Drachenzähmen Geschichte

Johanns Schiff ist am Horizont gesichtet worden und in Berk herrscht großes Durcheinander, doch einige der Wikinger bleiben ruhig. Astrid und Hicks sitzen geduldig am Strand und unterhalten sich, Rotzbakke und Raffnuss und Taffnuss fliegen wild durch die Luft und machen halsbrecherische Manöver. Von Minute zu Minute kommt das Schiff näher und die Ungeduld steigt. Das Dorf wird leerer und die Docks werden voller. Nun wird auch Ohnezahn etwas unruhig. Irgendwas stimmt mit dem Schiff nicht doch von weitem ist nichts zu erkennen.

Endlich hat das Schiff die Docks erreicht und die Wikinger strömen an Bord um möglichst viel zu erwerben. Nach dem die meisten weg sind gehen auch Hicks und Astrid an Bord. Hicks fragt Johann:„Hallo Johann, hast du die Kohlestifte und das Papier worum ich dich gebeten habe?“ „Leider nicht, Meister Hicks. Ich habe diese Gegenstände auf einer anderen Insel gegen etwas sehr wertvolles getauscht.“ Hicks wird neugierig „Mit was wurdest du bezahlt?“ Händler Johann macht ein geheimnisvolles Gesicht, dreht sich um und geht zu einer Holztruhe.

Astrid, Fischbein und Rotzbakke kommen gespannt näher, die Zwillinge bleiben jedoch uninteressiert. Vorsichtig öffnet Johann die Truhe. Damit hatte Hicks nun wirklich nicht gerechnet. In der Truhe waren Drachenschuppen und Fischbein fragt:„Was soll an diesen Schuppen so wertvoll sein?“ „Sieht aus wie Schuppen eines Nachtschattens…“ meint Hicks doch Astrid widerspricht:„Diese Schuppen sind weiß, nicht schwarz.“ Händler Johann hat die richtige Antwort:„Das sind die Schuppen eines Tagschattens, der Tagschatten ist eine Unterart des Nachtschattens und so weiß wie ein Nachtschatten schwarz ist.“

Nach der Begutachtung der Schuppen will Hicks wissen woher Johann die Schuppen hat. Johann beschreibt ihnen die Insel:„Diese Insel ist eine wahre Schönheit und voller Nacht- und Tagschatten. Ein einziges Mädchen wohnt unter ihnen und pflegt sie alle. Sie hat vor 2 Jahren nach allen lebenden Nachtschatten gesucht sie gezähmt und auf ihre Insel gebracht. Auf der Insel sind Gebäude die aussehen als seien sie von Drachen verbrannt und zerstört, dies ist jedoch nur eine Tarnung um die Drachen zu schützen. Der Stall hat eine optische Täuschung so dass es scheint die Tür sei offen und zerstört doch in Wahrheit ist es eine Wand.“ „Faszinierend“, kommentiert Fischbein die Geschichte.

Nun will Hicks mehr über das Mädchen erfahren. Johann erzählt gerne mehr:„Das Mädchen von dem ich spreche heißt Lisa und sie lebt wie gesagt seit 2 Jahren unter den Nachtschatten. Sie besitzt einen Fluganzug, wie den von dir, Hicks, sie hat auch ein solches Schild aus Gronkeleisen und ein Flammenschwert. Doch das besondere ist… sie besitzt auch ein Drachenauge und sehr viele Drachenaugenlinsen, etwa zwei Kisten voll.“ Hicks beschließt am nächsten Morgen aufzubrechen nach dem er erfahren hat dass die Insel in Richtung Westen liegt und die Schiffsfahrt 2 Stunden dauert. „Wir werden innerhalb von einer Stunde dort sein.“ schätzt Hicks und fängt an etwas einzupacken.

