Rote Augen waren okay, Schmuckshuppet auch, aber ein Mensch, der sich selbst in eine Marionette aus Holz verwandeln konnte, war etwas zu viel für mich, wo ich doch gerade erst dazugekommen war.
Ich würde mich irgendwann an solche Sachen gewöhnen, das war mir klar. Aber jetzt war es einfach noch zu ungewohnt für mich.
Es klingelte zur Pause.
„Das hat dich schockiert.“ sagte Gaara.
„Nein, mir geht's gut.“ erwiderte ich, völlig vergessend, was für eine miserable Lügnerin ich war.
„Es hat dich erschreckt. Dass Sasori eine Menschenmarionette war, das hat dir einen Schreck versetzt. Mardi hat es gehört.“
Wie konnte ich das nur immer wieder vergessen! Durch Mardis Fähigkeit, meine Gedanken zu hören, war es mir ja unmöglich, etwas vor Gaara zu verbergen. Ich sollte damit aufhören, zu versuchen, ihn anzulügen.
„Musst du mich immer so ertappen?“ fragte ich.
„Du musst mir eben nichts vormachen.“ antwortete er.
„Sag mir vorher Bescheid, wenn du meine Gedanken hörst. Dann kann ich mich drauf einstellen.“
„Und du sagst mir, wenn irgendwas an mir oder an meiner Welt dich erschreckt.“ sagte er.
„In Ordnung.“ ich strich über seine Hand, die auf der Tischplatte lag und spürte die winzigen Sandkörner unter seiner Haut. Seine Haut war warm.
„Du magst das?“ fragte er.
„Es ist anders als alles, was ich bisher kannte. Und es fühlt sich schön an. Ich glaube, nur du hast so sandige Haut.“ antwortete ich und starrte auf meine Knie. Gaara erinnerte mich an Edward aus „Bis(s)“. Der hatte auch eine außergewöhnliche Haut. Allerdings war sie wie kalter Stein, während Gaaras Haut warm, weich und sandig war.

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