Am nächsten Morgen fliegen die Drachenreiter Richtung Westen und denken nur an die Nachtschatten. Nach 40 Minuten sichten sie eine Insel und landen vorsichtig am Strand. „Seid leise und passt auf alles was merkwürdig ist auf.“ warnt Hicks seine Freunde und schleicht los. Als sie in der Mitte der Insel ankommen und hinter Sträuchern in Deckung gehen meint Rotzbakke:„Sieht aber verlassen aus." „Achtung, da kommt jemand!“ flüstert Hicks und alle ducken sich. Ein Mädchen gefolgt von einem Tagschatten kommt um die Ecke. Das Mädchen geht in ein verbannt aussehendes Gebäude und kommt mit einem Korb hinaus, dann pfeift sie und es kommen etwa 20 Nachtschatten und 15 Tagschatten angeflogen.

Das Mädchen öffnete den Korb und kippte ihn um. Aus dem Korb rutschte Fisch und Brot und die Drachen fingen an zu fressen. Dann ging das Mädchen von Drache zu Drache und sah sich die Flügel, den Bauch, den Rücken, den Schwanz und den Kopf an um zu sehen ob alles mit ihnen in Ordnung ist. Als sie fertig war kippte sie den Rest aus dem Korb vor die Nachtschatten und Tagschatten und brachte ihn wieder ins Gebäude. „Hatschiii!“ Taffnuss konnte sich das Niesen nicht länger verkneifen. Die Drachen hoben die Köpfe während die Drachenreiter ihre einzogen. Das Mädchen ging schnell zu ihren Drachen und beruhigte sie. Danach lief sie zu den Sträuchern und sah sich um. Als sie sich kurz weg drehte stiegen die Reiter auf ihre Drachen und flogen unbemerkt davon.

Am späten Nachmittag landeten die Drachen auf der Drachenklippe und Hicks meinte:„Ich werde alleine mit ihr reden, es ist am besten, da Ohnezahn ein Nachtschatten ist.“ Astrid traf noch eine Vorsichtsmaßnahme:„Wir bleiben am Strand der Insel und wenn was ist lass Ohnezahn zum Himmel schießen.“ Hicks zog seinen Fluganzug an, setzte sein Schild auf und packte das Flammenschwert ein. Dann stieg er auf Ohnezahn und meinte:„Ich flieg jetzt schon los, folgt mir in 10 Minuten." Mit den Worten flog Ohnezahn los, doch Hicks hatte ein komisches Gefühl ins seinem Bauch. Als er ankam umkreiste er mit Ohnezahn erst die Insel um sie zu überprüfen.

Er sah das Mädchen vor einem Gebäude und beschloss genau vor ihr zu landen. Davor vergewisserte er sich, dass seine Freunde schon am Strand waren. Er wusste schon dass er höflich sein sollte da er die Drachen nicht gefährden will und Ohnezahn nicht verlieren möchte. Hicks schluckte den Klumpen in seinem Hals runter und landete. Das Mädchen schnitzte derzeitig an einer Nachtschattenfigur. Ohne auf zu schauen sagte sie:„Hallo Hicks, ich habe nicht erwartet das wir uns begegnen werden.“ Hicks blieb mit offenem Mund auf Ohnezahn sitzen und fragte:„Woher kennst du mich?" „Ich habe schon viel über dich und Ohnezahn gehört.“ Die beiden kamen ins Gespräch und Hicks war froh das nichts schief gegangen war.

Hicks erfuhr dass das Mädchen, wie Johann es gesagt hatte, Lisa heißt und ihre Mutter nie kennen gelernt hatte. Als Hicks Lisa nach ihrem Vater fragte antwortete sie:„ Mein Vater wollte mich nicht, weil ich keine Drachen fangen oder töten wollte und hat mich auf dieser Insel zurück gelassen. Einige Nachtschatten und Tagschatten lebten schon vorher hier und weiter habe ich hier angesiedelt.“ „Wer ist dein Vater?“ wollte Hicks nun wissen. „Meinen Vater solltest du gut kennen, du hast schon oft gegen ihn gekämpft. Es ist Viggo.“ „VIGGO?“ Hicks war erstaunt. „Er hat eine Tochter?“ „Ja, mich.“ antwortete Lisa.